Dieser Frage wollen wir nachgehen und unseren Rücken im Stehen beobachten und untersuchen. Dabei hilft ein Partner.
Selbstverständlich dürfen dicke Pullover, weite Blousons oder steife Jeans-Jacken beim Berühren der Wirbelsäulenlinie nicht beeinträchtigen. Um eine möglichst klare Rückenform zu erkennen, müssen wir die Untersuchung in engen Turnkleidern, aber am besten mit entblößtem Rücken vornehmen.
Wir fahren mit dem Zeigefinger im Nacken unter dem Hinterhaupt beginnend bei den Dornfortsätzen der Wirbelsäule entlang bis zum Gesäß. Dabei stellen wir fest, dass beim Hals eine Vorwölbung, beim oberen Rücken eine deutliche Auswuchtung dorsal, also rückwärts, und bei der Lende wieder eine klare Vorwölbung ventral, bauchwärts, die Linie charakterisiert. Die letzte Wölbung nach rückwärts endet im unbeweglichen, verwachsenen Kreuz-Steißbein. Zusammenfassend erkennen wir eine Doppel-S-Form der Wirbelsäule.
Den leichten Vorschwung des Halses nennt man die Hals-Lordose.
Den deutlichen Rückwärtsschwung der Brustwirbelsäule Brust-Kyphose.
Der Lendenschwung ventral ist die meistgefährdete Lenden-Lordose.
Das Wirbelsäulenende, der Kreuz-Steißbeinbogen, heißt Kreuz-Kyphose.
Die vier charakteristischen Wirbelsäulenformen
Person 1 | Normalrücken
Gute Schwingungsverhält-nisse der Wirbelsäule bei Sport und Arbeit. Bandscheibenbelastung gut.
Person 2 | Rundrücken
Deformierung der Bandscheiben durch falsches Sitzverhalten. Scheuermann-Rücken.
Person 3 | Hohlrundrücken
Hyperlordose. Erhöhte Gefahr zur Deformierung der unteren Lendenbandscheiben.
Person 4 | Flachrücken
Verminderung der Schwungdynamik. Die Kreuzarbeit z.B. beim Reiten ist reduziert.
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