Studie zeigt: Yoga und Physiotherapie helfen gegen Rückenschmerzen und Schlafstörungen

• Chronische Rückenschmerzen und Schlafstörungen gehen häufig miteinander einher
• Physiotherapie und Yoga verringern den Bedarf an Schmerzmitteln
• Schmerzlindernde Regeneration ist ohne Schlaf nicht möglich

15. März: Tag der Rückengesundheit

An diesem alljährlich stattfindenden Thementag wird auch heuer wieder der Fokus auf die Schlüsselrolle des Rückens für ein vitales, erfülltes Leben gelegt. Einen besonderen Stellenwert für ein rückenfreundliches Leben hat das Schlafverhalten – und zwar in mehrfacher Hinsicht: Chronische Rückenschmerzen und Schlafstörungen treten häufig gemeinsam auf, die Kombination medikamentöser Behandlungen kann gefährlich werden. Ein ganzheitlicher Ansatz soll dieses Risiko unterbinden.

Schlaflose Nächte sind für Menschen mit chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich keine Seltenheit. Untersuchungen zufolge leiden 59 % der Betroffenen an schlechtem Schlaf, 53 % von ihnen leben mit Schlaflosigkeit. Daraus ergibt sich neben verringerter Lebensqualität eine besonders brisante Problematik: Da sowohl chronische Schmerzen als auch Schlafprobleme gerne pharmazeutisch behandelt werden, kann sich durch eine Kombination von Medikamenten eine ganze Reihe ernstzunehmender Nebenwirkungen einstellen. Wer Schmerz- und Schlafmittel simultan einnimmt, setzt sich ernstzunehmenden Risiken aus. Schlimmstenfalls kann es sogar zur tödlichen Überdosis kommen.

Physiotherapie und Yoga: wirksam gegen Schlafstörungen und Rückenschmerzen

Eine risikofreie und dennoch effektive Alternative zu diesen Arzneimitteln empfiehlt das Boston Medical Center: In einer Studie erwiesen sich sowohl Yoga als auch Physiotherapie als wirkungsvolle Methoden um Rückenschmerzen zu behandeln, aber auch um chronische Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Grund für die Wahl dieser Methoden waren frühere Forschungsergebnisse, wonach Yoga und Physiotherapie hinsichtlich Schmerzverringerung und Funktionsverbesserung ähnlich wirksam seien.

An der Studie des BMC nahmen 320 Erwachsene mit chronischen Rückenschmerzen teil, wovon über 90 % unter schlechtem Schlaf litten. Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt und mit jeweils verschiedenen Maßnahmen behandelt: Während der Kontrollgruppe Lesematerial zugeteilt wurde, erhielten die beiden weiteren Gruppen Physiotherapie, bzw. wöchentlich stattfindenden Yoga-Unterricht. Der Versuch dauerte 12 Wochen lang. In dieser Zeit wurde die Schlafqualität der Teilnehmer mehrmals überprüft, und ein Jahr später nochmals kontrolliert. Ergebnis: Es zeigte sich sowohl mit Yoga als auch mit physiotherapeutischer Behandlung eine signifikante Verbesserung der Schlafqualität, die selbst ein Jahr später noch anhielt. Neben einer Verbesserung der Beschwerden ging außerdem der Bedarf an Schmerzmitteln zurück.

Ganzheitlich effektiv statt riskant

“Mit ganzheitlichen Therapiemaßnahmen kann man das Abhängigkeitsrisiko konventioneller Medikamente vermeiden, und den Patienten dennoch ein sicheres, aber auch schmerzfreies Leben ermöglichen”, so Eric Roseen vom Boston Medical Center.

Das Team um Roseen zeigt auf, dass Schlafprobleme von Schmerzpatienten zusätzlich der Gesundheit schaden könnten, da die Regeneration in der Nacht nicht vollständig stattfinden kann.

Aufgrund ihrer Beobachtungen plädieren die Forscher nun an die behandelnden Ärzte, dass Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zur Schlafqualität befragt und diese gegebenenfalls verbessert werden können. Generell sollten in Anbetracht des hohen Risikopotenzials, das von einer Kombination aus Schmerz- und Schlafmedikamenten ausgeht, nicht-pharmakologische Ansätze berücksichtigt werden.

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