Seit Wochen beherrscht der Ausbruch der drohenden Coronavirus-Pandemie das Tagesgeschehen auf allen Ebenen unseres Lebens. Gerne möchte ich heute das Thema „virale Infektionen“ einmal mehr mit dem Schlaf „verlinken“. Bereits der berühmte griechische Arzt Hippokrates (etwa 460 bis 375 vor Christus) beschrieb eine Krankheit im nordgriechischen Perinthus, deren Symptome heute dem Influenza-Virus zugeschrieben werden. Von Hippokrates stammt auch der Begriff der Epidemie (aus dem Altgriechischen: „epi“ für über und „demos“ für Volk), als er die Symptome von Infektionskrankheiten beschrieb. Seit der ersten Beschreibung der Symptome durch Hippokrates ist die Menschheit vermutlich von mindestens 30 Grippe-Pandemien heimgesucht worden. Im 20. Jahrhundert brachen drei Pandemien aus, die Zahl der Sterbefälle lag höher als jemals zuvor. Interessant ist, dass bereits in der hippokratischen Medizin Schlaf und Traum eine ganz gewichtige Rolle gespielt haben. Die Menschen in der Antike wussten also durch Erfahrung wie wichtig der Schlaf – vorbeugend und heilsam – bei Krankheiten war.
Schlafstörungen und Schlafmangel schwächen das Immunsystem
So wie der gesunde Schlaf die Abwehrkräfte stärkt, wird das Immunsystem durch Schlafstörungen und Schlafmangel geschwächt. Nachdem bereits 80 % der Menschen über einen gestörten und nicht mehr erholsamen Schlaf klagen (DAK Report 2017), nimmt natürlich das Risiko einer Infektion durch Viren zu. Unser Immunsystem hat vor allem drei wichtige Aufgaben:
- schädliche Substanzen, die von außen versuchen in unseren Körper einzudringen zu erkennen und rasch zu neutralisieren
- bereits im Körper befindliche Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten oder krankheitsverursachende Keime zu identifizieren und zu bekämpfen
- ein gesundes Immunsystem wird auch aktiv, sobald Antigene, Toxine und andere Fremdstoffe unseren Organismus belasten
Gleichzeitig werden geschädigte Zellen oder Krebszellen durch unser Immunsystem bekämpft. Dazu produziert unser Immunsystem Antikörper, spezielle Abwehr- und Fresszellen etc. die speziell für die „Eindringlinge“ oder entartete Zellen entwickelt wurden. In einer Art „Immun-Gedächtnis“ werden diese Stoffe dann abgespeichert und sofort wiedereingesetzt, wenn dasselbe Problem eintritt. Aus diesem Grund hat unser Körper z.B. eine Windpocken-Infektion im Normalfall nur einmal zu bekämpfen.
Schlechter Schlaf und Viren
Aus Sicht der Medizin ist eine „virale Infektion“ mit der Vermehrung eines Virus im Wirt (ein Wirt kann ein Mensch, aber auch ein Tier sein) verbunden. Zu den „klassischen“ viral bedingten Krankheiten gehören Masern, Mumps und Röteln. Auch Erkältungen werden meistens von den über 200 bekannten Erkältungsviren ausgelöst.
Covid-19 (Corona virus disease 2019) ist ebenfalls eine virale Infektionskrankheit, die sich als Atemwegserkrankung mit Beschwerden wie Fieber, Husten, Atemnot und einer Lungenentzündung äußert. Diese Infektion wird vom Virus SARS-CoV-2 verursacht, ein neues RNA-Virus aus der Familie des seit längerem bekannten Stamm der Coronaviren. Die Erkrankung ist erstmals im Dezember 2019 in der chinesischen Millionenstand Wuhan aufgetreten und hat sich rasch weltweit ausgebreitet. Das Virus stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Tier, das auf einem lokalen Fisch- und Tiermarkt gehandelt wurde. Das Coronavirus wird hauptsächlich als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Seit der Entdeckung sind aktuell etwa 100.000 Erkrankungen und etwa 3.000 Todesfälle gemeldet worden. Die ärztliche Behandlung ist bisher vorwiegend symptomatisch und an der Entwicklung von verschiedenen antiviralen Wirkstoffen wird derzeit gearbeitet. Impfstoffe befinden sich in der Entwicklung, sind aber frühestens in 12-18 Monaten verfügbar. Umso wichtiger sind die Maßnahmen zur Vorbeugung der Ansteckung.
Nachdem ich mich seit 40 Jahren mit dem Hauptthema gesunder, bioenergetischer Schlaf beschäftige, weise ich in meinen Artikeln, Bücher, Vorträgen, Videos und Ausbildungs-Seminaren www.schlafcoaching.com immer wieder darauf hin, wie wichtig ausreichender und biologisch hochwertiger Schlaf für die Unterstützung unseres Immunsystems ist. Indem wir einen biologisch hochwertigen Schlaf genießen, helfen wir unserem Organismus, sich am besten gegen potenzielle Bedrohungen wie Viren zu wehren. Dies gilt auch für das Corona-Virus!
In der Zwischenzeit gibt es dazu zahlreiche wissenschaftlichen Untersuchungen, die deutlich machen, dass gesunder Schlaf tatsächlich die beste Maßnahme ist, um z.B. Erkältungsviren zu bekämpfen oder ihnen vorzubeugen. Eine Studie an der University of California in San Francisco beweist ganz deutlich, wie wichtig dabei der Schlaf und die Schlafdauer ist. Menschen, die ausreichend (mindestens sieben Stunden) schlafen, sind weniger krank. Wer allerdings nur 6 Stunden schläft, hat ein 4,2-fach höheres Risiko, eine virale Erkältungskrankheit zu bekommen. Das Studienergebnis bestätigt, dass schlechter, gestörter oder zu kurzer Schlaf die Hauptursache dafür war, ob jemand krank wurde oder nicht.
Bildquelle: Parther et al, 2015
Gesunder, ausreichender Schlaf schützt uns gegen Erkältungskrankheiten.
Je kürzer der Schlaf, umso größer das Risiko sich zu infizieren.
Die Forscher kamen aufgrund der Ergebnisse zur Überzeugung, dass schlechter Schlaf die Hauptursache dafür war, ob jemand krank wurde. Und dies unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Einkommen, Stresslevel oder ob jemand raucht oder nicht. Die Ergebnisse zeigten, wie wichtig Schlaf für die Bekämpfung alltäglicher Krankheiten ist. Die Studie „Short Sleepers Are Four Times More Likeley to Catch a Cold“ wurde 2015 im Journal of SLEEP veröffentlicht.
Ohne guten Schlaf funktioniert das Immunsystem nicht
Die Forschung hat mit unzähligen Studien längst bewiesen und aufgezeigt, wie eng unser Schlaf mit dem Immunsystem zusammenhängt. Denn letztlich dreht sich alles um unsere Immunkraft, um gesund zu bleiben. Aktuell suchen die Spezialisten rund um das Corona-Virus weltweit nach Antworten und Lösungen, doch leider reden nur ganz wenige Ärzte und Experten in Zusammenhang mit der aktuellen Situation über die „natürliche Medizin Schlaf“. Der gesunde Schlaf ist und bleibt unsere wichtigste natürliche Waffe gegen Infektionen jeder Art – auch gegen das Corona Virus. Denn die körperlichen Abwehrkräfte stehen in einem engen Zusammenhang mit der Dauer und Qualität unseres Schlafes. Bereits bei einer eher harmlosen Erkältung steigt unser Schlafbedürfnis. Der Grund liegt darin, dass gerade im Schlaf besondere Botenstoffen wie z.B. Tumornekrosefaktor oder bestimmte Interleukine vermehrt ausgeschüttet werden. Diese werden zwar sofort freigesetzt, wenn wir eine Infektion haben, doch der Schlaf ist ein wichtiger Verstärker. Studien belegen dies eindeutig, dass während dem Schlaf die Zahl der natürlichen Abwehrzellen messbar steigt, was für die erfolgreiche Bekämpfung von Bakterien und Viren von sehr großer Bedeutung ist. Deshalb ist die oft zitierte Redewendung „Gesunder Schlaf ist die beste Medizin“ auch wissenschaftlich haltbar.
Eine Studie an der Universität Lübeck macht den Zusammenhang zwischen Schlaf und Immunsystem ebenfalls sehr deutlich. Die Forscher impften eine Gruppe von Studenten gegen Hepatitis A (eine Virusinfektion, die zur Leberentzündung führt). In der folgenden Nacht durfte die eine Hälfte der Gruppe ganz normal schlafen, die andere Hälfte musste noch bis zum nächsten Abend wach bleiben. Einige Wochen später wurde kontrolliert, wie gut sich bei den einzelnen Probanden Antikörper gebildet hatten. Im Blut der Nichtschläfer fanden sich nur halb so viele Antikörper gegen den Hepatitis-Erreger wie bei den Schläfern.
Studie der Universität Tübingen zeigt, wie unser Abwehrsystem im Schlaf unterstützt wird
Bisher waren die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Immunsystem zwar nachweisbar, aber der genaue Mechanismus wie der Schlaf bestimmte Immunfunktionen beeinflusst, war nicht geklärt. Wissenschaftler der Universität Tübingen und der Universität Lübeck haben 2019 in einer Studie einen neuen Mechanismus nachgewiesen, über den der Schlaf unser Immunsystem fördert. Die Studie an Probanden zeigte etwas ganz Eindrückliches: bereits nach drei Stunden (!) ohne Schlaf ist die Funktion der sogenannten T-Zellen beeinträchtigt. T-Zellen sind „weiße Blutzellen“, die für die Bekämpfung von Viren und Erregern zuständig sind. Die Studie wurde im Journal of Experimental Medicine 2019 veröffentlicht.
Zum noch besseren Verständnis soll der Studienverlauf kurz dargestellt werden. Die Wissenschaftler/innen führten mit Probanden ein insgesamt 24-stündiges Experiment durch: Eine Gruppe konnte nachts für acht Stunden schlafen, eine zweite Gruppe blieb über den gesamten Zeitraum wach. Während des Experiments wurde den Teilnehmern regelmäßig Blut abgenommen. Dabei überprüfte das Forschungsteam vor allem, wie stark sich T-Zellen an ein Molekül namens ICAM-1 (intercellular adhesion molecule-1) binden können. Dieser Mechanismus nennt sich Adhäsion und ist für eine optimale Funktion der T-Zellen ganz wichtig. Diese speziellen Abwehrzellen zirkulieren ständig im Blutkreislauf und suchen nach Erregern. Die Bindung (Adhäsion) an andere Zellen erlaubt ihnen dabei, im Körper zu wandern und beispielsweise an infizierte Zellen anzudocken, um sie anschließend zu beseitigen. Und die Studie beweist eindeutig, dass die Bindungsfähigkeit der T-Zellen bei den Probanden ohne Schlaf messbar reduziert war.
Bildquelle: Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V.
Die Grafik zeigt deutlich, dass gestörter und zu kurzer Schlaf die Funktion, vor allem die sog. Adhäsion (Bindungsstärke) der wichtigen T-Zellen beeinträchtigt
Originalpublikation: Stoyan Dimitrov, Tanja Lange, Cécile Gouttefangeas, Anja T.R. Jensen, Michael Szczepanski, Jannik Lehnnolz, Surjo Soekadar, Hans-Georg Rammensee, Jan Born and Luciana Besedovsky: Gαs-coupled receptor signaling and sleep regulate integrin activation of human antigen-specific T cells. J Exp Med. 2019 Feb 12.doi: 10.1084/jem.20181169.
SAMINA Schlaf ist ein natürlicher Immunverstärker
Damit gewinnt der Bioenergetische SAMINA Schlaf® – also speziell die höchste Form der körperlich-seelisch-geistigen Regeneration durch Schlaf – weiter an Bedeutung. Denn gesunder Schlaf ist die einfachste und beste Möglichkeit unser Immunsystem zu stärken. Und dies jede Nacht sieben bis acht Stunden, insgesamt etwa 2.500 – 3.300 Stunden im Jahr. So gesehen gewinnt speziell das unter meiner Leitung 1989 entwickelte SAMINA Schlaf-Gesund-Konzept immer mehr an Bedeutung. Auch im Kampf um bereits bekannte Virus-Infektionen und genauso um neue wie das Corona-Virus. Dabei kommt unser Konzept „Schlaf als Therapie“ voll zum Tragen. Denn vor allem die „passiven Therapien“ wie großflächige Körpererdung (Lokosana®), Schlafen in Ganzkörper-Schräglage (SAMINA Gravity®), MusikMedizin im Schlaf oder die aktuelle Innovation Bernstein-Licht-Therapie (SAMINA ChronoSleepLight©) sind im Kampf gegen Infektionen eine wichtige Unterstützung. Denn nur ein biologisch hochwertiger Schlaf aktiviert die wichtigen Selbstregulations-, Selbstreparatur- und Selbstheilungskräfte. Diese Bio-Technologien sind übrigens alle mit dem SAMINA Bettsystem kompatibel, können aber auch einzeln eingesetzt werden.
Schlafen in Schräglage aktiviert das Immunsystem zusätzlich
Seit vielen Jahren weise ich aufgrund von NASA-Forschungen darauf hin, dass das flache, horizontale Schlaf einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat. Es fehlt nämlich beim flachen Schlafen ein wichtiger Naturimpuls: die Schwerkraft. Dadurch entstehen sehr idente Effekte wie in der Schwerelosigkeit. Studien der NASA haben gezeigt, dass die Schwerelosigkeit das menschliche Immunsystem verändert.
Dies wurde ebenfalls in den sogenannten „Bett-Ruhe-Studien“ bewiesen. Dabei müssen Versuchspersonen nicht nur 60 komplette Tage und Nächte flach schlafen, sondern in einer 5,5 Grad Schräglage mit dem Kopf nach unten. Dadurch wird der Einfluss der Schwerkraft fast auf null reduziert. Und auch hier geht es unter anderem um die Funktion der oben näher beschriebenen T-Zellen. Diese funktionieren bei verminderter Schwerkraft (Mikrogravitation) nicht mehr optimal. Das Immunsystem ist neben vielen anderen Körperfunktionen geschwächt. Die NASA hat 2017 in Sachen Viren noch eine weitere sehr interessante Entdeckung bei den Astronauten auf der ISS gemacht: latente, also „schlafende“ Viren können durch Schwerelosigkeit aktiviert werden! Dabei handelte es sich um Herpesviren, welche die meisten Menschen eben latent oder schlafend in sich tragen. Die Lösung die Schwerkraft im Schlaf zu einem Teil aufrecht zu erhalten, ist das Schlafen in Schräglage (SAMINA Gravity®), das heißt 3,5 – 5,5 Grad liegt der Kopf höher als die Füße. Damit kann vielen Gesundheitsproblemen vorgebeugt werden, zahlreiche Gesundheitsstörungen können begleitend zu medizinisch-therapeutischen Behandlungen gemildert oder beseitigt werden. Wenn man bedenkt, wie Schlaf dem Körper hilft, Viren abzuwehren, wird dies besonders deutlich.
Der SAMINA Night Schlafdrink hilft bei Schlafstörungen
Zusammen mit Experten wurde unter meiner Leitung ein natürlicher Schlafdrink entwickelt. Vor allem Menschen mit stressbedingten Ein- und Durchschlafstörungen profitieren von diesem Sauerkirsch-Aronia-Getränk, welches mit speziellen Pflanzenextrakten, Mineralien, Vitaminen und Aminosäuren angereichert ist. Dadurch wird die Produktion von beruhigenden und schlaffördernden Botenstoffen auf natürliche Weise Eine Anwendungsstudie des Schlafmediziners Prof. Dr. Josef A. Wirth (Alfeld) bestätigt nun die tausenden Rückmeldungen von Anwendern: der Wirkungsgrad liegt bei über 90 %, die Einschlafzeit konnte in der Frauengruppe von durchschnittlich 110 Minuten auf 20 Minuten reduziert werden und die Schlafdauer um etwa eine Stunde verlängert werden.
Selbstverständlich ist es wichtig, neben dem gesunden Schlaf auch weitere sinnvolle, Maßnahmen (Hygiene, Ernährung, Bewegung, Barfußlaufen, Sonne, Vitamine etc.) zu treffen, um das Immunsystem zu stärken und dadurch einer Virusinfektion am besten vorzubeugen.
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