Schlafstörungen als Gesellschaftsproblem
Jeder Vierte leidet heutzutage an Schlafstörungen. Die internationale Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD-3), herausgegeben von der American Academy of Sleep Medicine (AASM) unterscheidet 97 verschiedene Schlafstörungen. Körper und Geist brauchen regelmäßig ausreichend Schlaf, um sich regenerieren zu können. Fehlt dieser, hat dies schwerwiegende Folgen. Doch ab wann spricht man von einer Schlafstörung? Von einer Schlafstörung spricht man dann, wenn das Problem drei Mal pro Woche oder häufiger über einen Zeitraum von einem bis drei Monaten auftritt.
Ursachen für Schlaflosigkeit
Die Ursachen für Schlaflosigkeit können vielfältig sein: die häufigsten Ursachen von Ein- und Durchschlafstörungen sind meist Stress oder andere psychische Erkrankungen. Auch der falsche Umgang mit Schlaf kann ein Verursacher von Schlaflosigkeit sein, ebenso unregelmäßige Schlafenszeiten. Besonders betroffen sind dabei Schichtarbeiter und Krankenschwestern. Eine mögliche Ursache für Schlafstörungen können auch psychiatrische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen sein.
Formen der Schlaflosigkeit
Schlafstörungen können nach verschiedenen Kriterien bzw. in sechs Hauptgruppen eingeteilt werden:
Insomnien, dabei handelt es sich um Störungen beim Ein- und Durchschlafen. Schlafbezogene Atmungsstörungen, auch besser bekannt als Schlafapnoe. Dabei kommt es durch das Erschlaffen der Rachenmuskulatur im Schlaf zu einem Verschluss der oberen Luftwege. Durch die anhaltenden Pausen kann es darüber hinaus auch zu einem Sauerstoffmangel in allen Organen führen. Bluthochdruck, Herz-Rhythmus-Störungen oder Schlaganfälle treten bei den betroffenen Personen wesentlich häufiger auf. Mehrmaliges unbewusstes Erwachen führt zudem zu einer schlechteren Schlafqualität und zu Tagesmüdigkeit. Hypersomnien mit Ursachen im zentralen Nervensystem, beispielsweise Narkolepsie. Ebenso können zirkadiane Rhythmusstörungen und Parasomnie Formen von Schlaflosigkeit darstellen. Bei zirkadianen Rhythmusstörungen handelt es sich um eine Störung der inneren Uhr. Zu Parasomnien zählen Albträume, Schlafwandeln aber auch nächtliches Aufschreien. Eine weitere Form von Schlaflosigkeit stellen schlafbezogene Bewegungsstörungen oder besser bekannt unter restless leg Syndrom oder nächtliches Zähneknirschen dar.
Auswirkungen und Folgen
Schlaflose Nächte und ihre Folgen wirken sich nicht nur auf unsere Gesundheit, sondern auf unser tägliches Leben aus. Nachlassende Leistungsfähigkeit, Erschöpfungszustände und extreme Müdigkeit sind Begleiterscheinungen, hervorgerufen durch Schlaflosigkeit. Werden Schlafstörungen chronisch, so kann dies unter Umständen zu weitaus schlimmere Folgen führen.
Generell sollten länger anhaltende Schlafprobleme immer ärztlich abgeklärt werden. Es gibt aber einige einfache Dinge die jeder selbst tun kann, um wieder besser schlafen zu können. Eine Schlaf-Wach-Rhythmus mit fixen Zubettgehens-Zeiten sowie autogenes Training sind auf jeden Fall einer medikamentösen Behandlung vorzuziehen.
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