In unserer aktuellen Serie „Einfach-gesund-schlafen – Schlaf-Wissen aus Erfahrung“ möchten wir über wichtige Themen rund um den gestörten Schlaf und Wege zu einem gesunden, Bioenergetischen Schlaf® sprechen. In vielen Beiträgen haben wir bereits darüber berichtet, warum man Schlaflosigkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Anhaltende Schlafstörungen führen zu vielen gefährlichen Gesundheitsstörungen und Krankheiten, Alzheimer, Demenz, Bluthochdruck und einige Krebsarten.
Martin Böckle: Beim Thema Schlafstörungen und Alzheimer hat eine Studie bereits 2015 für großes Aufsehen gesorgt. Worum ist es da genau gegangen?
Prof. Amann-Jennson: Das war eine Forschungsstudie von der Universität Kalifornien, Berkeley. Diese hat eigentlich schockierende Nachrichten für Menschen gebracht, die an Schlaflosigkeit leiden. Denn dies könnte tatsächlich zu einer Krankheit führen, die die meisten von uns fürchten. Mehr als viele andere Krankheiten, nämlich Alzheimer.
Martin Böckle: Was hat man da genau untersucht?
Prof. Amann-Jennson: Für die Studie wurden 26 gesunde Teilnehmer im Alter von 65 bis 81 Jahren rekrutiert. Die Wahrscheinlichkeit der Plaque Bildung in ihren Gehirnen wurde mit Hilfe von Gehirnscans beurteilt. Es wurden zudem Schlafmessungen durchgeführt, um die Qualität des Schlafes zu beurteilen. Zuletzt wurden sogenannte MRT-Scans im Hippocampus-Bereich des Gehirns während eines spezifischen Gedächtnistests durchgeführt. Lange Rede, kurzer Sinn: Es gab eine deutliche Verbindung zwischen schlechtem Schlaf, der Bildung von toxischer Plaque (Amyloide) und schlechtem Gedächtnis. Diese Proteine sind am Entstehen der Alzheimer-Krankheit ganz stark beteiligt.
Martin Böckle: Dies betrifft aber eher ältere Menschen?
Prof. Amann-Jennson: Bei älteren Menschen tritt dies natürlich viel deutlicher auf. Da muss man davon ausgehen, dass die Entwicklung der Plaque-Bildung ja viele Jahre gedauert hat. Im Grund entscheiden die heute 35-40-jährigen ob sie im Alter ein erhöhtes Risiko für Alzheimer und Demenzerkrankungen haben. Denn die Entwicklung kann über zwei bis drei Jahrzehnte andauern.
Martin Böckle: Also kann auch hier der schlechte, gestörte oder zu kurze Schlaf wieder der berühmte „Missing Link“ bei Alzheimer sein?
Prof. Amann-Jennson: Dies ist korrekt. Genau der Schlaf kann das fehlende Stück im Puzzle der Alzheimer-Krankheit sein. Die Berkeley-Wissenschaftler haben bereits 2015 zwingende Beweise dafür gefunden, dass ein schlechter Schlaf – insbesondere ein Mangel an tiefem, erholsamem Schlaf – eine Ursache für die Bildung der schädlichen Beta-Amyloid-(Protein)-Ablagerungen ist, welche die Alzheimer-Krankheit auslöst. Dabei kommt es Schritt für Schritt auch zum Gedächtnisverlust.
Martin Böckle: Und da kommt einiges auf uns zu. Denn einerseits haben wir eine alternde Gesellschaft und andererseits leiden bereits 80 Prozent an einem gestörten Schlaf.
Prof. Amann-Jennson: Es zeichnet sich bereits jetzt schon ab, dass die sogenannte „Babyboomer-Generation“ ganz stark von Alzheimer und Demenz betroffen ist. Im deutschsprachigen Raum geht man mittlerweile von 2,0 Millionen Demenzkranken aus. Zwei Drittel leiden an Alzheimer. Es ist zu befürchten, dass Demenz zu einer der am schnellsten wachsenden Krankheiten wird. Mit der fatalen Nebenwirkung, dass die Betroffenen durch die Symptome mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt werden.
Martin Böckle: Wir haben schon in früheren Beiträgen darüber berichtet, dass der gesunde Schlaf eben verhindert, dass sich solche Ablagerunen im Gehirn bilden.
Prof. Amann-Jennson: Eine Anhäufung von Beta-Amyloid wurde bei Alzheimer-Patienten und unabhängig davon bei Personen gefunden, die über Schlafstörungen berichten. Darüber hinaus fand eine Studie der University of Rochester im Jahr 2013 heraus, dass die Gehirnzellen von Mäusen während des Nicht-REM(Traum)-Schlafs schrumpfen würden, um Platz für das Hirnwasser (zerebrospinale Flüssigkeit) zu schaffen, die giftige Ablagerungen wie Beta-Amyloid „auswaschen“.
Martin Böckle: Wie immer „keine schlechte Nachricht ohne guten Kern“. Was könnte die gute Nachricht sein?
Prof. Amann-Jennson: Das ist relativ einfach. Denn eine der Hauptursachen von Demenz ist aufgrund der Studien schlechter, gestörter oder zu kurzer Schlaf. Und dies lässt sich in jedem Fall beheben. Das ist ja eine meiner Kernkompetenzen: aus schlechten Schläfern gute Schläfer zu machen.
Martin Böckle: Damit bewahrheitet sich auch eine Ihrer Thesen, nämlich dass die Schlafoptimierung einen hohen medizinisch-therapeutischen Nutzen hat.
Prof. Amann-Jennson: Der gesunde und erholsame Schlaf hat sowohl vorbeugend als auch therapeutisch einen unvorstellbaren Nutzen. Denn 90 Prozent unserer körperlich-mental-psychischen Gesundheit hängen von einem guten Schlaf ab.
Die erwähnte Studie zeigt einmal mehr, dass der gestörte Schlaf ein wichtiger Bio-Marker und Früh-Warnzeichen für zahlreiche Krankheiten ist, auch für Demenz und Alzheimer. Und bei Menschen, die bereits Symptome von Alzheimer haben, kann die Verbesserung der Schlafqualität oft die drohenden Gedächtnisstörungen erfolgreich bekämpfen.
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Quelle: UC Berkeley (01.06.2015) http://news.berkeley.edu/2015/06/01/alzheimers-protein-memory-loss/