Neben dem Weltschlaftag im März gibt es im deutschsprachigen Raum einen weiteren Tag, der für die Thematisierung des Schlafs reserviert ist: Der „Tag des Schlafes“, der alljährlich am 21. Juni stattfindet.
1999 wurde der Aktionstag ins Leben gerufen, der die Allgegenwärtigkeit von Schlafstörungen verdeutlichen soll. Gewählt wurde ausgerechnet dieses Datum, da es sich dabei um den längsten Tag und vor allem um die kürzeste Nacht des Jahres handelt. Die perfekte Versinnbildlichung des Schlafmangels, der immer mehr als lästiges, aber harmloses Nebenprodukt des schnellen Lebenstempos missverstanden wird. Vielen ist nach wie vor der langfristige Schaden nicht bewusst, wenn sie Abend für Abend den Schlaf auf später verschieben, um mehr Zeit vor dem Fernseher oder mit dem Smartphone verbringen zu können.
Schlafstörungen als Gesundheitsrisiko
Doch auch ohne derart offensichtliches eigenes Zutun wird vermehrt an Schlaf eingebüßt. Bereits 80 % der Erwerbstätigen in Deutschland, Österreich und der Schweiz leiden unter Schlafstörungen oder an den Auswirkungen fehlender Regeneration. Eine ganze Bandbreite an Gesundheitsrisiken wie hoher Blutdruck oder frühzeitige Alterung geht mit Schlafstörungen einher. Aber auch gravierenden Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer, Krebs oder Depressionen kann mangelhafter Schlaf den Weg ebnen. Ein im Grunde selbsterklärender Zusammenhang, hängen doch laut wissenschaftlichen Erkenntnissen 70 % der physischen und 100 % der psychischen Gesundheit von der Erholsamkeit des Schlafs ab.
Schlafstörung ist aber auch nicht gleich Schlafstörung: Eigentlich lassen sich 97 unterschiedliche Typen unterscheiden, wovon laut Angaben des Weltverbands für Schlafmedizin (WASM) so gut wie alle vermieden oder gut behandelt werden können. Um aber eine solche Prophylaxe bzw. Behandlung zu ermöglichen, müssten Schlafprobleme natürlich zunächst als Risikofaktor anerkannt werden. Die Auffassung, Schlafschwierigkeiten seien nur Nebenwirkungen bereits bestehender Krankheiten und nicht Teilgrund ihres Entstehens, hält sich hartnäckig. Dabei erleichtert guter Schlaf nicht nur das morgendliche Aufstehen, er bewahrt auch die Gesundheit. Da in der Tiefschlafphase wichtige Prozesse zur körperlichen Regeneration stattfinden, kann auch ein positiver Zusammenhang zwischen Schlafmangel und diversen Erkrankungen beobachtet werden.
Vom Grübeln zur Durchschlafstörung
Eine der erwähnten Formen der Schlafstörungen ist die der Einschlafstörung. Diese liegt aus schlafmedizinischer Sicht dann vor, wenn man über mehrere Wochen hinweg mindestens jeden zweiten Tag über eine halbe Stunde braucht, um einzuschlafen. Kommt dies über längere Zeit vor, kann das Aufkommen einer Durchschlafstörung begünstigt werden. Die Gesamtschlafdauer wird kürzer, Tief- und Traumschlafphasen bleiben aus und die körperliche sowie psychische Erholung kommt zu kurz. Einschlafstörungen sind vor allem bei Frauen sehr verbreitet, da diese nachts häufiger ins Grübeln kommen.
Um diese Beeinträchtigung des Einschlafprozesses und somit daraus resultierende Schlafstörungen zu unterbinden, können Sie folgende Tipps befolgen:
- Wohlfühlbereich Schlafzimmer: Bei der Wohnungseinrichtung vernachlässigt man allzu oft das Schlafzimmer und stattet aus rein funktioneller Sicht aus. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihren ganz privaten Rückzugsort zu kreieren und leben Sie sich auch hier Ihrem ästhetischen Empfinden entsprechend aus. Achten Sie dabei auf möglichst naturbelassene Materialien und eine Farbwahl, die ein Gefühl der Ruhe schafft – also etwa Blau- und Grüntöne, aber auch ein warmes Gelb oder Rosa.
- Objekte, die nichts mit Entspannung und Schlaf zu tun haben, sollten möglichst aus dem Schlafzimmer verbannt werden. So haben also Arbeitsunterlagen oder Bücherregale hier nichts verloren.
- Stille und Dunkelheit sind das A und O eines geeigneten Schlafbereichs. Außerdem bieten frische Luft, eine Raumtemperatur von 16° – 18° und Luftfeuchtigkeit von 40 % – 60 % perfekte Rahmenbedingungen.
- Auf koffeinhaltige Getränke sollte idealerweise sechs Stunden vor dem Zubettgehen verzichtet werden, mindestens aber zwei Stunden zuvor.
Bildquelle: SAMINA
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