Zu wenig Schlaf, zu viel Schlaf, gar kein Schlaf – Schlafstörungen nehmen immer mehr zu. In Österreich ist rund jede vierte Person davon betroffen. Die Auslöser sind individuell, wobei man medizinisch inzwischen rund 100 verschiedene Arten von Schlafstörungen differenzieren kann.
Welche Ursachen gibt es?
Körperliche Erkrankungen, aber auch Schlafkrankheiten, wie z. B. Schnarchen oder schlafbezogene Störungen, wie Restless Legs Syndrom können mögliche Ursachen und Auslöser für Schlafstörungen sein. Jetlag und Schichtarbeit zählen ebenfalls zu den Verursachern. Auch psychische Erkrankungen, wie Burnout oder Depressionen, aber auch Stress können Schlafprobleme verursachen. Ebenfalls können eine mögliche Abhängigkeit bzw. Sucht (Drogen, Alkohol oder Medikamente) zu einem gestörten Schlaf beitragen.
Schlafstörungen lassen sich dabei in sechs große Störungsgruppen untergliedern:
- Insomnie
- Direkte (organische) Schlafkrankheit
- Hypersomnie
- Parasomnie
- Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen
- Andere Störungen
Wie häufig treten Schlafstörungen auf?
In Industrieländern sind rund 35 % der Bevölkerung davon betroffen. Dabei sind Frauen doppelt so häufig von emotionalen Schlafstörungen, meist in Form von Ein- und Durchschlafstörungen, betroffen, als Männer. Das gilt auch für Schlafstörungen, welche durch eine Restless Legs Erkrankung hervorgerufen werden. Männer leiden dafür häufiger unter Schlafapnoe. Etwa jeder vierte Mann schnarcht so laut, dass sich der Partner davon gestört fühlt. Mit zunehmendem Alter nehmen schlafbezogene Atmungsstörungen zu.
Wie äußern sich Schlafstörungen?
Die Symptome von Schlafstörungen können unterschiedlich ausfallen. So können sich Schlafprobleme in Form von Ein- oder Durchschlafstörungen äußern. Aber auch durch Atemaussetzer, schnarchen, schlafwandeln oder Albträume. Rund 10 Prozent der Bevölkerung leidet unter chronischen Schlafstörungen. Damit sind Schlafprobleme gemeint, die länger als drei Monate lang anhalten.
Was sind die Folgen von Schlafstörungen?
Langanhaltende Schlafstörungen sollten medizinisch abgeklärt werden. Denn neben einem Leistungs- und Konzentrationsabfall, sowie einer erhöhten Tagesmüdigkeit, können auch ernste, gesundheitliche Folgen auftreten. Auch die Stimmung leidet unter dem Schlafmangel. Ebenso das Gehirn, welches die körperlichen Ruhezeiten benötigt, um gesammelte Informationen zu verarbeiten. Wird nun der Schlaf gestört, so wird die Signalübertragung beeinträchtigt. Neben dem Gehirn sind auch das Immunsystem, sowie andere wichtige Körperfunktionen von Schlafstörungen betroffen. Vorsicht ist auch bei zu viel Schlaf (Narkolepsie) geboten, vor allem dann, wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist.
Wie lassen sich Schlafstörungen behandeln?
Nach einer ärztlichen Abklärung gibt es mehrere Möglichkeiten die Schlafstörungen zu behandeln:
- Psychotherapeutische Therapien: z. B. Verhaltenstherapie
- Somatische Verfahren z. B. Schnarchschiene
- Medikamentöse Behandlung z. B. Psychopharmaka
Neben diesen Maßnahmen können Sie auch selbst zu einem besseren Schlaf beitragen. Neben der gesunden Bettausstattung und einem orthopädischen Bett ist eine gute Schlafhygiene wesentlich. Schlafexperten raten vor einer übereiligen Einnahme von Medikamenten und Schlafmitteln ab. Vor allem dann, wenn diese nicht mit dem behandelnden Arzt besprochen wurde.
Schlafmittel tragen zwar dazu bei, dass man schneller einschläft, allerdings fällt die Schlafqualität dabei miserabel aus. Der Betroffene verfällt in eine Art komatösen, nicht erholsamen Schlaf. Die Regeneration von Körper und Geist kommt zu kurz.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Rund die Hälfte der Bevölkerung leidet vorübergehend einmal unter Schlafstörungen
- Rund 10 % der Bevölkerung sind von chronischen Schlafstörungen betroffen
- Schlafstörungen lassen sich in sechs große Gruppen unterteilen
- Die Ursachen können körperlicher oder psychischer Natur sein, aber auch äußere Umstände können dafür verantwortlich sein
- Eine Diagnose erfolgt nach einer Anamnese durch den Arzt/Schlaflabor
Bildquelle: Pexels
Schreibe einen Kommentar