Obwohl wir beinahe ein Drittel unseres Lebens verschlafen, ist es gleichzeitig der Teil des Lebens, den wir am meisten vernachlässigen. Anstatt ausreichend zu schlafen und auf unsere Schlafqualität zu achten, schlafen wir viel zu wenig und zudem häufig schlecht. Die Annahme, dass Erwachsene ohne ausreichend Schlaf gut zurechtkommen, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Gerade in den letzten Jahren haben sich Neurologen und Schlafforscher zunehmend mit den Folgen von Schlafmangel beschäftigt und bei ihren Untersuchungen erschreckende Ergebnisse festgestellt.
Zum einen führt chronischer Schlafmangel zu mangelnder Leistungsfähigkeit. Das schadet dem Berufs- wie auch dem Privatleben und nicht zuletzt der eigenen Psyche. Zudem führt Schlafmangel vermehrt zu Schlafstörungen, von denen bereits von der Durchschlafstörung bis hin zur Schlaflosigkeit durch Angstzustände über fünfzig Äußerungen bekannt sind. Schlafstörungen schaden dem Herz-Kreislauf-System, außerdem senkt Schlafmangel die Lebenserwartung. Durch die ständige Müdigkeit am Tag stehen Menschen mit Schlafmangel unter einem erhöhten Unfallrisiko im Verkehr und am Arbeitsplatz.
Es gibt aber durchaus auch Menschen, die mit weniger Schlaf zurechtkommen. Die empfohlene Schlafdauer bei Erwachsenen beträgt zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht. Dieser Durchschnittswert sagt aber nur wenig über das individuelle Schlafverhalten des Einzelnen aus. Einige brauchen weniger, manche mehr Schlaf. Fühlt man sich aber häufig müde und ausgelaugt, leidet man eindeutig unter einem Schlafdefizit. Dies führt nicht selten zu realitätsfernem Optimismus oder Fehleinschätzungen der Realität. Dadurch werden negative Konsequenzen des eigenen Handelns möglicherweise nicht ausreichend wahrgenommen. Nach zu langem Wachbleiben ist der Effekt auf den Körper derselbe wie bei zu viel Alkohol. Reaktions- und Entscheidungsfähigkeit sind merkbar eingeschränkt. Zusätzliche negative Auswirkungen sind Übergewicht oder beeinträchtigtes Gedächtnisvermögen.
Besonders bei Kindern hat Schlafmangel enorme Folgen, da sie in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung ausgebremst werden.
Diese anfangs harmlos scheinenden Konsequenzen des Schlafmangels können sich über kurze Zeit hinweg zu ernsthaften Problemen entwickeln und der Gesundheit dauerhaft schaden.
Bildquelle: ©shutterstock
This post is also available in / Diesen Beitrag gibt es auch in: Englisch
N. Bernt meint
Das kann ich ganz klar so unterschreiben. Am deutlichsten könnte ich das in meiner ehemaligen 12-jährigen Dienstzeit als Soldat spüren. Da gab es natürlich öfter mal Situationen, wo man mit sehr wenig oder gar keinem Schlaf über einen längeren Zeitraum auskommen musste. Klar „funktioniert“ man noch im Notbetrieb, aber die Konsequenzen, wie hier beschrieben, sind dann ganz deutlich zu spüren. Das ist jetzt natürlich keine alltägliche Situation. Aber auch im Alltag sind diese Dinge zu spüren, selbst wenn man über einen gewissen Zeitraum nur eine Stunde am Tag „zu wenig“ oder zu schlecht schläft hat das Konsequenzen.
Eyob Russom meint
Guter und gesunder Schlaf ist wichtig,
um für den nächsten Tag die notwendige
Energie zu tanken und die natürlichen
Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Schlechter oder gestörter Schlaf führt
zu einem drastischen Abfall der Leistungs-
und Belastungsfähigkeit sowie auf
Dauer zu enormen gesundheitlichen Problemen