Genesen, aber trotzdem nicht gesund. Seit dem Beginn der Pandemie wird oft spekuliert, ob das Hormon Cortisol oder die Einnahme des Medikaments Cortison, Menschen mit Covid-19 verlässlich helfen kann, sich vor schweren Krankheitsverläufen und Long Covid zu schützen. Was aber bedeutet dies für den gesunden, erholsamen Schlaf? Welche Auswirkungen hat die medikamentöse Behandlung bei Long Covid und wird unser Schlaf gestört?
Der Unterschied von Cortisol und Cortison
Zu Beginn muss zwischen Cortisol und Cortison unterschieden werden. Das körpereigene Hormon Cortisol wird in den Nebennieren gebildet und wird auch Stresshormon genannt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass dem Körper Energie zur Verfügung steht, der Blutzuckerspiegel ansteigt und wir wach werden. Kurzfristig ist die Ausschüttung von Cortisol sehr hilfreich, da sie auch eine Art Schutzfunktion für den Körper ist.
Der Arzneiwirkstoff Cortison ist die synthetische Form des Hormons Cortisol. Er zählt zu der Medikamentengruppe Glucocorticoide – lindert starke Beschwerden, bremst Stoffwechselvorgänge und wirkt entzündungshemmend. Bei der Behandlung von schwerwiegenden Covid-19 Erkrankungen und Long Covid wird oft auf die inaktive Form des Cortisols, das Medikament Cortison, zurückgegriffen.
Cortisol, Long Covid und die Folgen
Atembeschwerden, Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen sowie Muskelschwäche und -schmerzen: Die Spätfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus sind sehr unterschiedlich. Abhängig vom zeitlichen Auftreten dieser Symptome wird von Long Covid bzw. Post Covid gesprochen. Unter Long Covid versteht man das Anhalten der Symptome mehr als vier Wochen nach der Infektion. Von Post Covid spricht man, wenn die Symptome auch noch später als 12 Wochen nach der Erkrankung bestehen bzw. neu auftreten.
Die Behandlung von Patienten mit Post Covid zielt vor allem auf die Linderung der Symptome und das Verhindern einer chronischen Krankheit ab. Schätzungen zufolge leiden bis zu 15 Prozent der Menschen, die sich mit Corona infiziert haben, mit den Spätfolgen der Infektion.
Diese langen Krankheitsverläufe führen dazu, dass die betroffenen Menschen chronisch unter Anspannung stehen. Dabei wird das Stresshormon Cortisol ständig vom Körper freigesetzt und der höhere Hormongehalt in unserem Körper trägt dazu bei, dass eine breite Palette von körperlichen und psychischen Krankheiten auftreten können. Zudem reduziert ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel die Schlafqualität, da der erhöhte Cortisolspiegel auch am Abend nicht ausreichend absinkt und der wertvolle Tiefschlaf fehlt. Diese nicht vorhandene Regeneration führt am nächsten Tag wiederum zu einem erhöhten Stresslevel – ein Teufelskreis.
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Können Vitamine und Medikamente Long Covid bzw. Post Covid verhindern?
Eine Corona-Infektion greift die Nerven an und löst dabei verschiedene neurologische Kurz- und Langzeitsymptome aus. B-Vitamine, mit den Vitaminen B1, B6 und B12 haben die engste Verbindung zu den Nerven und dem Nervensystem. Dabei unterstützen sie die Energie und Muskelfunktion und tragen zu einem gesunden Immunsystem bei. Insbesondere bei körperlicher und psychischer Belastung verbraucht der Körper besonders viel Vitamin B. Die Aufnahme von B-Vitaminen sollte gerade bei einer länger anhaltenden Infektion Beachtung geschenkt werden, da jeder Schmerz schlimmer empfunden wird, wenn B-Vitamine im Körper fehlen.
Das körpereigene Hormon Cortisol übernimmt in unserem Körper lebensnotwendige Aufgaben. Der natürliche Cortisolspiegel ist früh am Morgen immer am höchsten und nimmt gegen Tagesende ab, sodass der Körper langsam zur Ruhe kommt. Bei Long Covid Patienten ist oft ein niedriger Cortisol-Spiegel im Blut festzustellen. Diese niedrigen Cortisolwerte können die typischen Symptome wie Erschöpfung und Müdigkeit erklären.
Um diese Symptome zu lindern, wird oft das Medikament Cortison eingenommen. Die Einnahme der Arznei ist aber mit vielen Nachteilen verbunden, wobei die Dosis und die Einnahme eine große Rolle spielen. Bei einer zu hohen Zufuhr der Arznei können Nebenwirkungen wie das Aufschwemmen des Körpers, die Abnahme der Muskulatur und besonders das Einstellen der körpereigenen Produktion des Hormons Cortisol auftreten.
Deshalb sollte das Medikament Cortison nur mit Bedacht verwendet werden und das Absetzen nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Setzt man hingegen Cortison direkt ab, können lebensbedrohlichen Situationen auftreten.
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