Welche Funktion haben Träume? Warum träumt der Mensch eigentlich?
In den Träumen verarbeiten wir das am Tag Erlebte, was wichtig für unsere psychische Gesundheit ist. Konkret heißt das, sie unterstützen uns bei der Verarbeitung der verschiedensten Stressfaktoren, seien sie emotional, psychisch oder auch sozial. Es gibt etliche wissenschaftliche Theorien zur tatsächlichen Funktion der Träume, die vor allem mit unserem Gehirn zu tun haben. Das Grundproblem für die Forschung ist, dass man Träume nicht von außen messen kann, die Traumerinnerung und das psychische Erleben sind nur durch Befragung zugänglich.
Heutige Forschungen weisen in eine weitere Richtung: es scheint, dass Träume uns dabei helfen, auf unangenehme tatsächliche Ereignisse vorbereitet zu sein. Es handelt sich also um eine Art Training für Notfälle. Die These lautet, dass unser Gehirn in der Realität schneller auf bedrohliche Situationen reagieren kann, wenn wir in unseren Träumen wiederholt mit angstmachenden Augenblicken und Situationen konfrontiert werden.
Viele Wissenschaftler nehmen an, dass wir durch Träumen Erlerntes vertiefen, da es im Schlaf quasi erneut durchlebt wird. Ich bin jedoch der Ansicht, dass Träume mehr eine Art von Lebens- und Seelentherapie sind, die uns bei der Bewältigung der Herausforderungen des täglichen Lebens sowie auf der ganzheitlichen und vor allem spirituellen Entwicklung unterstützen.
Welche Auswirkungen haben Träume auf die Schlafqualität und die Erholung?
Wir Menschen träumen täglich etwa 1,5 – 2 Stunden lang, unabhängig davon, ob wir uns daran erinnern oder nicht. Man kann die Zeit, die wir im Schlaf verbringen in drei Teile teilen:
- Der für die körperliche Regeneration sehr wichtige Tiefschlaf überwiegt im ersten Drittel der Nacht,
- in den anderen beiden Dritteln findet viel Traumschlaf statt.
Träume können sich sowohl positiv wie auch negativ auf unsere Schlafqualität, auf den Organismus und unsere Gesundheit auswirken. Wer laufend schlecht träumt und dies bewusst wahrnimmt, wird bald auch tagsüber nervös, gereizt, gestresst oder ängstlich sein. Umgekehrt gilt aber auch: wer schlecht, gestört oder zu wenig schläft, hat in der Regel auch gestörte Traumphasen. Sie schlafen schlecht – mehr zum Thema Schlafstörungen.
Kann man seine Träume beeinflussen?
Mit Hilfe des Luziden Träumens (bewusste Traumsteuerung) kann man in seine eigenen Träume eintreten. Man weiß während des eigenen Traumes, dass man träumt und dass man sogar – zumindest bis zu einem gewissen Grad – das Traumgeschehen beeinflussen kann. Wie viele Menschen dies „von Natur aus“ tatsächlich können, ist wissenschaftlich unklar. Die Quoten schwanken zwischen 25 und 80 %. Mehr und mehr Ärzte – vor allem Sportärzte – und Psychologen nutzen allerdings die erlernbare Technik des Luziden Träumens immer häufiger für ihre Therapien: sei es zum Abbau von Stress, bei Problemen in Beziehungen, zur Sexualtherapie und insbesondere zur sportlichen Leistungssteigerung.
Neueste Erkenntnisse bestätigen dazu folgendes: während der Luziden Traumtätigkeit wurde die Gehirnaktivität gemessen und die Träume aktivierten das Gehirn ähnlich wie eine tatsächlich ausgeführte Handlung. Die Studie hat zum wiederholten Mal bewiesen, dass unser Gehirn im Schlaf äußerst aktiv ist. Wirft man einen Blick in die Geschichte der Wissenschaft, entdeckt man, dass so mancher Entdecker seine bahnbrechende Erkenntnis quasi im Traum erhielt. Das Luzide Träumen kann trainiert werden, was zu einer Verbesserung der Schlafqualität und der Erholung führt. Studien zeigen auch, dass, wenn wir morgens direkt nach einer Traumphase aufwachen, wir uns über den Tag fitter und vor allem geistig leistungsfähiger fühlen.
Lesen Sie in den folgenden Teilen, was es mit Traumerinnerung und schlechten Träumen auf sich hat.
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Träume sind sehr wichtig, sowie auch Herr Amann-Jennson beschreibt, um Belastendes oder Alltägliches zu verarbeiten. Daher ist es auch so gefährlich in einen „Teufelskreis“ durch Schlafmittel zu geraten. Schlafmittel blockieren unsere Träume und die Traumverarbeitung. Daraus ergibt sich dann, daß der Mensch immer weniger und weniger erholt ist und unter hoher nervlicher Spannung steht. Wichtig ist, dass eine echte Verbesserung der Schlafqualität angestrebt wird. Allem voran eine gesunde Schlaf-Basis mit orthopädisch richtiger Lagerung und Verwendung von natürlichen Materialien. Darauf aufbauend kann die richtige Ernährung den Schlaf unterstützen und je nach Beschwerden naturheilkundliche Mittel und ein veränderter Umgang mit Stress wieder den erholsamen Schlaf zurückbringen. Dann kommen die Träume ganz von selbst und ein Zettel und Stift neben dem Bett helfen um sich Notizen zu machen, da sonst relativ schnell die Eindrücke der Nacht in Vergessenheit geraten.