Wachsein und Schlafen unterliegen einem Rhythmus, der sich mit dem Rhythmus von Erholung und Belastung vergleichen lässt. In den Phasen des Wachseins und der Leistung wird vermehrt Lebensenergie verbraucht. Das Herz-Kreislauf-System sowie die Atemorgane sind besonders aktiv und unsere Muskeln haben einen erhöhten Tonus. Insbesondere in der Schlaf- und Erholungsphase tanken wir neue Kraft. Der Organismus schaltet – vom vegetativen Nervensystem (Vagus) gesteuert – auf Regeneration um. In dieser Phase haben wir eine besondere Gehirntätigkeit (Alpha-Wellen) sowie eine hohe Aktivität unserer Verdauungsorgane.
Daher sagt der Volksmund: „Nach dem Essen sollst Du ruh’n oder tausend Schritte tun.“ Vor allem nach einer üppigen Mahlzeit. Denn im Magen-Darm-Trakt werden die Nahrungsbestandteile zerlegt, Nährstoffe daraus gewonnen und vom Körper weiterverarbeitet. Diese Aufgaben lasten den Organismus ziemlich aus, zugleich wird der Blutfluss größtenteils in den Verdauungstrakt umgeleitet. Beides bewirkt, dass wir uns nach dem Essen müde fühlen und uns schlechter konzentrieren können. Zeit für ein Nickerchen! Haben Sie dagegen nur eine leichte Mahlzeit zu sich genommen, können Sie getrost einen Spaziergang machen.
BRAC-Pausen oder Ruhe-Aktivitäts-Zyklus beachten
Der biologische Grundrhythmus unseres Körpers zwischen Erholung und Belastung beträgt ca. 90–100 Minuten. Der Chronobiologe und Schlafmediziner Prof. Dr. Karl Hecht hat bei Messungen die sehr interessante Entdeckung gemacht, dass wir auch tagsüber exakt diesem Zyklus unterliegen. Das Auftreten von Müdigkeit, ein Abfall der Konzentration und Motivation sind Signale eines gesunden Organismus dass es Zeit für eine Erholungspause ist. Verzichtet man längerfristig trotz Erschöpfung auf die so genannten BRAC-Pausen (= basic rest activity cycle), treten Funktionsstörungen in Körper, Geist und Psyche bis hin zu psycho-somatischen Erkrankungen auf. Ein schlechter, nicht erholsamer Schlaf ist unweigerlich die Folge davon!
Generell gilt: wer sich ständig in eigentlichen Leistungsphasen zum Schlafen und in Ruhe- und Schlafphasen zu Leistungen zwingt, und dadurch gegen den Rhythmus der inneren Uhr lebt, kreiert unweigerlich eine klassische Schlafstörung.
Bildquelle: @fotolia
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen
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