Ob eine Person übergewichtig ist, wurde bisher meist mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Der BMI kann sehr leicht berechnet werden: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Meter. Hier ein Berechnungsbeispiel, die Körpergröße beträgt 1,65 m und das Körpergewicht 65 kg. Berechnung: (65 : 1,65²) = 23,875 BMI.
Normalgewichtige Personen haben einen BMI von 20 bis 25. Von Untergewicht wird gesprochen, wenn der BMI unter und von Übergewicht, wenn der BMI über den Normalwerten liegt. Übergewicht stellt häufig ein enormes Gesundheitsrisiko dar, denn der Körper und das Wohlbefinden der Betroffenen leiden unter der „Gewichtslast“. Stark Übergewichtige Menschen, mit einem BMI von mehr als 40, haben der Wissenschaft zufolge sogar eine geringere Lebenserwartung von 8-10 Jahren.
Neueren Studien zu Folge ist der BMI allerdings nur bedingt aussagekräftig. Denn nicht die Menge des überschüssigen Fettes, sondern die Art der Fettverteilung ist entscheidend. Durch den BMI lässt sich nicht erfahren, ob sich das Übergewicht eher am Bauch oder vielmehr an Po, Hüfte und Beinen zu finden ist. Der BMI ist ferner auch dann hoch, wenn jemand überhaupt kein Übergewicht, aber sehr viel Muskeln aufgebaut hat.
Nach neustem Wissensstand ist eine abdominale Fettverteilung (Bauchfett) mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden. Fetteinlagerungen an den Extremitäten (typisch weiblicher Fettverteilungstyp) sind bis zu einem gewissen Grad ungefährlich. Bei Männern wird bei einem Bauchumfang ab 94 cm und bei Frauen ab 80 cm von erhöhtem Risiko ausgegangen. Dieses Risiko lässt sich durch die vermehrte Produktion von Fettgewebshormonen und Entzündungsfaktoren erklären, die vor allem aus dem Bauchfett und weniger aus anderen Fettgeweben freigesetzt werden.
Doch jede Form des Übergewichtes kann die Lebensqualität deutlich einschränken. Um wieder Normalgewicht zu erreichen, ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung ebenso wichtig, wie ausreichende Bewegung, Stressvermeidung und gesunder, erholsamer Schlaf.
Bewegung spielt zur Gewichtsreduktion und –Regulation aus mehreren Gründen eine wichtige Rolle. Durch die Steigerung des Energieverbrauches wird die Energiebilanz positiv beeinflusst und bereits vorhandene Risikofaktoren und Krankheitsbilder werden positiv verändert. Dazu ist ein einstündiges moderates Training drei mal pro Woche sinnvoll.Als Untergrenze zur Förderung der Körperfettreduktion sollten mindestens drei mal wöchentlich 300 kcal verbraucht werden (American Collage of Sports Medicine
Idealerweise sollten sich die sportlichen Aktivitäten bei der Gewichtsreduktion aus einer Kombination von Kraft- und Ausdauertraining zusammensetzen. Krafttraining trägt dazu bei, dass die Muskelmasse erhalten bleibt. Außerdem wird ein Rückgang des Grundumsatzes vermieden und durch den „Nachbrenneffekt“ hat es eine körperfettreduzierende Wirkung.
Für Krafttrainingseinsteiger ist dringend anzuraten, einen geschulten Fitnesstrainer zu Rate zu ziehen.
Ausdauertraining hat den Vorteil, dass der gestörte Stoffwechsel positiv beeinflusst wird.
Günstige Belastungsformen für das Ausdauertraining für übergewichtige und adipöse Personen sind Bewegungen, bei denen viele Muskelgruppen beansprucht werden und die gleichzeitig eine geringe Belastung für den Bewegungsapparat darstellen. Dazu zählen Bewegungsformen wie Walking, Radfahren, Low-Impact Aerobic und Trampolin springen.
Bei der Wahl der Sportart spielen auch die individuellen Wünsche, Vorstellungen und Vorlieben eine große Rolle. Wichtig ist, dass die Bewegung Spaß macht, ob allein oder in einer Gruppe, ob im Fitnessstudio oder in der Natur. Denn nur durch den Spaßfaktor wird die Motivation langfristig erhalten bleiben.
Ein guter Einstieg kann auch regelmäßige Bewegung (z.B. Nordic Walking) in den richtigen Schuhen (kybun.ch) sein. Dies hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz, allgemeine Fitness und Gesundheit – und auch auf den Schlaf.
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