Der Begriff „Burnout“ ist schon längst im Volksmund angekommen. Immer häufiger hört man nun auch im eigenen Bekanntenkreis von Menschen, die aufgrund dieses „Ausbrennens“ insbesondere bei der Arbeit kürzertreten müssen. Im Rampenlicht stehende Prominente erzählen zunehmend bereitwillig von ihren eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet und den Konsequenzen die sie daraus ziehen mussten.
Dieser Zustand massiver emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfung verlangt oft eine Auszeit, psychiatrische bzw. psychologische Begleitung und den Aufbau neuer Ressourcen, um zukünftig nicht mehr der Überforderung zu Opfer zu fallen. Üblicherweise denkt man dabei vor allem an berufliche Überlastung und die fehlende Balance zwischen Leistung und Erholung. Dass Schlafstörungen allerdings die mächtigsten Trigger-Punkte einer Depression darstellen, bleibt bis heute verkannt.
Ausgebrannt oder depressiv?
So ganz richtig ist die Terminologie aber nicht: Der Begriff „Burnout“ existiert als medizinische Diagnose im Grunde gar nicht. Übernommen wurde der Ausdruck aus der Pflegearbeit, in der Menschen vor allem aufgrund ihrer Empathie mit dem Patienten psychisch ausbrennen können.
Das Burnout in dem Sinne, wie wir es mittlerweile gemeinhin kennen, ist im Grunde eine Erschöpfungsdepression – eine Diagnose, wie sie der Psychiater tatsächlich offiziell stellt. Vermutlich versteckt sich hinter dieser Umbenennung auch die weiterhin bestehende Stigmatisierung der Depression. Einem erfolgreichen Manager fällt es vielleicht schwerer, sich zu einer Depression zu bekennen und damit eine fälschlicherweise implizierte „Schwäche“ einzugestehen, als sein erhöhtes Bedürfnis an Ruhe und psychischer Hygiene mit einem Übermaß an vollbrachter Arbeit zu begründen. Gerade in der westlichen Gesellschaft wird ein solches Auslaugen oft mit einem gewissen Stolz verbunden. Man hat sich verausgabt, hat viel geleistet, war zielstrebig und allzeit bereit, und dies in einem solch beeindruckenden Ausmaß, dass man dabei sogar die eigenen Grenzen wiederholt überwunden hat: zum Wohle der Arbeit, des Unternehmens, der Leistung. Eine schier unkaputtbare Arbeitsmaschine also, die dann doch zum Stillstand gekommen ist – weil sie so ambitioniert ausbrannte.
Aufarbeitung und Prävention
Nennt man das Kind aber doch beim richtigen Namen – also dem der Erschöpfungsdepression – erkennt man, dass es sich um eine ernstzunehmende Beeinträchtigung der Gesundheit handelt, nicht um eine errungene Trophäe für besondere Verdienste. Stattdessen geht es um eine psychische Erkrankung, die von gelegentlichen stressigen Perioden (die nun mal Teil des Lebens sind) deutlich abzugrenzen ist. Wie andere Formen der Depressionen kann auch die der Erschöpfungsdepression ihren eigentlichen Ursprung in genetischen, psychosozialen oder neurobiologischen Faktoren haben. Wenn einem dies bewusst ist, versteht man auch, dass eine langfristige Genesung nur mit der korrekten Diagnose erlangt werden kann. Auch wenn die Depression akut durch überlastende Umstände ausgelöst wurde, hat sie ihre Wurzeln im seelischen Inneren des Individuums – und genau diese gilt es anzupacken. Gegebenenfalls muss man sie in professioneller Betreuung beleuchten, um grundlegende Veränderungen zu treffen und seelische Altlasten aufzuarbeiten, und langfristige Verbesserung erzielen zu können. Ansonsten bleibt die nächste Erkrankung wohl leider nicht allzu lange aus – dafür bietet die Welt, in der wir leben, viel zu viele Gelegenheiten, um die eigenen Grenzen zu ignorieren und immer wieder auszubrennen.
Im Schlaf zur Genesung
Der Schlaf ist 100 %-Garant für die geistig-mentale Gesundheit. So überrascht es nicht, dass die nächtliche Regeneration ideale Gelegenheit ist, um Depressionen die Stirn zu bieten. Das Spiel mit dem Schlaf funktioniert allerdings auch vice versa: Leidet man an akuten, andauernden Schlafstörungen, ist der Weg zur Depression quasi geebnet. Mit einem Schlafmangel nimmt die Stressresistenz signifikant ab und die Psyche wird noch schwerer belastet. Deshalb sollte nicht erst in der Therapie, sondern bereits in der Prävention von Stressfolgeerkrankungen auf den Schlaf als wirksames Remedium gesetzt werden. Neueste Studien belegen, dass Ein- und Durchschlafstörungen sowie zu frühes Erwachen über längere Zeit hinweg das Risiko für Depressionserkrankungen um 300 % erhöhen können. Jahrzehnte lang waren Schlafforscher der standfesten Überzeugung, dass Schlafstörungen lediglich ein Begleitsymptom einer Depressionserkrankung darstellen. Diese Annahme wurde mittlerweile ins rechte Licht gerückt: Der Schlaf ist nachweislich nicht nur Symptom, sondern vielmehr Ursache von Stressfolgeerkrankungen.
Revolutionäre Schlaftherapie: Clinicum Alpinum
In Gaflei, einer kleinen Gemeinde im Fürstentum Liechtenstein, bietet eine besondere Privatklinik Unterstützung bei der Behandlung von Erschöpfungsdepressionen, bzw. Burnout. Als erste Privatklinik setzt die Institution auf den Schlaf als zentrale Behandlungssäule. Dabei wird das Schlaf-Gesund-Konzept von SAMINA Gründer Prof. Dr. med. h.c. Günther W. Amann-Jennson samt Schlaf-Gesund-Coaching vollumfänglich in das Diagnostik- und Behandlungskonzept integriert. Dem Schlaf als Therapie kommt in Gaflei eine ganz revolutionäre Bedeutung zu.
Ab der Eröffnung im April 2019 ist das „Clinicum Alpinum“ der ideale Ort, um Patienten zur Ruhe kommen zu lassen und sie aus der Depression in eine gesunde Zukunft zu geleiten.
Die Natur als Kraftquelle
Idyllisch auf 1.500 Metern ü. M. in Waldesnähe gelegen, wartet die unmittelbare Umgebung mit der kräftespendenden Ruhe der Natur. Das tut gut, gibt etwas Abstand zu den Belastungen des gewohnten Alltags, und erweckt doch in jedem Menschen im Kern ein vertrautes Gefühl. Der enge Bezug zur Natur spiegelt sich auch direkt im Klinikgebäude selbst wider. Bei dessen Planung wurde auf „heilende Architektur“ gesetzt, unter dem ausschließlichen Einsatz der Materialien Holz, Lehm und Stein. Trotz dieser grundlegenden Naturverbundenheit operiert das Clinicum Alpinum auf dem Niveau eines Fünf-Sterne-Hotels. In allen Bereichen der Einrichtung wird der Patient ganz in die Mitte genommen: Von der Chefärztin bis hin zum Küchenpersonal zeichnen sich alle Angestellten neben ihrer Fachexpertise auch durch ein hohes Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen in Behandlung aus. Die 8- bis 12-wöchige Intensivbehandlung erfolgt nach einem persönlich angepassten Plan und ist auf die jeweilige Vorbehandlung und Lebenssituation des Patienten zugeschnitten. Nach der einführenden Diagnostik wird u.a. mit Hilfe von emotions- und körperorientierter Therapie und ergänzenden Maßnahmen (wie Fokus auf Gesundheit in Bewegung, Ernährung und Schlaf) Schritt für Schritt die Wiedereingliederung in das Berufsleben angestrebt.
Dank der Einbindung von professioneller Schlafdiagnostik kann der Schlaf als Quelle der Selbstheilung genutzt werden. Weltweit leiden bereits etwa 350 Millionen an Depressionen, Tendenz steigend. Daher ist es umso wichtiger, die idealen Rahmenbedingungen für einen gesunden, erholsamen Schlaf zu bieten. Die Privatklinik in Gaflei hat dieses Potenzial für sich erkannt und setzt in den Patientenzimmern auf die Schlaflösungen von SAMINA. Mit Schlafsystemen aus komplett naturbelassenen Materialien und einer speziellen, erdenden Unterlage können auch von chronischer Schlafstörung Geplagte Nacht für Nacht immer leichter zur Ruhe finden. Besonders für krankhaft erschöpfte Menschen ein nicht zu unterschätzendes Potenzial auf ihrem Weg zur Genesung.
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Früher, ist mein Eindruck, wurde viel häufiger eine Krankheit, eine seelische Anspannung einfach weg geschlafen. Heute gilt das als mindestens anrüchig, wenn nicht gar krank machend. Auch die Verweilzeiten und postoperativen Bettlägerichkeiten waren erheblich länger. Ich glaube, die Immerfitheit und Dauer- Bewegung ist Ideologie