Dr. med. hc. Günther W. Amann-Jennson zeigt Ihnen auf, auf was Sie achten müssen, um (wieder) gesund schlafen zu können. Der gesunde Schlaf ist wichtig für unserer aktives Leben im Alltag. Er steht für Erfolg, Lebensenergie und Lebensfreude.
Schlaf-gesund-Interview:
Der Königsweg zum besten Schlaf – die 3 wichtigsten Schritte für einen gesunden, erholsamen Schlaf
Martin Böckle: Herr Dr. Amann-Jennson, Sie beschäftigen sich jetzt schon 30 Jahre mit der Schlaf-Gesund-Forschung und Wegen zum gesunden Schlaf. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Faktoren für einen gesunden Schlaf?
GWA: Der gesunde, erholsame und Bioenergetische Schlaf funktioniert nicht mehr wie von der Natur vorgesehen automatisch. Er braucht elementare Voraussetzungen. Dabei sollten ganz bestimmte konstante und variable Schlüsselfaktoren beachtet werden. Und die müssen in jedem Fall naturkonform sein. Denn der gesunde Schlaf ist eine Kombination aus vielen Einflussen und Körperabläufen und unterliegt auch ganz bestimmten Natur- und Lebensrhythmen. Es ist deshalb intelligent, die Weisheit und Gesetze der Natur für einen besseren Schlaf zu nutzen.
Martin Böckle: Wie kann man dies? Gibt es dazu eine Art Wegweiser?
GWA: Schritt 1 ist immer die Ist-Situation zu definieren. Wie ist mein Schlaf? Schlafe ich genug? Kann ich gut ein- und durchschlafen? Bin ich über den Tag leistungsfähig oder fühle ich mich müde?
Böckle: Bleiben wir noch beim Schritt 1 – viele Menschen haben das Gefühl, dass sie gut schlafen. Kann man das überhaupt selbst beurteilen?
GWA: Ja und Nein. JA, weil es dazu eine Art Faustregel gibt: wenn man ohne große Müdigkeitsattacken über den Tag kommt, ist der Schlaf in den meisten Fällen einmal nicht so schlecht. NEIN deswegen, weil nur eine Schlafmessung uns auch aufzeigt, ob wir gut ein- und durchschlafen – das Verhältnis von Leicht-, Traum und Tiefschlafschlaf stimmt, also die Qualität des Schlafes vorhanden ist. Und man findet nur über die Messung exakt heraus, wie hoch die Schlafeffizienz tatsächlich ist.
Martin Böckle: Was heißt Schlafeffizienz? Lässt sich dies in einfachen Worten erklären?
GWA: Die Schlafeffizienz entwickelt sich zu einem der wichtigsten Indikatoren für einen guten Schlaf. Allein schon aus dem Grund, weil 80 % der Erwachsenen und vor allem der Erwerbstätigen ein Schlafdefizit haben. Wenn jemand also zum Beispiel 8 Stunden im Bett liegt und davon tatsächlich nur 6 Stunden schläft, dann hat er eine Schlafeffizienz von 75 Prozent. Das hört sich zwar nach viel an, ist aber sehr schlecht. Ein guter Schläfer hat eine Schlafeffizienz von 97-98 % – ist also nur etwa 2 % der Gesamtschlafzeit wach.
Martin Böckle: Nun zu Schritt 2 – welcher Schritt ist damit gemeint?
GWA: Um den Schlaf überhaupt beeinflussen zu können, gilt es ein entsprechendes Basiswissen über den gesunden Schlaf zu erwerben. Wer weiß wie der Schlaf funktioniert hat zwar keine Garantie nur dadurch besser zu schlafen, aber man tut sich leichter. Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Schlaf positiv beeinflussen können und es gibt viele, die genau das Gegenteil eben schlechten, gestörten Schlaf verursachen. Dazu habe ich unter anderem den Ratgeber „Schlaf Dich jung, fit und erfolgreich“ verfasst.
Martin Böckle: Der nächste Schritt scheint nun die eigentliche Essenz zu sein. Sozusagen auf dem Königsweg zum besten Schlaf einer der wichtigsten Schritte.
GWA: Genau, denn wie erwähnt, benötigt der gesunde, erholsame und Bioenergetische Schlaf ganz elementare Voraussetzungen. Dazu zählt das „Schlaf-Gesund-Trio“ BETT, SCHLAFPLATZ und SCHLAFRAUM. Da wo sich der Schlaf also abspielt. So wie ein Spitzensportler eine gute technische Ausrüstung für seinen Sport braucht, genauso benötigen wir für den besten Schlaf die beste Schlafausrüstung. Und dies ist ein naturkonformes Bett bzw. Schlafsystem. Dieses muss allen schlafbiologischen, orthopädischen, bettklimatischen und elektrobiologischen Anforderungen an den gesunden Schlaf entsprechen.
Martin Böckle: Und sollte aus natürlichen Materialien bestehen?
GWA: Dies ist in jedem Fall zu bevorzugen, schon aufgrund der zahlreichen Chemikalien und Giftstoffe, die sich in Matratzen und Bettwaren befinden können. Wobei hier auch beim Stichwort „natürlich“ Vorsicht geboten ist, denn „natürlich“ und „naturgesund“ sind dehnbare Begriffe und werden vielfach missbraucht. Unter meiner Leitung ist bereits vor mehr als 25 Jahren ein Schlaf-Gesund-Konzept entstanden, welches diese Kriterien zu 100 % erfüllt. Das ist sozusagen das Referenz-Konzept und genau daran sollte man ein Angebot messen.
Böckle: Mehr zu diesem spannenden Thema gibt es im nächsten Beitrag. Also besonders wichtig erscheint mir der Schritt 2 – nämlich ein Basiswissen über den gesunden, erholsamen Schlaf aufzubauen.
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