Es ist wieder soweit: Ende Oktober werden unsere Uhren um eine Stunde auf die eigentliche „Normalzeit“ zurückgesetzt. Eine scheinbar einfache Handlung mit dennoch zum Teil erheblichen Auswirkungen auf die Gesundheit.
Steuerung der inneren Uhr
Der Mensch und sein Organismus folgen unterschiedlichen Rhythmen: zum Beispiel der Wechsel der Jahreszeiten oder von Tag und Nacht. Aber auch im Laufe eines Tages unterliegt der Organismus gewissen rhythmischen Auf und Ab‘s (zirkadianer Rhythmus): die Körpertemperatur, der Blutdruck und die Pulsfrequenz und vor allem auch die Ausschüttung der Hormone aus der Nebennierenrinde. Das Stresshormon Cortisol ist eines der in der Nebennierenrinde hergestellten und freigesetzten Hormone, das durch die Zeitumstellung in Mitleidenschaft gezogen werden kann und das einen direkten Einfluss auf unser Schlafverhalten hat.
Licht ist ein wichtiger Steuerungsfaktor in Bezug auf unsere innere Uhr und somit auf unsere inneren Rhythmen. Der natürliche Wechsel von Licht und Dunkelheit beeinflusst die Ausschüttung von Serotonin (Glückshormon, das bei Tageslicht hergestellt wird) und Melatonin (Schlaf- und Regulierungshormon, das Dunkelheit benötigt).
Auswirkungen
Jede auch noch so kleine Zeitumstellung bedingt eine Veränderung der natürlichen Rhythmen, als auch der Lichtverhältnisse. Schlafstörungen und damit einhergehend Schlafmangel, unausgeglichener Hormonhaushalt bis hin zu Herzbeschwerden sind mögliche Folgen der Zeitumstellung. So hat die deutsche Krankenkassa (DAK) über einen Zeitraum von fast 10 Jahren festgestellt, dass in den ersten 3 Tagen nach einer Zeitumstellung 25 % mehr Menschen mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert werden, als im sonstigen Jahresdurchschnitt.
Weitere, häufig auftretende „Nebenwirkungen“ der Zeitumstellung:
- depressive Verstimmungen
- Gereiztheit
- Konzentrationsschwäche
- Verdauungsprobleme
Abhilfe
Beginnen Sie schon ein paar Tage vor der Zeitumstellung damit, jeden Tag ein bisschen später als sonst zu Abend zu essen und ein bisschen später (10 Minuten) als sonst ins Bett zu gehen. Um den Verdauungstrakt zu entlasten, achten Sie darauf, in den Tagen vor und nach der Zeitumstellung leicht verdauliche Kost zu sich zu nehmen.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit alle weiteren Faktoren, die zusätzlich schlafstörend wirken: übermäßiger Alkoholgenuss, Nikotin, Streitgespräche, Zeit vor dem TV oder Computer.
Legen Sie verstärkte Aufmerksamkeit auf alle schlaffördernden Möglichkeiten: ein Abendspaziergang in der Dunkelheit fördert die Melatoninproduktion, Entspannungsübungen und ein gemütliches Gespräch mit einem Glas Rotwein. Machen Sie Ihr Schlafzimmer zu einer Wohlfühloase und Ihr Bett zu einem Rückzugsort. All dies unterstützt die notwendige Umstellung der inneren Rhythmen. Ihr Organismus, Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit werden es Ihnen danken!
Bildquelle: @aboutpixel
This post is also available in / Diesen Beitrag gibt es auch in:
Englisch
Bei mir hilft ein heißes Bad, dicke Socken und ein paar Tropfen Baldrian.
Helles (künstliches) Licht in der Wohnung oder im Büro helfen, die innere Uhr vorzustellen.