Die Symptome eines Zervikalsyndroms sind, aufgrund des Aufbaus der Halswirbelsäule, ebenso vielfältig wie deren Ursachen.
Aufbau
Die Halswirbelsäule setzt sich aus sieben Wirbelkörpern zusammen und verbindet den Kopf mit dem Rumpf. Im obersten Wirbelkörper, dem sogenannten Atlas, tritt das Rückenmark in den Wirbelkanal ein. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben, die für die Beweglichkeit der Halswirbelsäule sorgen und gleichzeitig Belastungen abfedern. Außerdem verlaufen hier Bänder und Muskeln, welche die Stabilität des gesamten Systems gewährleisten. In der Halswirbelsäule liegen zwei Arterien in unmittelbarer Nähe zu Nerven und Gelenken. Sie versorgen das hintere Hirnareal mit sauerstoffreichem Blut. Dieses Areal steuert das Gleichgewicht, die Feinmotorik, teilweise die Grobmotorik, das Sehen und Hören sowie andere Bereiche.
Die meisten Patienten mit einem Halswirbelsyndrom konsultieren den Arzt oder Orthopäden erst bei neurologischen Ausfällen. Wichtig ist hingegen, bereits leichte Beschwerden zu behandeln und somit einem chronischen Zervikalsyndrom vorzubeugen.
Die möglichen Symptome sind:
- Spannungskopfschmerzen / Migräne
- innerlicher Anspannungszustand
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Muskelverhärtungen (Myogelosen)
- Schulter-Nacken-Schmerzen
- Gefühlsstörungen in Armen und Händen
- Durchblutungsstörungen
- veränderte Körpertemperatur
- Nackensteifheit / brennender Nackenschmerz
- Schluckstörungen
- Ohrgeräusche / Tinnitus
- Sehstörungen
- Schwindel
Die Art der Schmerzen können den Medizinern Hinweise darauf geben, welches Areal der Halswirbelsäule betroffen ist. Kopfschmerzen deuten eher auf Probleme im oberen Bereich der Halswirbelsäule hin, während beispielsweise die Ursache für Schulterbeschwerden im unteren Bereich der Halswirbelsäule liegt.
Die Beschwerden ergeben sich aus der Anatomie der Halswirbelsäule. Sowohl Nerven als auch Gefäße liegen sehr nahe an den Wirbelkörpern. Jede Gelenkskapsel ist mit empfindlichen Rezeptoren ausgestattet. Störungen im Kopf-Nacken-System führen zu Anspannungszuständen der Muskulatur. Dieser erhöhte Muskeltonus löst eine Kettenreaktion aus und kann auf die Arterien sowie die Nerven drücken. Die dadurch entstehenden Schmerzen können beim Patienten zu Schonhaltungen führen. Als Folge leiten die Nerven ununterbrochen einen chronischen Reiz an das Gehirn weiter und führen zu höheren Anspannungszuständen. Typisch ist, dass sich die Schmerzen im Laufe des Tages verschlimmern und sie nachts nachlassen, vorausgesetzt die Halswirbelsäule wird während des Schlafes orthopädisch gelagert. Am nächsten Tag werden die Schmerzen allerdings erneut auftreten, wenn nicht auch untertags die richtigen Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden.
Ein akutes Halswirbelsäulensyndrom, ausgelöst durch Unfälle oder nur kleine Bagatellereignisse wie ruckartige Kopfbewegungen oder falsche Kopflagerung in der Nacht, verursachen anfänglich häufig starke Schmerzen, die dann nach zwei bis sechs Wochen abklingen. Auch in diesen Fällen richtet sich der Körper jedoch in einer schmerzfreien Schonhaltung ein. Diesen Pseudogesundheitszustand gilt es aufzulösen und die optimale Wirbelsäulenstatik wiederherzustellen.
Die Symptome eines Halswirbelsäulensyndroms können die Lebensqualität der Patienten stark einschränken. Es kann zu Beeinträchtigungen im Beruf und im Alltag kommen. Wichtig ist daher eine schnelle und ganzheitliche Behandlung der Ursachen.
Quellen:
https://www.apotheken-umschau.de/Ruecken/HWS-Syndrom-87551.html
https://www.ratgeber-nerven.de/rueckenschmerzen/haeufige-arten/hws-syndrom/
Bildquelle: @depositphotos
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