Eine Studie des „Sleep and Neuroimaging Laboratory“ der University of California ergab, dass Schlafmangel einen starken Einfluss auf die Aktivität des Gehirns hat, in diesem Falle auf den Frontallappen. Der Frontallappen ist maßgeblich an der Verhaltenskontrolle sowie der Fällung von komplexen Entscheidungen beteiligt. Hingegen werden instinktgesteuerte Hirnregionen nicht beeinflusst, was dazu führt, dass höhere Hirnfunktionen Instinkthandlungen nicht mehr entgegensteuern können. Dies ist vereinfacht die Erklärung dafür, weshalb unser Gehirn durch Schlafmangel so beeinträchtigt wird, dass ungeeignete Lebensmittel ausgewählt werden.
So wurde in einer anderen Studie entdeckt, dass durch den Schlafmangel bestimmte Belohnungszentren im Gehirn aktiviert werden, die für den Belohnungseffekt ungesundes und kalorienreiches Essen verlangen. Die US-Forscher sind dem Zusammenhang zwischen Essverhalten und Ausgeschlafenheitsgrad mittels der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomopraphie (fMRI) auf die Spur gekommen.
Im Columbia University Medical Center – wo diese Untersuchungen stattgefunden haben – wurde die Hirnaktivität von 25 Frauen und Männern analysiert. Den Testpersonen wurden jeweils im ausgeschlafenen als auch im nicht-ausgeschlafenen Zustand Bilder von gesunden sowie ungesunden Lebensmitteln gezeigt. Als die Forscher die fMRI-Aufnahmen verglichen, stellten sie fest, dass jene Hirnareale, die beim Betrachten der Bilder mit ungesundem Essen aktiv waren, beim Betrachten der Bilder mit gesunden Nahrungsmitteln inaktiv waren. Diese Erkenntnis sei ein auf Schlafmangel beschränktes neuronales Muster, wie Forscherin Marie-Pierre St-Onge betont. Demnach finden Unausgeschlafene ungesunde Nahrungsmittel höchst auffällig und belohnend. Ergebnis sind der verstärkte Konsum dieser Lebensmittel und der typische Heißhunger.
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Bildquelle: @deathtothestockphoto
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