In der Trainingswissenschaft schon seit Jahrzehnten zum Effektiven Steigern der konditionellen Leistungsfähigkeit bekannt, erkennen nun mehr und mehr Ernährungs-/ und Gesundheitsexperten das Potenzial von „intervallgesteuerter Bewegung“ wie z.B. „Intervall-Gehen“.
Tempowechsel macht Gehen zum Kalorienkiller
Schneller, langsamer, dann wieder schneller. Wer beim Gehen das Tempo ändert, verbrennt gut 20 Prozent mehr Kalorien, als wenn er das Tempo gleichmässig gehalten wird.
„Intervall-Gehen als Diät?“
Besonders effektiv wird es, wenn man dabei öfter mal das Tempo wechselt, wie US-Forscher nun in den «Biology Letters» schreiben. Demnach lassen sich auf diese Weise rund 20 Prozent mehr Kalorien verbrennen, als wenn man sein Tempo konstant hält.
Laufen für die Forschung
Für die Studie schickte das Team um Nidhi Seethapathi von der Ohio State University seine Probanden auf ein Laufband, das stets das gleiche Tempo vorgab.
Zunächst sollten die Teilnehmer dieses eine Weile halten. Dann wurden sie angewiesen, ihre Schritte zu beschleunigen oder zu verlangsamen, um entweder eine Position ganz vorne oder ganz am Ende des Laufbandes einzunehmen. Währenddessen massen die Forscher, wie viel Energie die Probanden dafür aufwenden mussten.
Wieso verbraucht „Intervall-Gehen“ mehr Energie?
Dabei zeigte sich, dass Loslaufen und Tempowechsel den Kalorienverbrauch ganz schön nach oben treiben: Bis zu acht Prozent der Energie gehen alleine fürs Losgehen und Stehenbleiben drauf. «Egal, wie schnell man sich bewegt, Gehen kostet immer Energie.
Der Mehrverbrauch lässt sich auf einfache grundlegende physikalische Gesetze zurückführen und mit verschiedensten Beispielen aus dem alltäglichen Leben darstellen.
Jeder weiss z.B., dass ein Auto im Stadtverkehr mit Ampeln und Staus mehr Kraftstoff verbraucht, als wenn dieselbe Entfernung gleichmässig mit 100Km/h auf einer Autobahn gefahren wird.
Wenn man aber seine Geschwindigkeit verändert, dann drückt man sozusagen aufs Gaspedal», zitiert «Science Daily» Seethapathi. Deshalb sollte, so die Forscher, wer mehr Kalorien durchs Gehen verlieren will, auch mal «ein paar verrückte Dinge tun: einfach mal zwischendurch stehen bleiben und wieder neu anlaufen oder in Schlangenlinien gehen».
Christoph Hinterberger meint
Auch für Läufer eine tolle Sache. Steigert rasch die Kondition, verstärkt die Beimmuskelatur und verbrennt mehr Kalorien in kurzer Zeit im Vergleich zum normalen Laufen. Auch eine gute Möglichkeit im Fitnessstudio oder zuhause auf dem Laufband intervallsmäßig mit eingestellter Steigung zu laufen. Wenn man hierbei stets die Steigung variiert und zB alle 2 Minuten das Tempo ändert(joggen, sprinten, gehen) verbrennt man in nur 20 Minuten soviel, wie als ob man mehr als 50 Minuten normal joggen würde. Natürlich empfehle ich in der Natur zu laufen und die Strecken so anzupassen, dass ein Intervallstraining gut möglich ist.
N. Bernt meint
Die Frage dabei ist nur, welche Energiequellen der Körper heranzieht – also ob es sich jetzt um Muskelglykogen oder Energie aus verbranntem Fett handelt.
Hierzu gibt es auch zahlreiche Studien, die belegen, dass beim Intervalltraining ganz klar mehr Muskelglykogen (vereinfacht gesagt Zucker) als Fett verbrannt wird.
Höherer Energeiverbrauch – ja. Zum Abbauen von Körperfett geeignet – auch, aber nicht so effizient wie es möglich wäre.
Christoph Hinterberger meint
Da haben Sie schon Recht, Herr Bernt. Man muss aber auch zwischen Hobby- und Leistungssport gut unterscheiden.
Ich bin zwar kein besonders Fan von Supplementen(Nahrungsergänzungsmittel) aber um die Muskelglykogenreserven zu schonen, hilft zB auch Kreatin. Dieses kommt auch in natürlicher Form in Fleisch vor z.B. Kreatin(aber nur in geringer Menge).
Schön zu sehen, dass wir hier erfahrene Mitglieder haben. Ein tolles Netzwerk!
N. Bernt meint
Wieso muss man da unterscheiden? Die Stoffwechselprozesse, bzw Energiegewinnungsprozesse sind doch identisch bei Hobby- oder Leistungssportlern.
Was das Creatin angeht, so ist das schon korrekt. Letztendlich benötigen Muskelzellen Adenosintriphosphat als Brennstoff. ATP kann natürlich nicht nur mit Hilfe von Glukose, sondern auch mit Hilfe von Creatin „produziert“ werden.
Bei einer Creatinsupplementierung steht dann tatsächlich eine erhöhte Menge an ATP zur Verfügung, was kurzfristige Leistungssteigerungen, vornehmlich im Kraftbereich hervorufen kann.
Das ändert aber letztendlich leider nichts an meiner vorherigen Aussage. Intervalltraining ist nicht der effektivste Weg zur Körperfettreduktion – nur zur Erhöhung des Kalorienverbrauches 😉
…Und zugegeben, schön einmal auf erfahrene Mitglieder zu treffen