Das Hormon Melatonin zählt zu den Neurotransmittern (Botenstoffen) und wird im Gehirn in der Zirbeldrüse produziert und ausgeschüttet. Die Abgabe in den Blutkreislauf findet primär nachts statt. Deshalb wird Melatonin häufig auch als Schlafhormon oder Dunkelheitshormon bezeichnet. Die Produktion bei Tageslicht ist etwa zehnmal niedriger als nachts. Aber nicht nur das Tageslicht sondern auch das elektrische Licht sorgt für eine Hemmung der Melatonin Ausschüttung.
Funktionen & Aufgaben
Melatonin ist verantwortlich für
- die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus
- die Beibehaltung des zirkadianen Rhythmus
Unter dem zirkadianen Rhythmus versteht man den tageszeitlichen Rhythmus von biologischen Funktionen wie beispielsweise die Nierenfunktion, die Körpertemperatur, die Pulsfrequenz und hormonelle Regelkreise.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es
- zudem antioxidativ wirkt
- beeinflusst die Ausschüttung von Sexualhormonen
- ist für die Senkung des Energieverbrauchs und des Blutdrucks verantwortlich
- hat Auswirkungen auf das Gedächtnis und das Lernen.
Wie wird Melatonin gebildet?
Melatonin wird in der Zirbeldrüse gebildet. Kleine Mengen davon werden von der Netzhaut und im Darm produziert. Das Hormon wird hauptsächlich in der Dunkelheit produziert und hat daher großen Einfluss auf unseren Schlaf. Die höchste Konzentration im Blut findet zwischen ein und drei Uhr statt. Je länger es dunkel ist, desto mehr wird vom Hormon abgegeben. Daher findet in den dunkleren Herbst- und Wintermonaten eine höhere Produktion als in den hellen Sommermonaten statt.
Die Lichtreize werden vorerst über Photosensoren in der Netzhaut an den Nucleus suprachiasmaticus (SCN) mit Sitz im Hypothalamus übermittelt. Wissenschaftler nehmen an, dass sich hier der Sitz der „inneren Uhr“ befindet. Anschließend wird über verschiedene Stationen die Zirbeldrüse über den Lichtstatus informiert. Je nach Intensität des Lichtstatus schüttet diese dann viel oder wenig Melatonin aus.
Die Bildung von Melatonin ist altersabhängig. Die höchste Konzentration im Blut lässt sich etwa 12 Wochen nach der Geburt feststellen. Anschließend nimmt diese über die Jahre ab. Die Intensität der Abnahme ist allerdings individuell verschieden.
Melatonin ist auch in Lebensmitteln enthalten
Als Basis für Melatonin fungiert die Aminosäure Tryptophan, welche sich in vielen Lebensmitteln feststellen lässt. Tryptophan findet man beispielsweise in Eiern, Käse, Milch, Nüssen, Fisch, Soja, und Hähnchen. Über mehrere Stufen wird Tryptophan im Körper zu Serotonin umgewandelt, woraus wiederum Melatonin gebildet wird.
Melatonin gibt es auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten. Diese sollen gemäß Angaben der Hersteller zur Fettverbrennung beitragen, einen Anti-Aging-Effekt haben und freie Radikale bekämpfen. Ebenso sollen sich diese bei Krankheiten wie Krebs und Alzheimer positiv auswirken. Nicht alles ist bislang wissenschaftlich belegt. Des Weiteren dienen die Präparate als Hilfsmittel bei Schlafstörungen, verursacht durch beispielsweise Jetlag oder Schichtarbeit. Melatonin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist in Deutschland nicht zugelassen. Melatonin haltige Arzneimittel sind verschreibungspflichtig.
Die Auswirkungen bei anhaltender Einnahme, sowie Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen Medikamenten sind noch nicht ausreichend bekannt. Die Einnahme sollte daher nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Für einen gut funktionierenden Tag-Nacht-Rhythmus und unsere innere Uhr ist ein der Tageszeit entsprechender Melatoninspiegel entscheidend. Durch die Einnahme eines Melatonin-Präparats können diese negativ beeinflusst werden.
Elektrosmog kann Melatonin-Synthese stören
Die neuesten Forschungen weisen immer deutlicher auf den Einfluss von künstlicher Strahlung (Elektrosmog) auch auf den Schlaf und vor allem auf die Synthese von Melatonin hin. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat bereits vor längerer Zeit die technisch erzeugten elektromagnetischen Felder (EMFs) als „möglicherweise krebserzeugend“ für Menschen erklärt.
Dies bedeutet, dass gesunde Zellen unter dem Einfluss dieser Strahlung zu Krebszellen mutieren können. In der Zwischenzeit ist die gezielte Vermeidung von diesen Einflüssen nur noch marginal beeinflussbar, da wir überall in unserem täglichen Leben die nutzen. Wie genau diese Strahlungsfelder die Zirbeldrüse beeinflussen können, sind wissenschaftlich im Detail noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die Zirbeldrüse die technische Strahlung wie Licht „wahrnimmt“ und so die Produktion von Melatonin verschoben, verringert oder gehemmt werden kann.Ein- und Durchschlafstörungen sind die Folge.
Obwohl weitere Studien notwendig sind, erscheint es sinnvoll, sich insbesondere während dem Schlaf vor diesen Einflüssen präventiv zu schützen bzw. Maßnahmen zu ergreifen, welche die Melatoninproduktion aktivieren können.Diesbezüglich hat sich eine großflächige Körpererdung bewährt wie dies die seit über 20 Jahren bewährte SAMINA Erdungsauflage (Lokosana®) möglich macht.
Nutzen der Körpererdung
Eine Pilot-Studie der US-Forscher James L. Oschman, Gaétan Chevalier und A. Clinton Ober die den generellen Nutzen der Körpererdung („Earthing“) untersucht hat, kam zum Ergebnis, dass dadurch eine Zunahme des Melatoninspiegels zwischen 2 und 16 Prozent möglich ist. Und dies hat nach 6 Wochen geerdet schlafen immerhin bei knapp 70 Prozent der Versuchspersonen zu positiven Ergebnissen geführt. Die Körpererdung hat jedoch noch viele andere Vorteile, die US-Forschergruppe hat knapp 40 biologisch positive Effekte herausgearbeitet.
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