Der Wohnwert einer Wohnung hängt von vielen Faktoren ab. Wir wollen hier aber nur die Wohn- und Arbeitsräume im Zusammenhang mit rheumatischen Leiden beurteilen.
Die Wohnung soll für Gesunde und Kranke, für Kinder, Betagte und Behinderte ein günstiger Lebensbereich und Gesundheitsquell sein.
Eine der wichtigsten Forderungen an Wohnbauen ist ein gesundes, behagliches Raumklima. Hierfür sind in erster Linie
• Temperatur
• Feuchtigkeit
• Luftbewegung
verantwortlich.
Das Haus muss atmen können. Das ist dann nicht der Fall, wenn Türen und Fenster durch Gummi- und Kunststofflamellen allzu fest abgedichtet sind und nicht mehr das geringste Lüftchen durchlassen. Wenn solche Wohnungen keine Klimaanlage besitzen, müssen sie fleißiger durchlüftet werden.
Ein Rheumatiker ist oft in seiner Wärmeregulation gestört. Er braucht eine besonders trockene Wohnung. Feuchtigkeit in Häusern ist gesundheitsschädigend und hat grundsätzlich zwei Ursachen:
• Feuchte Wände
• Kondenswasser aus der Luft
Eine schlechte Isolation beschlägt die Wände und Fenster mit Kondenswasser. Die Wände von frisch erstellten Neubauten weisen noch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf. Die Feuchtigkeit in den Wänden verdrängt die Luft in den kleinen Poren des Mauerwerkes. Luft hat aber einen sehr großen Isolationswert. Auch nach dem Austrocknen der Wände verschwindet die Feuchtigkeit nie ganz, weil stets ein Feuchtigkeitsnachschub aus der Luft und vom Erdreich nachgezogen wird. Plötzlich auftretende Feuchtigkeit an Wänden nennt man Kondenswasser. Es setzt sich dann an, wenn die Wände schlecht isoliert und demzufolge zu kalt sind, ferner die Heizung ungenügend ist. Oft ist auch eine mangelhafte Lüftung schuld. Zur Vermeidung von Kondenswasser soll kurz, aber gut, gelüftet werden. Mit Durchzug ist’s besser.
Zu lange dauerndes Lüften kühlt die Wände unnötig ab. Schlafzimmer sind morgens und abends im Winter kurz zu lüften und tagsüber mindestens durch offen gelassene Türen leicht zu temperieren; nachts sind die Fenster leicht zu öffnen.
Warme Luft nimmt bekanntlich mehr Feuchtigkeit auf. Neben der Lüftung ist auch für eine gute Heizung zu sorgen. Im Schlafzimmer soll in der kalten Jahreszeit die Zentralheizung nicht ganz abgestellt werden. Jeder unnötige Dampf, das Trocknen der kleinen Wäsche in Wohn- und Schlafzimmern können zu Kondensschäden führen. Und das sind: Ablösen von Tapeten, Schimmelpilz und graue, muffige Wände.
Zu hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft und zu geringer Feuchtigkeitsgehalt der Luft -> beides ist schädlich
Wichtig:
Ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt in der Luft ist notwendig!
Aber welches ist das für die Gesundheit des Menschen gültige Maß?
Spüre ich zu trockene – zu feuchte Luft?
Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit messen?
Die absolute Luftfeuchtigkeit
Die absolute Luftfeuchtigkeit wird in Gramm pro Kubikmeter gemessen. Der Luftfeuchtigkeitsgehalt hängt aber von der Temperatur der Luft ab: Je wärmer die Luft ist, desto mehr Gramm Wasser kann sie aufnehmen.
Die relative Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent gemessen, d.h. 50 % Luftfeuchtigkeit ist die Hälfte jener Luftfeuchtigkeit, die benötigt würde, um Regen zu machen. 100 % Luftfeuchtigkeit bedeutet Regen.
Das Hygrometer
Man gibt immer die relative Luftfeuchtigkeit an, also in %. Für das Wohlbefinden des Menschen in geschlossenen Räumen muss die relative Luftfeuchtigkeit ca. 50 % betragen. In jeder Wohnung und in den Arbeitsräumen sollten Luftfeuchtigkeitsmesser, Hygrometer, angebracht werden. Denn bei Feuchtigkeitswerten unter 30 % häufen sich Erkrankungen der oberen Atemwege (Katarrhe), während bei höheren Werten (Waschküchenluft) Hitzestauungen zustande kommen und die Gefahr der Erkältung besteht, sobald gelüftet oder das Zimmer verlassen wird. Überwerte und Unterwerte, beide fördern den Rheumatismus.
Bei Raumtemperaturen von über 23° ergeben sich im Winter Feuchtigkeitswerte von ca. 30 %. Diese müssen durch Luftbefeuchter erhöht werden.