Viele Menschen haben Probleme am [Weiterlesen…] Infos zum Plugin VIDEO: Besser und leichter am Morgen aufstehen und aufwachen
Allgemein
Unser Gehirn führt exakt Buch
Die Forscher an der Stanford Universität machten eine wichtige Entdeckung: Unser Gehirn führt exakt Buch, wie viel Schlaf uns fehlt. Ein Versuch brachte dies eindrücklich zu Tage: Zehn Freiwillige schliefen sieben Nächte lang exakt nur fünf Stunden pro Nacht. Dabei konnte beobachtet werden, dass sich die Einschlaftendenz jeden darauffolgenden Tag progressiv steigerte. Dadurch konnte nachgewiesen werden, dass sich die Auswirkungen eines Schlafverlustes aus jeder folgenden Nacht summierte. Das heißt, die Stärke der Einschlaftendenz hat an jedem darauffolgenden Tag mit der genau gleichen Stundenanzahl Schlaf pro Nacht progressiv zugenommen. Verlorene Schlafstunden addieren sich automatisch. Und das Wichtigste: diese gesteigerte Schlaftendenz wurde ohne zusätzlichen Schlaf während des Tages nicht kleiner.
Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass wir das aufgebaute Schlafdefizit in Form von Schlaf „zurückzahlen“ müssen, möglicherweise sogar Stunde für Stunde. Genau aus diesem Grunde ist es sinnvoll, wenn man in einer Nacht zum Beispiel drei Stunden Schlaf „verpasst“ hat, die darauffolgende Nacht elf Stunden (drei plus die normalen acht) schlafen, um während des Tages wach und aufmerksam zu sein.
Chronisches Schlafdefizit vermeiden
Ein Schlafdefizit kann sich so über mehrere Nächte hinweg jeweils gering erhöht haben. Zum Beispiel während einer Fünf-Tage-Arbeitswoche, wo man anstatt den benötigten acht Stunden Schlaf pro Nacht nur sechs Stunden erhält, sammelt man zehn Stunden Schlafdefizit (fünf Mal zwei) an.
So gesehen reicht es nicht aus, wenn wir am Samstag bis zum Mittag schlafen. Man müsste vielmehr bis ungefähr 17.00 Uhr schlafen, um die Bilanz auszugleichen. Tatsächlich ist es schwierig bis unmöglich, den ganzen Tag zu schlafen. Die Praxis zeigt, dass man vielleicht eine oder zwei Stunden länger schlafen wird, um sich dann ausgeruhter zu fühlen.
Aber die Höhe des Schlafdefizits besteht immer noch und unsere innere Uhr verlangt nach Ausgleich. Wer so ein chronisches Schlafdefizit mit sich herumschleppt, wird dies mehr und mehr auch tagsüber zu spüren bekommen. Und wenn man dann aufgrund von „gesellschaftlichen oder beruflichen Verpflichtungen“ in den darauffolgenden Nächten noch mehr Schlaf verliert, wird man nicht nur müde und schläfrig sein, sondern unsere Lebensenergie wird zunehmend schwächer.
Die körperlich-geistige Leistungskraft geht zurück, das Wohlbefinden und die psychische Stabilität leiden. Dieser Teufelskreis führt über kurz oder lang letztlich zu einer Störung des Schlafes: man ist zu müde und energielos um überhaupt noch erholsam schlafen zu können.
VIDEO: Erste Hilfe bei Schlafstörungen & schlechtem Schlaf
VIDEO: ich schlafe mich gesund – sich im Schlaf regenerieren und heilen
Die vier wichtigsten Regeln der Schlafpsychologie
Die elementaren Voraussetzungen wie ganzheitliche Bettausstattung und ein störungsfreier Schlafplatz sind für den gesunden, erholsamen und vor allem Bioenergetischen Schlaf® absolute Bedingung. Diese Maßnahmen und Investitionen haben auch die größte „Hebelwirkung“ auf die Schlafqualität! Jedoch sind auch unsere Lebensweise und unsere Gewohnheiten wichtige Faktoren.
Dabei geht es um die Grundsätze der Schlafpsychologie, denn es gibt viele Gewohnheiten, die sich mit einem gesunden, erholsamen und vor allem Bioenergetischen Schlaf® nicht so ohne weiteres vereinbaren lassen. Die Schlafpsychologie empfiehlt unter anderem
• ganzheitliche Maßnahmen,
• naturorientierte Maßnahmen,
• eine schlaffreundliche Lebensweise
• und positive Denk- und Glaubensmuster.
Dies alles mit dem Ziel, einen gesunden, erholsamen Schlaf zu erreichen. Der entscheidende Faktor für einen erholsamen Schlaf ist nicht nur die Dauer, sondern ausschlaggebend für die Erholung und Regeneration ist die Qualität des Schlafes.
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„Das Hin und Her stresst den Körper“
Zeitumstellung: Interview mit Schlafforscher Günther W. Amann-Jennson
Am 29. März 2015 um zwei Uhr nachts werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Die fehlenden 60 Minuten oder 3600 Sekunden bringen unser Zeitgefühl aus dem Gleichgewicht. Am Morgen ist man nicht ausgeschlafen, am Abend noch hellwach. Der renommierte Schlafforscher Günther W. Amann-Jennson erklärt, weshalb die Zeitumstellung oft zur Belastung wird und wie man am besten damit umgeht.
Welche Auswirkungen hat die Zeitumstellung auf den Körper?
Die Lichtreize im Frühjahr aktivieren die Serotoninproduktion, das sogenannte Glückshormon, während gleichzeitig das Melatonin, das für den Schlaf zuständig ist, durch die dunklen Wintertage noch reichlich aktiv ist. Die Konfrontation dieser beiden Stoffe macht den Körper müde, wir sprechen von der Frühjahrsmüdigkeit. Durch die Umstellung von der normalen Zeit auf die Sommerzeit gerät der Organismus zusätzlich durcheinander. Denn unser Tag-Nacht-Rhythmus wird über das Tageslicht gesteuert und dauert nicht exakt 24 Stunden. Diese biologische Uhr tickt bei jedem Menschen anders. Die Ausschüttung des Schlafhormons ist an sie gebunden und kann sich nicht von heute auf morgen umstellen. Die Wirkung der erzwungenen Zeitumstellung auf den Körper führt bei vielen Menschen zu körperlichen und psychischen Beschwerden.
Wie lange dauert es, um sich daran zu gewöhnen?
Die Umstellung auf die vor bald 30 Jahren eingeführte Sommerzeit ist für uns generell schwieriger als die Umstellung auf die Winterzeit. Die Anpassungsphase ist sehr individuell und kann von vier, fünf Tagen bis zu zwei Wochen dauern. Einige wenige schaffen es während der ganzen sieben Monate nicht, bis wir im Oktober wieder in die normale Winterzeit wechseln.
Sollte Ihrer Meinung nach die Zeitumstellung abgeschafft werden?
Natürlich hat die Sommerzeit auch ihre positive Seite mit dem vermeintlich längeren Tageslicht – gerade für sportliche Aktivitäten oder das gemütliche Zusammensein mit Freunden und Familie im Garten. Aus physiologischer Sicht hingegen macht die Zeitumstellung aus den oben genannten Gründen keinen Sinn. Also ja, deshalb sollte man sie abschaffen. Allerdings wäre der riesige bürokratische Aufwand ein anderes Thema.
Was können wir tun, um möglichst rasch wieder auf Trab zu kommen?
Gegen das Gefühl der Frühjahrsmüdigkeit sollte man generell ausreichend schlafen, sich an der frischen Luft bewegen und vitaminreich, frisch essen. Wer kann, sollte am Tag nach der Zeitumstellung morgens eine Stunde länger liegen bleiben und dann die erste Woche ruhig angehen.
Üppige Abend-Mahlzeiten sollten in der Umstellungsphase vermieden werden, ebenso übermäßiger Konsum von Kaffee, Tee und Nikotin. Während der Umstellungsphase besser auf den Mittagsschlaf verzichten und wach bleiben, auch wenn man müde ist. Dafür mehrere Erholungspausen einlegen.
So kann sich die innere Uhr leichter wieder einpendeln und man schläft abends besser ein. Einfache Hausmittel wie ein heisses Bad, dicke Socken, ein warmes Fussbad und Entspannungsübungen oder pflanzliche Mittel wie beispielsweise Baldrian unterstützen das Einschlafen. Sollten die Schlaf- oder Umstellungsprobleme nach rund 14 Tagen nicht abnehmen, empfiehlt es sich, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.
Die Zeitumstellung kann auch Anlass bieten, die generellen Regeln für einen gesunden Schlaf zu beachten: eine orthopädisch optimale Schlafunterlage, das richtige Kissen, ein trocken-warmes Bettklima dank geeigneter Zudecke, zum Beispiel aus biologisch aktiver Schafschurwolle, und die Vermeidung von Elektrosmog im Schlafzimmer.