Knapp 70 % der Erwachsenen haben Probleme mit ihrem Gewicht. Allein in der DACH-Region versuchen aktuell acht bis zehn Millionen Menschen Wege zu finden, um abzunehmen. Dabei liegen die gesundheitlichen Gründe klar auf der Hand, denn Übergewicht und Fettleibigkeit bergen unzählige Risiken für Körper, Seele und Geist. Zudem trägt eine Adipositas-Erkrankung nachweislich zur Verkürzung der Lebenserwartung bei.
- Eine negative Kalorie-Bilanz führt nicht langfristig zum Gewichtserfolg.
- Schlaf beeinflusst die Ausschüttung wichtiger appetitanregender und -zügelnder Hormone.
- Das gesundheitliche Risiko sowie Heißhunger steigen durch fehlenden Schlaf an.
Diäten, Radikalkuren und Alibi-Ernährungsumstellungen zählen zu den gängigsten Methoden, wenn es darum geht, an Gewicht zu verlieren. Der Erfolg ist jedoch meist, wenn überhaupt, nur von sehr kurzer Dauer. Nicht selten ist der umgekehrte Fall das Ergebnis. Abnehmwillige wiegen häufig kurz nach Ende der Diät mehr als zu Beginn. Die Betroffenen leiden unter dem typischen „Jo-Jo-Effekt“.
Eine negative Kalorien-Bilanz ist zudem auch nicht automatisch mit einem langfristigen Abnehmerfolg verbunden. Spätestens nach beendeter Diät und dem Verfallen in alte Muster macht sich diese Tatsache wieder auf der Waage bemerkbar. Um langfristig und effektiv abnehmen zu können, bedarf es jedoch mehr als nur einer schnellen Blitz-Diät oder einem vielversprechenden Abnehm-Shake.
Welche Rolle spielt Schlaf beim Abnehmen?
Unsere innere Uhr und Hormone sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir nachts keinen Hunger haben. Die innere Uhr steuert dabei, abhängig vom Tageslicht, verschiedenste körperinterne Prozesse – so auch unseren Appetit.
Kommt es nun aufgrund von Schlafmangel oder Schlafproblemen zu einer Dysbalance der inneren Uhr, kann dies massive Folgen für den Körper und die Gesundheit mit sich bringen. Bereits kleinste Veränderungen können dazu führen, dass die nächtliche Hormon-Ausschüttung beeinflusst wird. Denn nachts im Schlaf schüttet der Körper Leptin – jenes appetitzügelnde Hormon, welches das Hungergefühl steuert, aus.
Eine Veränderung des Schlafverhaltens führt jedoch auch zu einer Veränderung des Hormonhaushalts. Durch den fehlenden Schlaf produziert der Körper verstärkt Ghrelin, ein appetitanregendes Hormon. Dieses wird normalerweise tagsüber produziert. Schlechter oder mangelnder Schlaf begünstigt jedoch auch nachts die Ausschüttung von Ghrelin und hemmt dadurch die Leptin-Produktion.
Wer also langfristig schlecht schläft, läuft somit Gefahr, dass der Stoffwechselprozess maßgeblich gestört wird. Dadurch kann es zu einer Einschränkung der Insulinausschüttung kommen. Das Risiko einer Diabetes-Typ II-Erkrankung sowie auch einer Adipositas-Erkrankung steigt massiv an.
Wer tagsüber dem Körper zu wenig Kalorien zuführt, leidet nicht selten am Abend unter Heißhunger. Auch fehlt dem Körper dadurch die Energie die er nachts für die Regenerationsprozesse benötigen würde. Diese wird normalerweise den Fettzellen entzogen. Dadurch, dass der Körper nun jedoch nachts mit Verdauen beschäftigt ist, können die nötige Regenerierung- sowie Fettverbrennungsprozesse nicht optimal funktionieren. Eine Gewichtssteigerung ist häufig die daraus resultierende Folge.
Ausreichender, regelmäßiger und gesunder Schlaf gilt deshalb als eines der besten Mittel um nächtlichen Heißhunger-Attacken entgegen zu steuern und den Verdauungsprozess maßgeblich zu entlasten. Körper und auch Geist haben so die Möglichkeit sich tatsächlich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Neue Körperzellen können aktiviert werden, kaputte Zellen repariert, Giftstoffe abtransportiert und der Lymphfluss gefördert.
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