Eine erfolgreiche Therapie von Schlafbruxismus ist davon abhängig, ob die behandelnden Maßnahmen individuell auf den jeweiligen Patienten sowie die Ursachen ausgerichtet werden.
Als erster Schritt wird vom Zahnarzt in den meisten Fällen eine Okklusionsschiene aus Kunststoff angepasst, welche der Betroffene regelmäßig tragen soll. Eine Schiene verhindert zwar weitere Schäden an den Zähnen, das Knirschen und Pressen wird jedoch dadurch nicht gestoppt. Das macht eine Ursachenforschung sowie die positive Beeinflussung der auslösenden Faktoren unabdingbar.
Mögliche Behandlungsmodule sind:
- Physiotherapie/Akkupunktur
- Psychotherapie/Entspannungsverfahren
- Gesunde Ernährung
- Therapie einer bestehenden Schlafapnoe
- Verzicht auf Genussgifte (Koffein, Alkohol, Nikotin)
- Biofeedback-Verfahren/Botox
- Naturheilkunde
- Optimierung der Körperhaltung
Physiotherapie/Akkupunktur
Zur Behandlung körperlicher Anspannungszustände eignen sich physiotherapeutische Maßnahmen wie Massagen, Gymnastik und/oder Wärme-Heilverfahren. Spezielle Dehnungsübungen können sich positiv auf die Kaumuskulatur sowie die Kiefergelenke auswirken. Physiotherapie trägt weiterhin dazu bei, die teils stark überlastete Muskulatur im Halswirbelsäulen,- und Nackenbereich zu entspannen. Mit der Akupunktur werden ebenfalls gute Therapieergebnisse erreicht, da sie schmerzlindernd wirkt und ebenfalls die Entspannung fördert. Bei akuten Verspannungen werden vom behandelnden Arzt in einigen Fällen Muskelrelaxanzien verordnet.
Psychotherapie/Entspannungsverfahren
Als Hauptursache für das Zähneknirschen wird Stress angesehen. Das psychische Gleichgewicht spielt demnach eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Bruxismus. Stressoren sollten gefunden und ein positiver Umgang mit Stress erlernt werden. Die Eigenwahrnehmung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer selbst erkennt, dass das Stresslevel hoch ist, wird in die Lage versetzt, die entsprechende Lebenssituation unmittelbar zu beeinflussen. Hierfür eignen sich Entspannungstechniken, wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Auch mit regelmäßigem Ausdauersport kann effektiv gegen innere Unruhe vorgegangen werden.
Gesunde Ernährung
Stress und damit einhergehende innere Unruhe, Anspannungszustände sowie Gereiztheit oder Abgeschlagenheit haben oft auch Fehlernährung als Ursache. Aufgrund einer ungesunden Ernährungsweise entsteht ein Mangel an lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen. Bei bestehendem Bruxismus ist auf die Zufuhr aller wichtigen Makro- und Mikronährstoffe zu achten.
B-Vitamine, Tryptophan, Magnesium und Kalzium wirken muskelentspannend und beruhigend.
Schlafapnoe-Therapie
Schlafapnoe beeinträchtigt die Lebensqualität und Gesundheit erheblich und steht auch im Verdacht, Zähneknirschen zu begünstigen. Zur Behandlung der nächtlichen Atemaussetzer eignen sich verschiedenste Möglichkeiten wie Gewichtsreduktion, Continuous Positive Airway Pressure (CPAP-Therapie), Zungenschrittmacher oder operative Gaumen- und Rachenstraffung.
Verzicht auf Genussgifte
Nikotin, Alkohol und Koffein wirken im menschlichen Organismus äußerst individuell. Sie beeinflussen verschiedene Körpersysteme wie den Hormonhaushalt oder den Stoffwechsel. Von Schlafbruxismus betroffene Personen sollten daher den Genuss von Alkohol sowie von koffeinhaltigen Getränken auf ein Minimum beschränken und optimaler weise auch das Rauchen aufgeben. Dadurch lässt sich nicht nur das Zähneknirschen positiv beeinflussen, sondern es kann gleichzeitig der Gesundheitszustand im Allgemeinen verbessert werden.
Biofeedback-Verfahren/Botox
Mit dem Biofeedback-Verfahren lassen sich gute Ergebnisse bei der Behandlung von nächtlichem Zähneknirschen erzielen. Sensoren an den Schläfen, am Kaumuskel oder in einer Schiene senden bei einem Anspannungszustand des Kiefermuskels einen Impuls, der den Muskel entspannen lässt. In schweren Fällen von Bruxismus wird das Nervengift Botox eingesetzt. Ärzte spritzen es in den Kiefermuskel, damit dieser sich lockert.
Naturheilkunde
Die Naturheilkunde bietet eine breite Palette an Möglichkeiten, um die Lockerung der Muskulatur zu fördern, den Schlaf zu optimieren und damit Beschwerden eines Bruxismus erfolgreich zu behandeln. Baldrianpräparate fördern die Entspannung und gleichzeitig den Schlaf. Johanniskraut hilft bei Schmerzen im Kiefergelenk sowie im Ober- und Unterkiefer. Es wird empfohlen, die betroffenen Stellen mehrmals täglich mit Johanniskraut-Urtinktur zu besprühen oder zu betupfen. Bei Schmerzen am Morgen helfen Wärmebehandlungen wie Kirschkernkissen oder Rotlicht. Zusätzlich kann Aromatherapie sowie Homöopathie angewandt werden.
Optimierung der Körperhaltung
Eine optimale Körperhaltung im Stehen und Liegen wirkt sich positiv auf die Halswirbelsäule, die Kopfhaltung und damit die Kieferstellung aus, da alle Strukturen mittelbar und unmittelbar miteinander verbunden sind. Wenn beispielsweise der Kopf nach vorne gelagert wird, werden Kiefer und Kiefergelenke automatisch nach hinten gezogen. Die Folgen sind Verspannungen in der Kiefermuskulatur, die letztendlich Schlafbruxismus auslösen können. Leider ist dies die typische Haltung beim Arbeiten vorm Computer oder beim Blick auf das Smartphone.
Umso wichtiger ist eine orthopädische Schlaflage in der Nacht, die das therapeutische Schlafsystem von SAMINA allen Schläfern garantiert. Das umfangreiche Kissen-Sortiment gewährleistet eine ergonomische Kopflagerung sowie eine optimale Regeneration. Besonders das SOUNDLIFE SLEEP SYSTEM® eignet sich zur Behandlung von Schlafbruxismus, da der Organismus mithilfe der Musiktherapie in einen entspannten Zustand versetzt und die psychische Gesundheit gefördert wird.
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