Das Immunsystem ist für die Erhaltung der Gesundheit zuständig. Es ist das Abwehrsystem des Körpers und schützt den menschlichen Organismus vor Krankheitserregern und Giften. Der gesunde Körper kann dabei zwischen „fremden“ (Viren und Bakterien) und „guten“ Mikroben (z .B. den Darmbakterien unterscheiden.) Es gibt ein angeborenes Abwehrsystem (z. B. Haut, Schleimhäute, Niesreflex, Husten, Magensäure) und erworbene Abwehrmechanismen, die erst durch den Kontakt mit einem Erreger aktiv werden. Die Abwehr findet im gesamten Körper statt. Haut, Schleim und Speichel sind die ersten Verteidiger des Körpers gegen Krankheitserreger. Das erworbene Immunsystem hat seine Grundlage in den weißen Blutzellen (Lymphozyten). Es gibt verschiedene Arten von weißen Blutzellen und jede davon hat eine spezielle Aufgabe. Je nach Art des Erregers werden unterschiedliche Zellen des Immunsystems aktiviert, die gezielt gegen den Erreger vorgehen.
Regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die körpereigene Immunabwehr nachweislich. Markus Wanjek von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken empfiehlt zum Beispiel Joggen und Walking an der frischen Luft. Sport im Freien eignet sich hervorragend zum Stressabbau. Bewegung in der Natur hebt die Stimmung, die Produktion von Vitamin D infolge der Sonneneinstrahlung wird angeregt und Glückshormone werden ausgeschüttet. Sportliche Aktivität ist nämlich nur dann gesundheitswirksam, wenn sie Spaß macht, keinen Stress darstellt und den Organismus nicht überfordert. Körperliche Belastung führt zu einer Beeinflussung des Immunsystems. Die Zellen des Immunsystems reagieren unterschiedlich und in Abhängigkeit davon, ob die Belastung mäßig, stakt oder erschöpfend ist. Das bedeutet, Bewegung führt, abhängig von der Intensität, Dauer und Häufigkeit, je nach individueller Leistungsfähigkeit und Fitness zu unterschiedlicher Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Atmungssystems, des Stoffwechsels, der Psyche und des Immunsystems. Ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit führt zu einer Überlastung der verschiedenen Funktionssysteme.
Positive Anpassungseffekte kommen demnach nur zum Tragen, wenn die Belastungsparameter individuell auf den Sportler abgestimmt sind. Bei einer optimalen Belastungsdosis kommt es nachweislich zu einer Stärkung der Immunabwehr und zur verbesserten Funktion bestimmter Immunzellen. Das führt dazu, dass die Infektionsrate der oberen Atemwege, vermutlich aber auch die allgemeine Infektionsanfälligkeit, gesenkt wird. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem profitieren daher besonders von einem regelmäßigen, moderat intensiven Ausdauertraining. Sportler, die getreu dem Motto „Viel hilft viel!“ oder „Je intensiver, desto besser!“ trainieren, könnten damit leider das genaue Gegenteil erreichen, weil sie ihren Körpern überfordern, das Immunsystem schwächen und keine optimalen Trainingsergebnisse erzielen werden. Ausgebildete Cardio-Fitnesstrainer können bezüglich optimaler Belastungsparameter und langfristiger Trainingsplanung beraten. Hilfreich können auch Fitness-Apps sein, die bei der Trainingssteuerung helfend eingesetzt werden.
So wie frische Luft und Bewegung als wichtiger Faktor bei der Stärkung des Immunsystems gelten, so kommt der Ernährung und dem Trinken ebenfalls eine wesentliche Bedeutung zu. Daher ist eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr für ein intaktes Immunsystem unabdingbar.
Die körperlichen Abwehrkräfte stehen ebenfalls im engen Zusammenhang mit der Dauer und Qualität des Schlafes. Aktuelle Studien belegen, dass im Schlaf die Zahl der natürlichen Abwehrzellen steigt, was für die erfolgreiche Bekämpfung von Bakterien und Viren von großer Bedeutung ist. Alltägliche Redewendungen wie „Schlaf dich gesund” bringen zum Ausdruck, wie wichtig ein erholsamer Schlaf für das Immunsystem ist. Bei der Erforschung des Zusammenhangs von Schlaf und Immunsystem steht die Wissenschaft noch am Anfang. Fest steht allerdings, dass hormonelle Vorgänge im Schlaf hohen Einfluss auf immunologische Funktionen haben und die Bildung von Antikörpern verbessern.
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