Die Ursache von Schlafstörungen hat meist nicht im körperlichen ihren Ursprung, viel häufiger sind seelische und psychische Belastungen schuld daran, dass wir schlecht schlafen.
Schlafstörungen zählen zu den Symptomen einiger psychischer Grunderkrankungen, was bedeutet, dass Probleme beim Ein- und Durchschlafen mögliche Hinweise für eine psychische Krankheit sein können. Um bei solchen Anzeichen eine Diagnoseen stellen zu können, ist es wichtig, fachlich ausgebildete Hilfe aufzusuchen, denn: Nicht nur bei psychischen Erkrankungen kann es zu Schlafstörungen kommen, sogar „problematische Gemütszustände“ können diese bereits verursachen. Negative Zustände unseres Gemüts können in vielen Bereichen ihren Ursprung haben, hier nur ein paar Beispiele:
Stress im Alltag
In unserem Leben werden wir tagtäglich mit verschiedensten Stressfaktoren konfrontiert. Zu viel Arbeit, Existenz-, Verlust- oder Versagensängste oder auch kleine Streitereien im eigenen Haus, jeden Tag sind wir von Stress umgeben. Durch diesen ständig präsenten Alltagsstress entstehen oft Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Der Mensch neigt dazu, in der Nacht über das am Tag erlebte nachzudenken. Gibt es zu viele negative Erinnerungen und Probleme an den vergangenen Tag, verhindert dies das Einschlafen oft bis in die frühen Morgenstunden.
Schlafmangel als Auslöser von psychischen Leiden
Schlafstörungen sind nicht nur ein Symptom von vielen psychischen Krankheiten, sie können oftmals sogar die Ursache dafür sein. Werden in unserem Körper zu wenige Botenstoffe produziert, kann dies ein Grund für eine psychische Erkrankung sein. Nur ein Beispiel dafür ist der Botenstoff Melatonin, welcher nachts in der Dunkelheit produziert wird und den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen reguliert. Ist der Melatoninwert ausgeglichen – in der Nacht eher hoch, am Tag eher niedrig – funktioniert unser Schlafrhythmus. Ist der Wert tagsüber aber erhöht oder gleichhoch wie in der Nacht, weil wir schlecht schlafen, kann dies beim Menschen eine Depression auslösen.
Angstzustände und Panikattacken
Nach einem Geschehnis, welches uns Angst macht, können wir uns oft auch lange danach nicht richtig beruhigen. Passiert ein solcher Panikauslöser direkt vor dem Zubettgehen, können die Betroffenen an nichts anderes mehr denken. Sie befinden sich immer noch in ihrem Angstzustand und können deshalb nicht schlafen. Sollte man öfter mit solchen Attacken zu kämpfen haben, empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen, da es sich unter Umständen um eine dauerhafte Angststörung oder Erkrankung handeln kann.
Süchte als Ursache
Krankhafte Abhängigkeiten, vor allem substantielle Süchte haben negative Auswirkungen auf unseren Schlafrhythmus. Besonders Alkohol, Medikamente und Nikotin verursachen Schlafprobleme. Diese erhöhen alle den Ammoniakspiegel unseres Körpers. Ist dieser zu hoch, gelangt Ammoniak ins Gehirn, wichtige Funktionen werden gestört und wir werden am Einschlafen gehindert. Auch wenn die problemverursachenden Süchte von substantieller Natur sind, kann eine psychische Abhängigkeit ebenfalls Schuld an Schlafstörungen sein. Ist man es gewohnt, jeden Abend vor dem Schlafengehen eine Zigarette zu rauchen, sind Körper und Gehirn bereits so sehr daran gewöhnt, dass ein Auslassen dieses Rituals das Einschlafen verhindern kann.
Es gibt zahlreiche Gründe für Schlafprobleme, wichtig ist es, dabei nicht die Schlafstörungen selbst zu bekämpfen. Von Schlaftabletten und ähnlichem ist abzuraten. Durch das Bekämpfen der Ursache kann am meisten erreicht werden. Ist Ihr Alltag stressig? Machen Sie Entspannungsübungen oder Ähnliches um Ihren Stresslevel abzubauen. Haben Sie oft Angstzustände und können deshalb nicht schlafen? Fragen Sie am besten einen Verhaltenstherapeuten um Rat.
Nur wenn das Schlafproblem an der Wurzel bekämpft wird, kann es besiegt werden und ein störungsfreies Ein- und Durchschlafen wird endlich wieder möglich.
Bildquelle: ©fotolia
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