Der menschliche Hormonhaushalt ist ein einmaliges und sehr komplexes System. Sämtliche körperinternen Funktionen werden von Hormonen gesteuert. Eines davon ist Melatonin. Rund 50 verschiedene Hormone werden in den Drüsen gebildet und an das Blut abgegeben. Aus einem Hormon-Grundstoff können sich dann bis zu 6 neue Varianten entwickeln. Für die Gesundheit ist ein ausgeglichener Hormonhaushalt wichtig. Einflüsse wie Stress, zu wenig Tageslicht, falsche Ernährung oder zu wenig Bewegung uvm. sorgen jedoch schnell dafür, dass der Hormonhaushalt aus dem Takt kommt.
Melatonin – als wichtiger Botenstoff und Antioxidant
Ausgangsprodukt zur Bildung von Melatonin ist die Aminosäure Tryptophan. Diese kommt in vielen Nahrungsmitteln zum Beispiel Eiern, Fisch, Nüssen Käse, Soja vor. Aus Tryptophan bildet sich zuerst das Hormon Serotonin und dann Melatonin. Die Umwandlung findet in der Zirbeldrüse statt. Melatonin regelt den circadianen 24 Stunden-Rhythmus. Es steuert somit die verschiedenen Hormone, die Körpertemperatur aber auch die Stoffwechselaktivitäten innerhalb eines Tages. Es wirkt sich einerseits hemmend, andrerseits aber auch stimulierend im Körper aus. Bei Dunkelheit wird verstärkt Melatonin ausgeschüttet. Das Müdigkeitsgefühl steigt. Dadurch sinkt wiederum die Körpertemperatur ab. Das Immunsystem wird aktiv. Durch die gehemmte Insulinausschüttung während der Nacht reduziert so die Insulinsensitivität. Das kurbelt die Fettfreisetzung aus den Fettzellen an. Schlank durch Schlaf.
„Wunderhormon“
Als Antioxidant ist Melatonin zudem in der Lage freie Radikale im Organismus zu binden und wirkt daher auch als Zellschutz. Zellprozesse werden unterbunden. Man geht davon aus, dass Melatonin einerseits die Lebenserwartung erhöht und andrerseits das Krebsrisiko senkt. Melatonin wirkt auch als Gegenspieler der Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol. Es hält den Stresslevel niedrig. Allerdings kann Melatonin auch das Wohlbefinden einschränken. Insbesondere dann, wenn zur falschen Tageszeit zu wenig oder zu viel Melatonin produziert wird. Mögliche Folgen sind dann eine Winterdepression, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Tagesmüdigkeit.
Gesunder Schlaf
Die körpereigene Melatonin-Menge vermindert sich sich im Laufe des Lebens stetig. Etwa 12 Wochen nach der Geburt produzierte die Zirbeldrüse nachts die höchste Menge, danach sinkt die Ausschüttung permanent. Die Abnahme ist individuell und von vielen äußeren und inneren Faktoren abhängig. Das heißt die Produktion kann von jedem Einzelnen auch positiv beeinflusst werden. Tageslicht kurbelt die Serotonin-Produktion an und somit auch die Melatonin-Produktion. Absolute Dunkelheit im Schlafzimmer wirkt sich ebenfalls positiv aus. Künstliche Lichtquellen wie TV, Smartphones, Laptop etc. hemmen die Produktion und stören den gesunden Schlaf.
Bildquelle: @SAMINA
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