Viele Menschen glauben, dass das Aufwachen oder Einschlafen so einfach sein müsste wie das An- oder Ausschalten eines Lichtschalters. Leider oder „Gott-sei-Dank“ funktioniert unser Körper nicht so. Der Einschlafvorgang benötigt Zeit, da die sich im Organismus befindlichen Aktiv- und Stresshormone vor allem durch das Schlafhormon Melatonin ersetzt werden müssen. Unsere Augen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wenn sie nämlich geringere Lichtstärken am Abendhimmel wahrnehmen, signalisieren sie der inneren Uhr, dass die Produktion von Aktivhormonen eingestellt werden soll. Und das dauert seine natürliche Zeit und dies ist auch der Grund, warum wir normalerweise erst einige Stunden nach Sonnenuntergang müde werden, zu Bett gehen möchten und schlafbereit sind. Während dieser Übergangsphase beginnt der Körper, Hormone wie Serotonin in das Schlafhormon Melatonin umzubauen. Dadurch wird auch die Freisetzung anderer Schlafhormone wie Adenosin und Orexin angestoßen.
Hellblaues Licht als „Weck-Schalter“
Der Sonnenlauf ist auch für unseren „Weck-Schalter“ zuständig.
Sobald die Dunkelheit in die Dämmerung und dann in die Morgenröte übergeht, stellt die innere Uhr die Produktion von Melatonin ein und fährt die Produktion von Serotonin, Adrenalin und Cortisol hoch. In den nächsten Stunden werden diese chemischen Pegel aufgefüllt, und wir erwachen und fühlen uns hoffentlich ausgeschlafen und energiegeladen.
Im Tagesverlauf verändert sich das Farbspektrum des natürlichen Lichtes – morgens dominieren Blauanteile, abends Rot. Diese Erfahrung ist in unseren Lebensrhythmus eingegangen.
Mehrere Studien bestätigen nun, dass das blaue Lichtspektrum hauptsächlich für die Regulierung unserer inneren Uhr verantwortlich ist. Die Entdeckung des Wirkungsspektrums brachte eine andere wichtige Beobachtung; dieses Blau war dieselbe Farbe wie die des blauen Morgenhimmels. Blaues Licht des sichtbaren Spektrums von sehr geringer Helligkeit (hellblau) erzeugt zum Beispiel eine gleiche oder höhere Reaktion der inneren Uhr wie helleres weißes Licht, trotz der Tatsache, dass weißes Licht blau enthält.
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