Wer glaubt, mit einem ergonomischen Arbeitsplatz alleine lässt sich gegen Verspannungen und Schmerzen der Nacken-, Schulter- und Rückenpartie vorbeugen, der irrt. Denn vielfach werden die Verspannungen und Schmerzen durch statisches Sitzen verursacht. Das stundenlange starre Verharren auf dem Bürostuhl führt zu einer muskulären Dysbalance. Oftmals resultieren daraus Verspannungen und Rückenbeschwerden. Weitere Folgen von statischem Sitzen können Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und schlichtweg Unwohlsein sein.
Statisches Sitzen ist ungesund
Seit Generationen wird in der Schule das Stillsitzen vermittelt. Später wird es dann im Berufsalltag zur Routine. Doch statisches Sitzen bleibt nicht ohne Folgen.
- Starres Sitzen führt zu einer starken Belastung der Rückenmuskulatur und zur Verklebung der Faszienstruktur.
- Durch den Bewegungsmangel kommt es zur Erschlaffung der Muskulatur. Daraus folgt eine schlechte Durchblutung sowie Sauerstoffversorgung des Körpers.
- Durch statisches Sitzen werden die Bandscheiben stark und einseitig belastet.
- Die monotone Arbeitshaltung kann Konzentrationsprobleme, Erschöpfung, Reizbarkeit und Unwohlsein verursachen.
- Aufgrund stundenlangem Sitzen erschlafft die Bauchmuskulatur und kann zur Einengung der Verdauungsorgane führen.
- Chronisches Sitzen begünstigt den Bewegungsmangel im westlichen Kulturkreis.
- Durch Fehlhaltung am Büroarbeitsplatz können Haltungsschäden entstehen.
All diese Fakten sprechen für sich. Als Gegenmaße zum starren Verharren auf dem Bürostuhl ist aktives Sitzen angesagt.
Vorteile des dynamischen Sitzens
Dynamisches Sitzen ist nichts anderes als bewegtes Sitzen. Durch das mehrmalige Wechseln der Sitzposition in Kombination mit mehrmaligem Aufstehen und Umhergehen sowie Streck- und Dehnübungen entsteht eine Bewegungsvielfalt die dem statischen Sitzen entgegenwirkt.
Durch das dynamische Sitzen
- kommt es zur Be- und Entlastung der Muskulatur und der Bandscheiben.
- wird die Nährstoffversorgung der Muskulatur und Bandscheiben gefördert.
- wird die Muskulatur ausreichend durchblutet.
- erfolgt ein Wechsel von An- und Entspannung der Muskulatur. Dadurch wird die Rumpfmuskulatur auf natürliche Weise gestärkt.
- wird ein Bewusstsein für das Sitzverhalten geschaffen.
- wird die Leistungsfähigkeit verbessert, da das Gehirn besser durchblutet wird.
- wird der Stoffwechsel angeregt.
- wird die Druckbelastung auf das Gewebe verringert.
Tipps für dynamisches Sitzen
- Gestalten Sie Ihren Büroarbeitstag wie folgt: 60 % aktives Sitzen, 30 % Arbeit im Stehen und 10 % mit umhergehen. Dies gilt als Orientierung. Versuchen Sie, die für Sie angenehmste Regel zu finden.
- Wechseln Sie mindestens viermal innerhalb einer Stunde Ihre Körperhaltung. Dadurch aktivieren Sie Ihre Rückenmuskulatur.
- Wechseln Sie regelmäßig zwischen vorderer, aufrechter und hinterer Sitzposition.
- Unterstützen Sie das dynamische Sitzen durch Streck- und Dehnübungen zwischendurch.
In Verbindung mit einem ergonomischen Arbeitsplatz, der einen höhenverstellbaren Schreibtisch, Bürostuhl mit verstellbarer Sitzhöhe und Rückenlehne sowie der richtigen Position des Computerbildschirms lässt sich dadurch effektiv gegen Beschwerden des Muskel-Skeletts, des Fasziengewebes, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen vorbeugen.
Bildquelle: @deathtothestockphoto
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