Wieder einmal ist es soweit: es ist September und die Schule beginnt. Für viele Kinder und Jugendliche bedeutet das, dass sie ihren Schlafrhythmus vollständig umpolen müssen, um ausgeruht und konzentriert in den Unterricht starten zu können. Meist braucht dies aber Zeit. In den ersten Schulwochen ist das frühe Aufstehen eine Tortur, das Wachbleiben am Vormittag schwierig und auf den Unterricht konzentrieren schier unmöglich.
Als Kind oder Jugendlicher einen gesunden, biologischen Schlafrhythmus zu haben, ist heutzutage ein schwieriges Unterfangen. Besonders wenn man einmal so aus dem Gleichgewicht kommt, wie die meisten in den Sommerferien. Das ständige späte Zubettgehen und lange Ausschlafen bekommt dem Schlafrhythmus nicht. Dass es dann einmal eine Zeit dauert, bis sich die Schlafgewohnheiten wieder einpendeln ist klar, jedoch verhindern oft die Lebensgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen den gesunden Schlaf.
Damit Schüler morgens gut aufkommen, ist es wichtig, dass sie abends gut einschlafen. Dies wird jedoch häufig durch laute Musik, spätes Fernsehen oder Handystrahlung im Schlafzimmer verhindert. Ist die erste Schlafphase – die gleichzeitig auch die erholsamste und tiefste Phase des Schlafens ist – gestört, ist es auch mit der Erholung schwierig. Das führt logischerweise zur tagsüber anhaltenden Müdigkeit und Unkonzentriertheit in der Schule.
Vor allem die Vermeidung von abendlichem Stress (dazu zählt auch Fernsehen, Computerspiele, Aktivitäten am Handy etc.) hilft, dass Kinder und Jugendliche wieder besser einschlafen. Elektronische Geräte sollten generell aus dem Schlafzimmer verbannt werden, zudem können Bettrituale wie eine Tasse Tee oder gemeinsames Zähneputzen helfen. Ist ein Kind ganz einfach noch nicht müde, sollte es auf keinen Fall von den Eltern dazu gedrängt werden einzuschlafen. Auch bei Kindern ist der Schlaf wie bei Erwachsenen individuell, genauso wie die Schlafdauer.
Generell weiß man aus der Schlafforschung seit Jahren, dass der Unterrichtsbeginn der europäischen Schulen viel zu früh ist. Der Biorhythmus der Kinder ist anders, als die Bedingungen der heutigen Arbeitsgesellschaft vorgeben. Das Aufnehmen von neuen Inhalten zu dieser Tageszeit ist für Kinder nur begrenzt beziehungsweise gar nicht möglich. Ein späterer Unterrichtsbeginn wäre ideal.
Das Leiden unter Schlafstörungen ist mittlerweile eine weit verbreitete Volkskrankheit. Selbst bei Kindern treten sie auf. Meist lassen diese sich aber durch kleine Veränderungen im Alltagsleben kurieren. Zuviel Aktivität vor Bildschirmen, sowie der übermäßige Konsum von stark zuckerhaltigen Getränken oder Energy-Drinks sind oft der Auslöser der nächtlichen Unruhe. Dabei liegt ein großer Teil der Verantwortung bei den Eltern, die Entstehung dieser Art von Schlafstörungen zu verhindern. Wenig Stress und ein gesunder Lebensstil helfen – genau wie bei Erwachsenen – Schlafstörungen bei Kindern vorzubeugen.
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