Die Gehirnwellen sind die Summe der elektrischen Aktivitäten der Großhirnrinde, die mittels Elektroden an der Kopfhaut gemessen werden können. Jede der unzähligen elektro-chemischen Entladungen unserer Nervenzellen erzeugt normalerweise ein winziges elektromagnetisches Feld (die Gehirnwellen) mit einer Frequenz zwischen einer und 40 Schwingungen pro Sekunde (in Ausnahmezuständen auch bis 100 Hz und höher). Die Gesamtheit dieser Signale ergibt die sogenannten Gehirnwellen, welche sich je nach Schwingungsspektrum in vier unterschiedliche Typen von Gehirnwellten unterteilt. Man nennt sie Deltawellen, Thetawellen, Alphawellen und Betawellen. Anhand der verschiedenen Gehirnwellen lässt sich der Schlaf in verschiedene Phasen fragmentieren und es können daraus Schlafprofile abgeleitet werden.
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Deltawellen
Die Deltawellen (1 – 3 Hz) treten hauptsächlich im Tiefschlaf auf und werden im Wachzustand nur äußerst selten erlebt. Sie werden von traumlosem Schlaf sowie verschiedenen Arten von Trance und nicht-physischer Zuständen begleitet. Von großer Bedeutung sind die Deltawellen für alle Heilungsvorgänge sowie für die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems und die körperliche Erholung. Da im Deltawellen-Zustand häufig heilende Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Interessante neuere EEG-Messungen konnten nachweisen, dass Heiler während ihrer Sitzungen häufig einen hohen Deltawellen-Anteil aufweisen. Mit den Deltawellen werden folgende Gedanken-Bereiche abgedeckt: intuitive Aufmerksamkeit, ständige Wachsamkeit und ein hohes Einfühlvermögen für Personen oder bestimmte Situationen.
Thetawellen
Die Thetawellen (4 – 7 Hz) entstehen üblicherweise im Schlaf, während bestimmter Trancezustände oder tiefer Meditation. Die Formationen des Unterbewusstseins sind nun aktiv. Dieser Zustand ist charakterisiert durch plastisches Vorstellungsvermögen, erhöhte Lern- und Erinnerungsfähigkeit, Fantasiebilder, Inspirationen bis hin zu Traumsequenzen, bei denen die Denkfunktionen nicht eingreifen. Befindet sich der Körper im Thetawellen-Zustand, so ist das freie Assoziieren und das kreative Denken begünstigt – wenn man nicht einschläft.
Auch treten bei bestimmten mentalen Dysfunktionen verstärkt Thetawellen auf. Bei Kindern wird bis zum zehnten, zwölften Lebensjahr ein hoher Daueranteil von Thetawellen gemessen. Die Thetawellen sind unglaublich wichtig. Es werden folgende Bereiche des Lebens dabei in Verbindung gebracht: Unterbewusstsein, Traum, Meditation, Kreativität und Spiritualität.
Alphawellen
Alphawellen (8 – 12 Hz) tauchen in relaxten Zuständen auf, bei geschlossenen Augen, im Stadium zwischen Schlafen und Wachen. Kennzeichnend für Alphawellen sind eine wohlige Entspannung, ruhiges, fließendes Denken eine zuversichtliche Grundstimmung sowie ein Gefühl der Integration von Körper und Geist. Ein neutraler Zustand, der beim Autogenen Training oder bei anderen Mentaltechniken gerne genutzt wird. Die Alphawellen befassen sich hauptsächlich mit den Sinnen des Menschen und wirken in folgenden Bereichen: Tagträumen, Entspannung, Visualisierung und dem Geruchssinn
Betawellen
Betawellen (13 – über 100 Hz) werden gemessen, wenn eine Person sich im wachen, gespannten bis hin zum alarmbereiten Zustand befindet. Der „normale“ Frequenzspektrum liegt zwischen 13 und 30 Hz, ein hoher Anteil Betawellen korreliert meist mit einem erhöhten Ausstoß von Stresshormonen. Im Vordergrund steht dabei das nach außen gerichtete Bewusstsein, Verarbeitung von Sinnesreizen, prüfendes Denken. Dabei wird häufig eine gewisse Nähe zu Unruhegefühlen, Sorgen und plötzlicher Furcht beobachtet. Neurologisch werden die Betawellen in noch feinere Bereiche aufgeteilt, z.B. SMR Beta (12 – 15 Hz): entspannte Aufmerksamkeit nach außen, Mid Beta (15 – 18 Hz) für aktiv gerichtete Aufmerksamkeit nach außen, High Beta (18 – 35 Hz) auch bei dominanter Angst, Stress, und schließlich Gamma (35 Hz bis 100 Hz) bei körperlichen und geistigen Spitzenleistungen. Das logische Denken und die Konzentration deckt die Betawellen ab. Aber auch die innere Unruhe, Angst, Kritik oder Stress gehört in den Bereich der Betawellen.