Viele Menschen verstehen unter „Rheuma“ ein diagnostizierbares Krankheitsbild, von dem vorrangig ältere Personen betroffen sind. Das ist allerdings ein Irrtum, denn Rheuma ist keine Diagnose, sondern ein Oberbegriff für mehr als 400 verschiedene Erkrankungen.
Einteilung
Experten gliedern die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises in folgende Hauptgruppen:
- entzündliche Gelenkerkrankungen als Autoimmunkrankheit, zum Beispiel
- rheumatoide Arthritis/chronische Polyarthritis
- Psoriasis-Arthritis
- Morbus Bechterew
- Bindegewebserkrankungen und entzündliche Gefäßerkrankungen
- degenerative rheumatische Erkrankungen, sogenannte Arthrosen
- Stoffwechselstörungen, wie
- Gicht als eine metabolische Gelenkerkrankung
- chronische Knochenerkrankungen, zum Beispiel
- Osteoporose
- Weichteilrheuma, zum Beispiel
- Fibromyalgie
- Sehnenansatzreizungen wie beim sogenannten Tennisarm
Zahlen und Fakten
In Österreich und Deutschland sind ca. 23 Prozent der gesamten Bevölkerung von einer rheumatischen Erkrankung betroffen. Über 2 Prozent leiden unter Arthrose und etwa 1,5 Prozent unter einer rheumatoiden Arthritis.
Die Auslöser entzündlicher, rheumatischer Erkrankungen sind fehlgeleitete Prozesse des körpereigenen Immunsystems. Oft liegt der Krankheitsentstehung eine erbliche Komponente zugrunde. Rheumaerkrankungen befallen nicht nur Gelenke, sondern auch innere Organe wie Herz, Nieren, Lunge oder die Blutgefäße sowie die Haut oder die Augen.
Derzeit sind etwa 20.000 junge Menschen in Deutschland von Rheuma betroffen. Die meisten Kinder und Jugendliche leiden unter „Juvenile Idiopathische Arthritis“ (JIA). Das ist eine Sonderform des Gelenkrheumas, deren Ursache bisher unbekannt ist. Sehr seltene Formen der Autoimmunerkrankung, beispielsweise Lupus, können schlimmstenfalls tödlich verlaufen.
Viele Rheumaerkrankungen gelten als unheilbar, so dass die Patienten ein Leben lang auf Therapie angewiesen sind. Hauptziele der Behandlung sind zum einen, den Gelenkabbau aufzuhalten sowie die Funktion der Organe zu sichern und zum anderen dem Patienten ein möglichst schmerzfreies Leben zu gewährleisten. Dafür ist es notwendig, schnellstmöglich mit der Behandlung zu beginnen. Im Durchschnitt dauert es jedoch knapp über ein Jahr, ehe eine Rheumatoide Arthritis diagnostiziert wird. Bei Morbus Bechterew sind es sagenhafte 8 bis 10 Jahre, bis Patienten von einem Facharzt behandelt werden.
Rheumatismen verlaufen meist in Krankheitsschüben. Zwischen den sogenannten Akutphasen liegen beschwerdefreie Zeiträume bzw. Intervalle, in denen die Patienten kaum Schmerzen haben.
Behandlungsmöglichkeiten der Komplementär- bzw. Alternativmedizin können ergänzend zur medikamentösen Therapie eingesetzt werden, um eine möglichst hohe Lebensqualität der Betroffenen zu sichern. Für eine erfolgreiche Rheumatherapie ist es außerdem notwendig, dass die Patienten ihr Ernährungs- und Trinkverhalten optimieren, auf Genussgifte verzichten, sich regelmäßig bewegen sowie ausreichend und gesund schlafen.
Rheuma und der Lebensstil
Die zugeführten Nahrungsmittel und Flüssigkeiten haben großen Einfluss darauf, ob sich Entzündungen im Körper ausbreiten können oder ob sie minimiert werden. Tierische Fette und Zucker wirken sich nachweislich ungünstig auf entzündliche Krankheiten aus. Entzündungshemmend sind hingegen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3 sowie die Vitamine A, C, E. Vegane und vegetarische Kost ist empfehlenswert, wenn die Zufuhr aller wichtigen Makro- und Mikronährstoffe gewährleistet wird.
Physiotherapie, funktionales Training, Rehabilitationssport mit Kraftsportkomponenten sowie moderates Ausdauertraining wirken positiv auf den gesamten Bewegungsapparat und tragen zur Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit bei bzw. mildern die Beschwerden.
Fachärzte, Ernährungsberater, Physio- und Ergotherapeuten, ausgebildete Trainer sowie die Rheuma-Liga geben den Betroffenen wichtige Ernährungs- und Bewegungstipps, um den Körper bestmöglich bei der Therapie zu unterstützen.
Erholung und Schlaf von Schmerzpatienten
Viele Rheumapatienten befinden sich in einem Teufelskreis aus chronischem Schmerz und Schlafmangel. Auch verordnete Medikamente kommen als Ursache für Schlafstörungen in Frage und verstärken die Problematik. Etwa 80 Prozent aller Schmerzpatienten leiden Studien zufolge an ausgeprägten Schlafstörungen.
Schmerzen erschweren das Ein- und Durchschlafen. Eine Veränderung in der Schlafarchitektur führt zu einem häufigen Wechsel der Schlafphasen zwischen oberflächlichem und tiefem Schlaf,- Tief- und Traumschlafphasen werden beeinträchtigt. Neben den bewusst wahrgenommenen, nächtlichen Unterbrechungen treten vermehrt „Arousals“ auf. Darunter verstehen Schlafforscher kurze Weckreaktionen, an die sich der Patient jedoch nicht erinnern kann. Sowohl die physische als auch die psychische Regeneration werden dauerhaft gestört und damit der Krankheitsverlauf negativ beeinträchtigt. Parallel nehmen Begleiterscheinungen wie Reizbarkeit und Depressionen zu.
Je schlechter der Schlaf des Patienten ist, umso höher ist demzufolge sein Leidensdruck.
Die Ziele für alle Schmerzpatienten sind daher die Optimierung der Schlafqualität sowie die Sicherstellung von ausreichenden Schlaf- und Erholungsphasen. Das Familienunternehmen SAMINA hat in 30 Jahren Schlafforschung ein Schlafsystem entwickelt, welches die Bedürfnisse von Schmerzpatienten berücksichtigt. Rheumapatienten profitieren von der orthopädischen Lagerung der Gelenke sowie der Wirbelsäule. Die naturbelassenen Bettmaterialien wirken entzündungshemmend und sorgen für ein trocken-warmes Bettklima. Komponenten, wie die Lokosana® Erdungsauflage sowie das SoundLife Sleep System® tragen zusätzlich zur Verbesserung der physischen und psychischen Regeneration bei.
Quellen:
https://www.oesg.at/patienteninformationen/schmerz-und-schlaf/
https://rheumaliga.at/rheuma-information/was-ist-rheuma/
https://www.merkur.de/leben/gesundheit/rheuma-auch-viele-kinder-trifft-diagnose-2542984.html
https://www.rheuma-online.at/fuer-oesterreich/rheuma-news-austria/artikel/mehr-rheuma-patienten-sollten-spor/
Bildquelle: @deathtothestockphoto
Sven Bergmann meint
Ich hätte nie damit gerechnet, dass in Österreich und Deutschland ca. 23 Prozent der gesamten Bevölkerung von einer rheumatischen Erkrankung betroffen sind. Meine Schwiegermutter leidet an Rheuma. Immerhin ist es bei ihr innerhalb weniger Monate diagnostiziert worden und nicht erst nach einem Jahr wie bei den meisten anderen Patienten.