Forscher haben ein Experiment gemacht, welches aufzeigen soll, wie wichtig der Traumschlaf für unsere seelische Gesundheit ist.
Wissenschaftler von der University of California (Berkeley) haben den Versuchspersonen 150 belastende Bilder gezeigt und gleichzeitig die Aktivitäten des Gehirns mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRI) gemessen. Anschließend wurden die Teilnehmer nach ihren Gefühlsreaktionen gefragt. Eine Hälfte der Versuchspersonen durfte nach der ersten Runde bis zu zwölf Stunden schlafen, bevor sie erneut mit den Bildern konfrontiert wurden. Während des Schlafens wurden Gehirnströme gemessen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Stress-Schaltkreise des Gehirns in der Traumphase stark gedämpft waren. Die zweite Probandengruppe schlief zwischen den beiden Versuchsdurchgängen nicht.
Interessant war, was mit den Probanden geschah, die zwischendurch schlafen durften. Sie fühlten sich beim zweiten Durchgang nämlich deutlich weniger emotional belastet als noch in der ersten Runde. Dieser subjektive Eindruck ist durch die Messungen der Gehirnaktivität bestätigt worden. Der Mandelkern (Amygdala), ein für Gefühle zuständiger Bereich des Gehirns, ist beim zweiten Durchgang deutlich weniger aktiv gewesen. Und jetzt zurück zur Frage – bei den Versuchspersonen, die zwischendurch nicht geschlafen hatten, zeigte sich genau dieser Effekt dagegen nicht.
Dieser Dämpfungs-Effekt wird dadurch erreicht, dass während der REM-Traumphasen relevante Stress-Schaltkreise gehemmt oder blockiert werden. Vor allem wird ein entscheidender Botenstoff, nämlich das Norepinephrin – ein spezielles Stresshormon – in den REM-Traumphasen stark unterdrückt. Dadurch werden die oft negativen Erinnerungen des Tages im Gehirn zwar trotzdem gespeichert, allerdings ohne dass diese innere Stressreaktionen auslösen.
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Christoph Hinterberger meint
Also wäre es nicht schlecht besonders an stressigen Tagen nachts ausreichend zu schlafen.
Besonders bei Kindern sollte man darauf genau achten, da sie in jungen Jahren sehr viel zu verarbeiten haben.
Ich finde es faszinierend wie lehrreich solche Studien sein können. Daumen hoch!
Anne meint
Ich hätte nie gedacht, dass der Schlaf solche extremen Auswirkungen auf unsere Emotionen und Stresshormone hat. Viel zu oft geht man gedankenlos mit dem Thema Schlaf um. Der Bericht bringt mich zu der Schlussfolgerung, dass die Menschen, die gesund schlafen, auch einfach friedlicher und entspannter durchs Leben gehen und davon haben wir doch am Ende alle etwas oder?
N. Bernt meint
Dass bei uns Menschen nichts „umsonst“ geschieht – auch das Träumen nicht, war ja eigentlich klar. Aber dass das Träumen so eine entscheidende Bedeutung hat, ist schon faszinierend. Ich gehöre leider zu den Menschen, die sich nur ganz selten an einen Traum erinnern.
Ich meine hier auch schon einmal gelesen zu haben, dass man sogar mit viel Übung in der Lage ist, seine Träume ein Stück weit zu steuern, oder auch einen Traum nach einer Schlafunterbrechung weiterzuträumen. Das ist schon ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich gerne einmal etwas intensiver auseinandersetze.
W. Kudorfer meint
Es ist immer wieder faszinierend, wie sich der Schlaf auf unsere Entwicklung, Tageszustand, Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit auswirkt. Die täglichen Erlebnisse, Belastungen aber auch erfreuliche Ereignisse prägen unseren Traumschlaf. In der Lyrik wird der Traumschlaf als Seelenschlaf bezeichnet. Schon längst, vor den modernen Forschungsreihen in den USA oder Europa, waren kluge Köpfe, wie seiner Zeit Arthur Schopenhauer, Sigmund Freud und viele andere Persöhnlichkeiten, der Wichtigkeit des regenerierenden, kraftschöpfenden und lebensspendenden Schlafes bewußt.
Nun, erst nach vielen Jahzehnten wird langsam das Bewußtsein in der Allgemeinheit geschärft, auf guten, gesunden und ausreichenden Schlaf zu achten.
Meines Erachtens eine erfreuliche Entwicklung, hatte lange genug gedauert !