Koordination bedeutet aus neuromuskulärer Sicht nichts anderes, als das Zusammenwirken von Skelettmuskulatur und Zentralnervensystem während einer gezielten Bewegung. Die Koordination lässt sich dabei in zwei Bereiche einteilen: inter- sowie intramuskuläre Koordination. Die intramuskuläre Koordination beinhaltet das Zusammenwirken von Nerv und Muskel bei einem bestimmten Ablauf. Hingegen bezeichnet die intermuskuläre Koordination das gezielte Zusammenspiel verschiedener Muskeln, die für den Bewegungsablauf benötigt werden.
Koordination und Balance
Die Fähigkeit zur Koordination und Balance bedarf eines ständigen Trainings. Wer sich nicht ausreichend und abwechslungsreich bewegt, schwächt diese Fähigkeiten unnötig. Eine gestärkte und gut entwickelte intermuskuläre sowie intramuskuläre Koordination gewährleistet nicht nur gezielte Bewegungsausführungen sondern hilft auch Unfälle zu vermeiden.
Leistungen von Spitzensportlern zeigen immer wieder zu was der menschliche Körper fähig ist und welche Hochleistungen dieser erbringen kann. Basis dieser Leistungen ist ein perfektes Zusammenspiel von Muskulatur und Nerven. Dazu bedarf es eines konsequenten Trainings und viel Disziplin. Die koordinativen Fähigkeiten der Sportler sind dafür verantwortlich, dass jeder Bewegungsablauf, abgestimmt auf die Parameter, ablaufen. Egal ob Leistungssportler oder nicht, mit gezieltem Koordinationstraining kann man Bewegungsabläufe optimieren, den Gleichgewichtssinn verbessern sowie die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen.
Idealer Zeitpunkt für Koordinationstraining
Ein Koordinationstraining erfordert viel Konzentration. Deshalb ist es empfehlenswert dieses immer zu Beginn der Trainingseinheit durchzuführen. Oder auch separat – so wird gewährleistet, dass der Körper nicht „überfordert“ wird.
Übungen für den Einstieg
Ziel soll es sein, dass bei den Übungen der Körper in Positionen gebracht wird, die im Alltag nicht ausgeführt werden. Als Einstiegsübung eignet sich daher besonders gut der „Ein-Beinstand“. Die Person stellt sich dabei auf ein gefaltetes Handtuch (hier gilt: je weicher der Untergrund, desto höher die Schwierigkeitsstufe) und hebt dabei ein Knie an. Die Position sollte nun für ca. 20 bis 30 Sekunden gehalten werden. Diese Übung kann auch mit geschlossenen Augen durchgeführt werden, was den Schwierigkeitsgrad noch zusätzlich erhöht.
Ebenfalls spielt eine gute Hand-Beine-Augen Koordination eine wichtige Rolle im Alltag. Folgende Übung eignet sich hier besonders gut: zuerst werden alle Finger der linken, dann im Anschluss der rechten Hand, einzeln zum Daumen geführt. Die Übung beginnt mit dem linken Zeigefinger bis hin zum kleinen Finger und wieder zurück. Während dieser Übung befindet man sich im Ein-Beinstand. Kreisende Bewegungen des Fußes sowie geschlossene Augen erhöhen dabei den Schwierigkeitsgrad der Übung.
Tiefenwahrnehmung
Auch Propriozeption genannt, zählt zu den Bereichen der Koordinationsfähigkeit. Dabei ist jener Zustand gemeint, der eine Veränderung der Gelenkwinkelposition über Propriozeptoren (Sensoren) wahrnimmt. Dabei handelt es sich um eine Eigenempfindung, beispielsweiße barfußlaufen. Durch das Barfußlaufen werden die Rezeptoren der Füße verbessert. Durch das Tragen von Schuhen wurde diese Fähigkeit geschwächt. Umso wichtiger ist es daher, dass man bewusst immer wieder einmal ohne Schuhe geht. Nur so kann sich auch der Körper erden. Mit Hilfe der Erdung, auch während des Schlafs, können zusätzliche gesundheitsfördernder Effekte erzielt werden.
Bildquelle: @istock
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