Gehirnwellen sind die Summe aller elektrischen Aktivitäten in der Großhirnrinde. Das menschliche Gehirn besteht dabei aus Milliarden von Gehirnzellen, sogenannten Neuronen, welche über elektrische Impulse miteinander kommunizieren.
Während das Gehirn Informationen verarbeitet, verändert sich dabei der elektrische Zustand. Es kann in Folge zu Potenzialschwankungen zwischen 5 und 100 Mikrovolt (μV) kommen. Diese Potenzialänderungen lassen sich über den gesamten Kopf verteilt messen. Aufgrund des wellen-ähnlichen Bildes, das sie dabei aufweisen, werden sie auch als Gehirnwellen bezeichnet.
Wie werden Gehirnwellen gemessen?
Die Spannungsschwankungen lassen sich mittels EEG (Elektroenzephalografie) an der Kopfoberfläche messen und können über ein Elektroenzephalogramm grafisch darstellt werden. Je nach Zustand, in dem sich ein Mensch befindet (aktiv, wach, schlafend, entspannt), werden die Gehirnwellen unterschiedlichen Frequenzbereichen zugeteilt. Dabei unterscheidet man, abhängig nach Schwingungsspektrum, zwischen Alpha-, Beta-, Delta- und Theta-Wellen. Mittels Gehirnwellen-Messung lässt sich der Schlaf in unterschiedliche Schlafphasen einteilen. Dadurch kann auch ein Schlafprofil abgeleitet werden.
Gehirnwellen-Aktivität in den Schlafphasen
Schlafen wir, durchläuft das Gehirn verschiedene Schlafphasen mit unterschiedlichen Gehirnwellen-Frequenzen. Die Schlafphasen werden dabei in zwei Teile untergliedert: Non-REM Schlaf (Phase 1-4) und REM Schlaf (Phase 5). Wobei man nachts mehrere Schlafzyklen (Phase 1-5) durchläuft. Im Durchschnitt dauert ein Schlafzyklus rund 90 bis 110 Minuten; die REM-Phasen fallen in den ersten Zyklen allerdings recht kurz aus, die Tiefschlafphasen jedoch länger. Je später die Nacht, desto länger dann die REM-Phasen und desto kürzer die Tiefschlafphasen.
In der Leichtschlafphase (Phase 2) werden die Gehirnströme langsamer. In der Tiefschlafphase (Phase 3) wechseln sich die extrem langsamen Gehirnströme (=Delta-Wellen) mit schnelleren ab. Dabei reagiert der Körper immer weniger auf äußere Reize.
Was bedeuten Alpha-, Beta-, Delta- und Theta-Wellen?
Delta-Wellen haben eine Frequenz von 0,2-3 Hertz (Hz) und treten vorwiegend in der Tiefschlafphase auf. Im Wachzustand kommen sie äußerst selten vor. Delta-Wellen zeichnen sich durch Trance- und „nicht-physische“ Zustände bzw. durch einen traumlosen Schlaf aus. Das Bewusstsein ist dabei komplett ausgeschaltet, lediglich das Unterbewusstsein ist aktiv. Delta-Wellen sind im Wesentlichen für sämtliche Heilungsvorgänge verantwortlich und dienen der Stärkung des Immunsystems. Im Delta-Wellen-Modus werden heilende Wachstumshormone ausgeschüttet.
Theta-Wellen (4-8 Hz) treten hauptsächlich im Schlaf sowie in der Meditation auf. Dabei ist das Unterbewusstsein aktiviert. Der Zugang zu unbewussten Gedanken ist nun möglich. Charakteristisch für diese Sequenz sind neben einer lebhaften Erinnerung und Kreativität auch die erhöhte Lernfähigkeit, sowie die plastische Vorstellungskraft und Fantasie. Auch Traumsequenzen, bei denen die aktive Denkfunktion nicht greifen kann, zählen zu den typischen Merkmalen der Theta-Wellen.
Alpha-Wellen (8-12 Hz) bilden die Brücke zwischen innerer (Theta-) und äußerer (Beta-) Welt. Wer morgens aufwacht, und noch ein wenig döst (Gehirnwellen sind im Thetabereich) bzw. sich im Halbschlaf noch an den Traum erinnern kann, befindet sich gerade im Alpha-Zustand. Wer allerdings nach dem Aufwachen gleich in den Beta-Zustand wechselt, wird sich nicht mehr an den Traum erinnern können. Hypnose – beispielsweise – basiert auf Alpha-Wellen. Die Lernfähigkeit und Erinnerungsfunktion sind im Alpha-Zustand besonders hoch. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Alpha-Wellen im relaxten Zustand auftreten und ein Stadium zwischen Wachheit und Schlaf darstellen. Eine wohlige Entspannung sowie eine positive Grundstimmung stehen charakteristisch für diesen Zustand.
Im Bereich der Beta-Wellen (12-38 Hz) befindet sich die Person in einem Wach-Zustand. Eine Frequenz von über 25 Hz signalisiert bei der betroffenen Person Alarmbereitschaft. Neben einem erhöhten Anteil an Beta-Wellen findet in diesem Fall auch ein erhöhter Ausstoß an Stresshormonen statt. Angstzustände sowie Stress sind mögliche Ursachen für eine erhöhte Beta-Wellen-Frequenz. Charakteristisch für Beta-Wellen sind ein nach außen hin gerichtetes Bewusstsein, ein prüfendes Denken sowie die Verarbeitung von Sinnesreizen. Neurologisch lassen sich Beta-Wellen in noch genauere Teilbereiche unterteilen.
Teilbereiche der Beta-Wellen
- Der SMR- (= senso-motorischer Rhythmus) Bereich (12-15 Hz) zeichnet sich durch eine entspannte Aufmerksamkeit nach außen hin aus.
- Für den Mid Beta-Bereich (15-18 Hz) ist eine gerichtete Aufmerksamkeit nach außen hin charakteristisch.
- Im High Beta-Bereich (18-35 Hz) dominieren Angst und Stress.
- Personen im Gamma-Wellen- (35-100 Hz) Bereich laufen zu Höchstleistungen auf. Sie sind dabei hochkonzentriert und vollbringen geistige sowie körperliche Spitzenleistungen.
Experten-Tipp
Für einen erholten und regenerativen Schlaf – das setzt das Durchlaufen aller Schlafphasen in mehreren Zyklen voraus – bedarf es einer guten Basis. Dabei spielt die Wahl des Kopfkissens eine wichtige Rolle. Die Kissenhöhe kann ein entscheidender Faktor in puncto Schlafkomfort sei. Hochelastische Kautschukkerne im Inneren des Kissens sind empfehlenswert sowohl für Rücken- als auch für Seitenschläfer. Hohe Anpassungsfähigkeit, vor allem im Hals- und Nackenbereich, wird dadurch garantiert. In Kombination mit 100 Prozent Schafschurwolle kann diese Kissen-Version für erholsame und gesunde Nächte sorgen.
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