Obwohl wir im Schlafzimmer nicht viel Zeit „bewusst“ sondern meist „schlafend & träumend“ verbringen, ist die Einrichtung in diesem Raum aber besonders wichtig. Denn das Schlafzimmer ist der wichtigste Raum in Haus und Wohnung. Im Durchschnitt verbringen wir hier nämlich ein Drittel unseres Lebens – und zwar schlafend. Neben einer Gestaltung, die das seelische Wohlbefinden und die nötige Entspannung fördert, wirken sich bestimmte Faktoren auch erheblich auf physiologische Prozesse aus, die den Schlaf und seine Qualität beeinflussen.
Selten zuvor haben wir kollektiv so viel Zeit im eigenen Zuhause verbracht, wie es im Rahmen der anhaltenden Covid-19-Pandemie der Fall ist. Einschränkungen in der Planung der anstehenden Sommerferien tun ihr Übriges dazu, dass so manchem die Decke auf den Kopf fällt. Dabei ist es angesichts der aktuellen Lage besonders wichtig, dass wir uns daheim wohlfühlen und unser Immunsystem mit gutem Schlaf und Regeneration stärken. Was unsere Gesundheit anbelangt, ist der Schlaf ein 90 %-Faktor. Deshalb ist der Schlafraum in Bezug auf Erholung und Regeneration aus biologischer Sicht der wichtigste Raum in den eigenen vier Wänden.
Fördert Ihr Schlafzimmer den gesunden Schlaf?
Wenn Sie Ihr Schlafzimmer neu beleben und dabei die acht wichtigen Grundregeln der schlaffördernden Raumgestaltung in Sachen Schlafraum und Schlafplatz befolgen, dann fühlen Sie sich künftig auch zuhause jede Nacht wie im Urlaub.
1. Raum, Ruhe & Feng-Shui
Generell gilt: Das Schlafzimmer sollte in dem Bereich der eigenen vier Wände installiert werden, der am ruhigsten ist. Das heißt, möglichst weit entfernt von Gemeinschaftsräumen wie Küche und Wohnzimmer, aber auch abseits von frequent befahrenen Straßen. Ist dies nicht möglich, können Schallschutzfenster Ihre Nachtruhe retten und sind allemal die Anschaffung wert. Eine gute, kostengünstige Notlösung sind weiche Ohrstöpsel. Stellen Sie das Kopfteil Ihres Bettes an die Wand, damit Sie sich sicher fühlen und ruhig schlafen können. Platzieren Sie keinesfalls Regale über das Kopfende des Bettes. Vermeiden Sie auch spitze Kanten und Ecken. Denn laut der Feng-Shui-Lehre wirken diese wie Giftpfeile auf positive Energie. Sollten sich in Ihrem Schlafzimmer Balken befinden, achten Sie darauf, dass diese nicht quer über das Bett verlaufen. Allgemein sind horizontale Strukturen im Schlafzimmer besser als vertikale.
2. Verdunkelung & keine elektronischen Geräte
Zu den idealen Bedingungen eines optimalen und entspannungsfördernden Schlafzimmers gehört auch das Thema Dunkelheit. Verdunkelungsvorhänge und Jalousien schließen Lichtquellen der Außenwelt aus, welche die Produktion des schlafregulierenden Hormons Melatonin hemmen und somit das Ein- und Durchschlafen erschweren können. Elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Laptops, deren Blaulichtanteile die Ausschüttung von Melatonin ebenfalls stören, haben im Schlafzimmer nichts verloren und sollten in den späten Abendstunden gemieden werden. Beachten Sie auch, dass Spiegel nicht unmittelbar in der Nähe Ihres Bettes stehen sollten. Warum? Sie reflektieren hochfrequente Strahlungen und können diese auch verstärken.
3. Raumtemperatur & Luftfeuchtigkeit
Beim Einschlafen durchläuft der Körper, für uns meist unbemerkbar, eine Vielzahl an physiologischen Prozessen. Dazu gehört u.a. das Abkühlen der Körpertemperatur um 0,5 bis 1°. Dies ist weder bei zu hohen noch bei zu niedrigen Raumtemperaturen möglich. Die Anschaffung eines guten Raumthermometers kann dabei helfen, die ideale Temperatur von 16 bis 18° bei der empfohlenen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 % einzuhalten.
4. Raumgröße & viel frische Luft
Vor dem Zubettgehen empfiehlt es sich, mehrere Minuten lang gut zu lüften – schließlich werden Sie die ganze Nacht über dieselbe Raumluft ein- und ausatmen. Um im Schlaf die ausreichende Zufuhr von frischem Sauerstoff zu gewährleisten, sollte das Zimmer übrigens idealerweise eine Mindestgröße von 7,5 m² pro Person aufweisen – für ein Paar in einem Doppelbett wären das also mindestens 15 m² insgesamt.
5. Wandfarben & Möbel
Auch unter den Wandfarben gibt es Produkte, die besser verträglich sind als andere. Malen Sie die Wände Ihres Schlafzimmers daher mit giftfreien Farben, die atmungsaktiv sind und vor Schimmel schützen, und dem Raumklima dienen. Die Wahl des Farbtons selbst ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, sollte aber lieber gedeckt und nicht zu leuchtend sein. Zu den schlaffördernden Favoriten zählen entspannendes Blau, stimmungsaufhellendes Gelb, wärmendes Orange und beruhigendes Grün. Menschen, die sich von zu vielen Sinneseindrücken leicht überwältigt fühlen, sind mit einem sauberen Weiß gut beraten.
Teppichböden sind für Barfußläufer angenehm und dämmen den Schall, sind im Schlafzimmer aber eher ungeeignet: Hier sammeln sich Hausstaub und Milben besonders gerne an. Ratsamer ist ein Holzboden, der mit natürlichen Wachsen und Ölen präpariert wird.
6. Das Bett: Größe & Position
Das richtige Maß ist beim Bettenkauf wichtig: Addieren Sie für die ideale Länge mindestens 20 cm zu Ihrer Körpergröße und rechnen Sie bei einem Einzelbett mit mindestens 90 bis 100 cm in der Breite, um sich im Schlaf problemlos frei wenden zu können. Nicht nur Hausstauballergiker sollten darauf achten, dass sie in ihrem Bett in mindestens 35 cm Höhe über dem Boden liegen. Nur so kann das nächtliche Einatmen von Staub- und Schmutzpartikeln vermieden werden, die noch 20 cm über dem Boden durch die Luft schwirren.
7. Das Bett: Material & Ausstattung
Auch das Material, aus dem der Bettrahmen und das Schlafsystem gefertigt ist, ist gesundheitlich relevant. Nach der fernöstlichen Weisheitslehre Feng-Shui und der modernen Baubiologie, sollte das Bett möglichst kein Metall enthalten. Denn Metall wirkt wie eine Antenne und leitet eventuellen Strom und Elektrosmog auf den Schläfer weiter. Dadurch entsteht ein unnatürliches Raum- und Elektroklima, das sich sowohl auf die Schlafqualität als auch die Gesundheit negativ auswirken kann. Natürliche Magnetfelder haben Einfluss auf den Organismus und auf den Schlaf. Allein das Schlafen in Nord-Süd Richtung führt zu einer Verbesserung der Tiefschlaf-Phasen. An den meisten Schlafplätzen ist heute das Erdmagnetfeld durch technische Feldeinflüsse oder Metallansammlungen gestört. Verbannen Sie deshalb Metall aus Ihrem Schlafzimmer. Dazu zählen auch Federkernmatratzen bzw. sogenannte Boxspringbetten. In einem Boxspringbett werden nämlich rund 40 bis 60 kg Stahlfedern verarbeitet! Ein ideales und gesundes Bett besteht aus Vollholz, das mit natürlichen Ölen behandelt wurde. Es sieht nicht nur schön aus, sondern verringert auch das Risiko, nachts schädliche Dämpfe einzuatmen. Dies gilt auch für weitere Möbelstücke im Raum wie Nachtkästchen, Schrank etc. Neben einem Bettgestell aus Massivholz kommt dem Innenleben eine herausragende Bedeutung zu: Hier ist das Beste gerade gut genug. Nacht für Nacht auf einer schlechten Matratze zu schlafen, führt zwangsläufig über kurz oder lang zu Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Schäden an der Wirbelsäule. Im Bereich des naturgesunden Schlafens setzen sich die doppelseitigen und hochflexiblen Lamellenroste mit nur noch dünnen Matratzenauflagen aus Bio-Materialen immer mehr durch.
8. Natürliche Bettwaren fördern Schlaftiefe und Bettklima
Mit Bettwaren wie Decke, Kissen und Bettwäsche gehen wir Nacht für Nacht auf Tuchfühlung. Dazu werden besonders kuschelige und anschmiegsame Stoffe und Füllungen bevorzugt. Noch wichtiger als ihre Anschmiegsamkeit ist aber, dass die verwendeten Textilien naturbelassen und klimaregulierend sind und ohne chemische Behandlungen hergestellt wurden. Schließlich kommen die darin enthaltenen Stoffe unserer Haut und unseren Atmungsorganen über mehrere Stunden lang am nächsten. Deshalb beim Kauf unbedingt auf Natur- und Bioprodukte, idealerweise aus Baumwolle und Schafschurwolle, zurückgreifen. Schafschurwolle als Füllmaterial von Decken und Kissen sorgt für das ideale und wichtige trockenwarme Bettklima. Das Wollhaar kann nämlich mehr als ein Drittel seines Eigengewichtes an Feuchtigkeit speichern. So wird unangenehmes Schwitzen verhindert. Unterschätzen Sie auch die richtige Auswahl eines passenden Kopfkissens nicht. Denn wenn Sie jeden morgen mit Verspannungen und Schmerzen in Schulter- und Nackenbereich aufwachen, dann könnte es am Kissen liegen. Lassen Sie sich auf jeden Fall im Kissenfachgeschäft ausführlich beraten. Je nach bevorzugter Schlafposition gibt es ergonomisch geformte Kissen für Seitenschläfer, Rückenschläfer oder Bauchschläfer.
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