Schlechter und zu wenig Schlaf haben mannigfaltige Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Schlafforscher stellen einen direkten Zusammenhang von steigendem Leistungsdruck und der Zunahme von Schlafstörungen her.
Durch die am Tag vorhandene Müdigkeit auf Grund der schlechten Schlafqualität kann das eigentliche Leistungspensum nicht erbracht werden, die Konzentration leidet unter zu wenig Schlaf – die Arbeit wird mühevoll, man kommt nur langsam vorwärts, der Stress wird immer größer und die Arbeitstage länger – Zeit für Erholung und Entspannung fehlen – Schlafen wird immer schwieriger. Ein richtiger Teufelskreis.
Gerade der fehlende Ausgleich führt dazu, dass die Gedanken kreisen, ein Einschlafen unmöglich, die Nächte endlos, der Druck, schlafen zu wollen und zu müssen immer größer werden. Doch ohne ausreichend Schlaf fühlen wir uns nicht nur wie ausgebrannt, zu wenig Schlaf führt oftmals auch in den gefürchteten Burnout.
Unter anderem sind eine unausgewogene work-life-balance, zu viel sitzende Tätigkeiten sowie die Missachtung der natürlichen Rhythmen wie z.B. jenen, dass wir nicht nur im Schlaf sondern auch tagsüber über einen sich immer wiederholenden Rhythmus verfügen: nach 90 – 100 Minuten Aktivität eine kurze Pause für Körper, Geist und Seele, tiefes Ein- und Ausatmen – idealerweise an der frischen Luft -, recken und strecken, kurz die Augen schließen; dazu, dass sich immer mehr Menschen überfordert fühlen, schlecht schlafen und anfällig für Krankheiten sind.
Unsere Vorfahren lebten noch mit dem Rhythmus der Natur: das erste Tageslicht weckte sie auf, körperliche Arbeit überwiegte, dazwischen wurden immer wieder Ruhepausen eingelegt. Die Abende wurden nicht durch künstliches Licht, TV oder Computer künstlich verlängert – im Idealfall konnte ein arbeitsreicher Tag im Kreise der Familie, gelegentlich der Freunde, mit einem gemeinsamen Spiel, Unterhaltung, musizieren beschlossen werden und dann anschließend die wohlverdiente Ruhe im erholsamen Schlaf gefunden werden. Ein Schlaf, der auch auf Grund der natürlich vorhandenen Dunkelheit bessere Voraussetzungen hatte, da das Schlafhormon Melatonin nur bei vollständiger Dunkelheit ausgeschüttet wird.
Beginnen Sie mit einfachen Dingen: legen Sie tagsüber so oft wie möglich kurze Ruhepausen ein, das ermöglicht Ihrem Körper, Geist und Seele, Atem zu holen; anschließend fällt es wesentlich leichter, Anforderungen zu bewältigen. Machen Sie abends einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, treffen Sie sich mit ein paar Freunden oder verbringen Sie öfter einen Abend mit dem Partner/der Partnerin, anstatt beim Fernsehen abzuschalten, was übrigens ein Widerspruch in sich ist. Trinken Sie einen beruhigenden Kräutertee oder nutzen Sie einen Tipp von Kneipp: Beinwaschungen mit kaltem Wasser für gesunden Schlaf. Übrigens: trocknen Sie das Wasser nicht ab, sondern ziehen Sie sich einfach warme Socken darüber. Sorgen Sie für Dunkelheit und richtige Temperatur im Schlafzimmer. Überprüfen Sie, ob Ihre Schlafunterlage Schlaf und Erholung fördern.
Sie werden sehen: nach diesen leicht umzusetzenden Dingen, wird es Ihnen leicht fallen, aus dem ewigen Rad von Arbeit und Druck zu entfliehen, zu entspannen und zu schlafen. Dann haben Sie auch die Energie, größere und ebenfalls notwendige Veränderungen anzugehen: eine eventuell anstehende Veränderung der Ernährungsgewohnheiten, mehr Sport und Bewegung …
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