Was verursacht einen Dekubitus?
Der menschliche Körper verändert sich im Laufe seines Lebens. Besonders die Haut wird empfindlicher und sensibler. Ein gesunder Lebensstil kann den Alterungsprozess positiv beeinflussen, aufhalten lässt er sich jedoch nicht. Falls die Mobilität durch einen Unfall, eine Erkrankung oder aufgrund hohen Alters eingeschränkt ist, kommt der Prävention eines Dekubitus besondere Bedeutung zu.
Längeres Liegen oder Sitzen belastet die Haut und das darunter liegende Gewebe. Die Folge ist, dass die Hautflächen nicht mehr ausreichend durchblutet und damit die Zellen nicht mehr mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Entzündliche Prozesse führen zu Druckgeschwüren, die schwerwiegende Folgen haben können.
Behandlung
Die Behandlung eines Dekubitus gliedert sich zum einen in eine fachmännische Wundbehandlung – die Lokaltherapie. Der Erfolg der Lokaltherapie steht im unmittelbaren Zusammenhang zur parallel verlaufenden Kausaltherapie, bestehend aus:
- Schmerztherapie
- vollständigen Druckentlastung der betroffenen Stellen
- Verbesserung der Ernährungssituation und des Trinkverhaltens
Hauptziel ist, den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Dieser Prozess kann sehr langwierig sein und wird meist von starken Schmerzen begleitet. Daher sollten die Betroffenen und deren Angehörigen alle notwendigen Vorkehrungen treffen, um einem Dekubitus vorzubeugen.
Prävention
Die Dekubitus-Prophylaxe richtet sich danach, welchen Risikofaktoren die Patienten ausgesetzt sind. Hierzu ist die Beantwortung der folgenden sechs Fragen wichtig:
- Ist die sensorische Wahrnehmung intakt, das heißt, kann der Betroffene adäquat auf Reize regieren?
- In welchem Ausmaß ist die Haut Feuchtigkeit ausgesetzt?
- Ist der Betroffene körperlich aktiv und sind die Fähigkeiten für angemessene körperliche Aktivitäten gegeben?
- Ist die Fähigkeit gegeben, dass die Körperposition selbstständig verändert werden kann?
- Welchen Scher- und Reibungskräften ist der Betroffene ausgesetzt?
- Wie sind das allgemeine Ernährungs- und Trinkverhalten und damit die Flüssigkeitsversorgung sowie die Zufuhr mit allen wichtigen Makro- und Mikronährstoffen?
Die Maßnahmen zur Prävention umfassen zum einen die Erhaltung und Schulung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten und zum anderen die Optimierung des Ernährungs- und Trinkverhaltens. Untergewicht und Austrocknung erhöhen das Dekubitus-Risiko zusätzlich. In der Pflege und beim Umgang mit Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist Fachwissen über die richtigen Lagerungs- und Hebetechniken äußerst wichtig. Selbiges gilt bei der Körperhygiene und Verwendung von Pflegeprodukten.
Bettklima
Um einen Dekubitus vorzubeugen, ist die empfindliche Haut unbedingt vor Feuchtigkeit zu schützen. Etwa 700 Milliliter Körperflüssigkeit verliert der Mensch während einer Nacht durch die Atmung sowie durchs Schwitzen. Alles, was über die Haut abgegeben wird, verteilt sich auf die Schlafunterlage sowie die Nacht- und Bettwäsche.
Zur Prävention eines Druckgeschwüres sollte daher sowohl beim Bettsystem als auch bei der Bett- und Nachtwäsche auf Bioqualität geachtet werden. Natürliche, biologische Materialien wie Seide, Baumwolle, Schafschurwolle und Naturkautschuk gewährleisten, dass der Körper nachts trocken lagert und die Haut sich erholen und regenerieren kann.
Tipps für ein optimales Bettklima:
- feuchtigkeitsbindende Materialien wählen
- für Allergiker geeignet
- Neutralisation von Giften und Bakterien sicherstellen
- keine Verwendung von Gummiunterlagen bei Inkontinenz
Pflegebedürftige Personen, egal welchen Alters, benötigen mentale und körperliche Unterstützung seitens des Pflegepersonales sowie der Angehörigen. Eine optimale Pflegeleistung ist ganzheitlich ausgerichtet und hat das Ziel, den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern und/oder zu erhalten, um den gesamten Organismus zu stärken. Davon profitieren alle Organe, im Besonderen die empfindliche Haut. Das Ernährungs- und Trinkverhalten, die Schulung der motorischen Fähigkeiten sowie der gesunde Schlaf sind die wichtigsten Säulen der Gesundheit und sollten bei der Dekubitus-Prävention sowie -Behandlung unbedingt Beachtung finden.
Quelle: https://www.dekubitus.de
Bildquelle: @SXC
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