Sauerstoffmangel in den Gehirnzellen
Wir unterdrücken das Schlafbedürfnis, wenn wir in Gesellschaft sind, alleine aber lassen wir dem untrüglichen Zeichen, nämlich dem Gähnen, ungehemmt freien Lauf. Ist nicht die Meinung stark verbreitet, dass Sauerstoffmangel, vor allem in den Gehirnzellen, als Ursache des Schlafes angesehen wird?
Alexander v. Humboldt, Naturforscher, suchte den Schlaf auf physiologischer und chemischer Grundlage zu erklären. Auch andere Wissenschaftler waren der Meinung, dass die Begründung des Schlafes in der verminderten Aufnahme von Sauerstoff in die lebenden Gehirnmoleküle zu suchen sei.
Sauerstoff als wichtiger Faktor für Bewegungssteuerung im Kleinhirn
Das Gehirn mit den besonders wichtigen Teilen Kleinhirn und Hypophyse (Hirnanhangdrüse) benötigt ca. 15 % des gesamten über die Lunge aufgenommenen Sauerstoffes. Jede gesunde Gehirnzelle benötigt im Gegensatz zu den meisten übrigen Körperzellen über 300 Mal mehr Sauerstoff. Alle Bewegungen, z.B. Klavierspielen, Radfahren etc. werden im Kleinhirn gesteuert, einstudiert und gespeichert.
Ganz allgemein denken wir über das Phänomen Schlaf zu wenig nach. Erst wenn wir einen gestörten Schlaf haben, werden wir bewusst und fangen an, über die Bedeutung des Schlafes nachzudenken.
Schlaf: Schlaff werden der Muskulatur
Das Wort „Schlaf“ hat seinen Ursprung im Altgermanischen, Mittelhochdeutschen „slaf“. Ihm zugrunde liegt die indogermanische Wurzel „slu“ = schlaff, herabhängend. Der Begriff „dösen“, englisch to doze, ist erst im 19. Jahrhundert eingeführt worden. Zur Bestimmung der Schlafstadien dient das Schlaff werden der Muskulatur als wichtigste Messgröße. Der Begriff „Pennen“ heißt wohl, auf einfachem Nachtlager schlafen.
Der natürliche Schlaf
Paracelsus erklärt, dass der natürliche Schlaf sechs Stunden dauern soll, was genügt, um die durch Arbeit aufgetretene Ermüdung zu beseitigen und den Menschen erquickt. Er war der Meinung, dass der Mensch sich nach der Sonne zu richten habe, also mit ihr aufstehen und bei Sonnenuntergang schlafen gehen sollte …
Von der gemeinsamen Schlafstätte zum separaten Schlafzimmer
Separate Schlafzimmer sind eine relativ neue Errungenschaft. König Ludwig XIV. hat als erster dem Schlafraum eine separate, zentrale Bedeutung zuerkannt. Die Einrichtung eines eigentlichen Schlafzimmers wurde dann von der adeligen Oberschicht übernommen und erschien erst später in den bürgerlichen Häusern. Das einfache Volk aber schlief gemeinsam in einem einzigen, großen Bett.
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