Der „Mann mit dem Hammer“ ist eine im Ausdauersport gebräuchliche Bezeichnung für einen plötzlichen Leistungseinbruch infolge Kohlehydratmangels. Gelegentlich wird das Phänomen auch als „vor die Wand laufen“ (nach der im Englischen dafür gebräuchlichen Bezeichnung („hitting the wall“) oder insbesondere im Radsport und Skilanglauf als „Hungerast“ bezeichnet. (Wikipedia)
Das Blut wird ständig mit Glukose (Blutzucker) versorgt, die mit der Nahrung in Form von Kohlenhydraten aufgenommen wird. Die Glukose wird in den Muskelzellen und der Leber gespeichert und zu Glykogen umgewandelt. Als Energielieferant versorgt die Leber das Gehirn, das Blut und die Nebennieren- und Rückenmark mit Glykogen. Die Muskulatur benötigt das Glykogen gewissermaßen als Treibstoff und verbrennt eine bestimmte Menge davon bei jeder Bewegung. Sobald die Glykogenspeicher in der Muskulatur leer sind, greift der Körper auf die Glukosevorräte im Blut zurück. Die Folge ist ein abfallender Blutzuckerspiegel. Der Körper wird stets versuchen, den Blutzuckerspiegel konstant zwischen 60 und 120 mg/ml zu halten. Er steuert einem weiteren Abfall entgegen, indem er über die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin ausschüttet. Dieser Mechanismus funktioniert jedoch nur bis zu einem gewissen Grad, dann ist auch die Bauchspeicheldrüse überfordert und ihre Leistungsfähigkeit erschöpft. Sobald der Blutzuckerspiegel unter den kritischen Wert von 40 mg/ml fällt, entsteht der Hungerast. Es handelt sich demnach um eine Unterzuckerung (medizinisch Hypoglykämie). An hohe sportliche Leistungen ist nicht mehr zu denken, für Gehirn und Nervensystem wird es gefährlich. Die sichtbaren Erscheinungen sind Kraftlosigkeit, Schweißausbrüche, oft Übelkeit und Schwindelattacken, Schwarzbild vor den Augen und Zittern. Aber auch psychische Symptome treten auf. Dazu gehören Mut- und Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Unkonzentriertheit.
Besonders unerfahrenere Sportler laufen Gefahr, in einen Zustand der Unterzuckerung zu geraten. Sie neigen dazu, ihre Kräfte zu überschätzen und/oder bereiten sich nicht adäquat auf die bevorstehende Belastung vor. Schlecht trainierte Sportler verfügen über kleinere Glykogenspeicher als hochtrainierte Athleten. Trainierte Sportler haben über Jahre intensiven Trainings große Glykogendepots aufgebaut und sind dadurch in der Lage, mehr Glukose zu speichern, als ein Hobbyathlet. Zudem können Profis auch höhere Belastungsintensitäten durch Energie aus dem Fettstoffwechsel abdecken, wodurch die Glykogenreserven geschont werden.
Am besten ist es, den „Mann mit dem Hammer“ gar nicht erst kommen zu lassen. Daher lautet der Grundsatz für alle Ausdauersportler: Essen, bevor der Hunger kommt, trinken, bevor der Durst kommt. Ist man trotzdem in einen Unterzucker-Zustand geraten, hilft nur noch, schnell Kohlenhydrate zuzuführen, am besten in Form von Einfachzucker, die sofort ins Blut gehen und dort aufgenommen werden können. Bei Sportlern ist in solchen Momenten eine Cola sehr beliebt. Cola verfügt über einen enorm hohen Anteil an Zucker und sorgt so schnell für neue Energie. Noch besser und sinnvoller ist natürlich vorzubeugen und vor dem Training bereits eine Mahlzeit mit Kohlenhydraten einzunehmen. Pro Stunde Belastung benötigt der Körper etwa 60 Gramm Kohlenhydrate. Je nach Trainingslänge ist daher vorab auf ausreichende Kohlenhydratzufuhr zu achten.
Tritt der Hungerast häufiger auf, deutet dies auf einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hin. Dann sollte man vorsorglich die Blutzuckerwerte vom Arzt untersuchen lassen.
Die Symptome der Unterzuckerung können aber nicht nur im sportlichen Bereich beobachtet werden. So können Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Leistungsabfälle Anzeichen von Energiemangelzuständen sein. Dies ist besonders bei Diäten spürbar. Es ist die moralische Verantwortung jedes Einzelnen, auf die Symptome des Körpers zu achten. Da Stress und Fehlernährung die primären Ursachen für schwankende Blutzuckerwerte im Alltag sind, sollte Stress reduziert, auf eine blutzuckerstabilisierende Ernährung geachtet und ausreichend geschlafen werden.
Schreibe einen Kommentar