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In nahezu jeder Funktion des Körpers ist der Schlaf integriert. Der Schlaf besteht dabei aus unterschiedlichen Schlafphasen, die sich während einer Nacht abwechseln. Im Tiefschlaf findet die Regeneration und Erholung statt. Zellen werden erneuert, der Stoffwechsel reguliert sich. Ausreichend langer und gesunder Schlaf verlangsamt den Alterungsprozess und schützt den gesamten Organismus vor Krankheiten. In der Traum-Phase findet die geistige Erholung statt. Der Schlafbedarf ist äußerst individuell und ändert sich im Laufe eines Lebens. Kinder benötigen für ihre körperliche und geistige Gesundheit mehr Schlaf, als ein gesunder Erwachsener.
Besonders das Sortieren und Festigen von Erinnerungen ist vom Schlaf abhängig. Dem Schlaf kommt demnach eine wichtige Rolle beim Lernen zu. Die vielen Eindrücke des Tages werden verarbeitet. Alles, was im vergangenen Tag gelernt und erlebt wurde, wird nach seiner Relevanz geprüft. Wichtige Informationen gelangen ins Langzeitgedächtnis, unbedeutende Erinnerungen werden „aussortiert“.
Abläufe im Gehirn
Es sind also nicht nur die Lernphasen am Schreibtisch, die Prüfungen und Klausuren bestehen lassen. Sondern es ist der Schlaf, der das Erlernte festigt und abrufbar macht. Auch das Erlernen eines Instrumentes, das Einprägen neuer sportmotorischer Abläufe, die Verarbeitung emotionaler Erlebnisse usw. werden durch ausreichend Schlaf erleichtert.
- Replay: Einige Inhalte im Gedächtnis werden nachts mehrfach wiederholt. Das festigt diese Erinnerungen. Das betrifft jedoch nur einen Bruchteil der vielen Geschehnisse des Tages.
- Aussortieren: Es findet eine Trennung zwischen unwichtigen und wichtigen Informationen statt. Das menschliche Gehirn besitzt einen Zwischenspeicher. Dieser liegt im Areal des Hippocampus. Dort werden die Tagesgeschehnisse abgespeichert. Während der Nacht wird dieser Speicher gelehrt. Ein Teil der Inhalte gelangt ins Langzeitgedächtnis, der andere Teil geht verloren.
- Verknüpfungen: Alles, was ins Langzeitgedächtnis gelangt, wird mit bestehenden Erinnerungen verknüpft. In diesem Moment findet das „eigentliche“ Neuerlernen statt.
Nach welchen Kriterien das Gehirn zwischen wichtigen und unwichtigen Inhalten unterscheidet, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Schlafforscher vermuten, dass eine bewusst getroffene Entscheidung dazu beiträgt, Informationen langfristig abzuspeichern. Wer zum Beispiel für eine wichtige Prüfung lernt, räumt dem neu Erlernten höchste Priorität ein. Geschehnisse, die mit starken Gefühlen verbunden sind, scheinen ebenfalls eher langfristig gespeichert zu werden, als andere. Der Mensch lernt und verarbeitet also im Schlaf. Besonders in stressigen Zeiten ist es deshalb ratsam ausreichend und gesund zu schlafen.
Bildquelle: @fotolia
Quelle: derstandard.at/2000053758014/Wie-der-Schlaf-beim-Lernen-hilft
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