Schlaf zählt zu den wichtigsten Säulen der Gesundheit. Allerdings führen Stress, Alltagshektik, Termindruck uvm. heutzutage oftmals dazu, dass der Schlaf kürzer ausfällt, die Schlafqualität leidet und somit auch die Gesundheit des Betroffenen. Vor allem Manager, eine Berufsgruppe, die häufig stressigen Situationen und Termindruck ausgesetzt sind, sind besonders stark davon betroffen.
Schlafmangel durch Stress
Bereits 80 % der Erwerbstätigen in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. Generell lässt sich sagen, wo Business stattfindet, sind Schlafstörungen nicht weit. Schlafmangel bzw. das daraus resultierende Schlafdefizit zählt zu einer der größten Problematiken des Zivilisationsmenschen in der heutigen Zeit. Denn Schlafmangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Gesundheit des Betroffenen aus, sondern mindert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit enorm.
Beispielsweise lassen sich mehr als 30 % aller tödlichen Autounfälle auf Autobahnen auf Übermüdung zurückführen. Aber auch der Manager-Job ist stark von Schlafmangel betroffen und dadurch auch das Unternehmen. Der zunehmende Wettbewerbsdruck, Finanzkrisen und stetig wachsender Zeitdruck verschärfen diese Situation noch zusätzlich.
Man kann Manager auch mit einem Spitzensportler vergleichen – beide stehen unter Leistungsdruck. Von beiden wird erwartet, dass sie Höchstleistungen erbringen und stets eine gute Performance abliefern. Fällt jedoch die Schlafqualität vermindert aus, so leidet die Leistungsfähigkeit massiv und es kann zu Leistungseinbußen kommen. Im Gegensatz zu einem Sportler, der körperlich fit ist, trifft dies nicht auf jeden Manager zu. Deshalb können hier Leistungseinbußen noch verstärkt ausfallen.
Gesundheitliche Folgen durch Schlafmangel
Manager treffen tagtäglich Entscheidungen und sollten daher auch täglich aus vollen Kräften schöpfen können. Allerdings geht aus der Hirnforschung klar hervor, Schlafdefizite beeinflussen die körperliche, als auch die seelische und geistige Ebene. Das abstrakte, aber auch das logische Denkvermögen fällt vermindert aus. Die Anzahl der getroffenen Fehlentscheidungen kann zunehmen und sich auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens auswirken.
Aber auch die Gesundheit der Manager leidet enorm. Durch das Ausbleiben der Regenerationsphase sind vor allem Manager im Alter zwischen 40 und 50 Jahren stark von gesundheitlichen Problemen betroffen. Längerfristig kann schlechter Schlaf oder Schlafmangel zu psychischer Erschöpfung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen und Burnout führen. Auch die Gefahr von Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 kann ansteigen.
Was kann man dagegen tun?
Die ständige Erreichbarkeit und der wachsende Leistungsdruck haben den Schlaf in die Ecke gedrängt und als notwendiges Übel deklariert. Unsere Gesellschaft wurde so zu einer schlaffeindlichen Gesellschaft. Viel Schlaf wird mit Faulheit und wenig Leistung gleichgesetzt. Dass allerdings durch eine verkürzte oder verminderte Schlafqualität die Leistung vermindert wird, ebenso die Qualität der getroffenen Entscheidungen, rückt in den Hintergrund. Im Gegenteil, viele rühmen sich damit nur wenig Schlaf (drei bis vier Stunden) zu benötigen.
Aus Sicht der Schlafmedizin ist dies alles andere als förderlich. Die Schlafmuster und Schlaflänge einer jeder Person ist individuell. Allerdings zeigen langjährige Forschungen und Erkenntnisse, dass eine erwachsene Person im Durchschnitt zwischen sechs und acht Stunden Schlaf benötigt. Wer über einen längeren Zeitraum weniger als sechs Stunden Schlaf hat, kann langfristig seine Gesundheit gefährden. Im Normalfall benötigt man zwischen sieben und acht Stunden Schlaf täglich. Lediglich fünf Prozent der Erwachsenen benötigen weniger Schlaf.
Schlafrhythmus – eine Frage der Kultur?
Dass der Schlafrhythmus auch von der Kultur abhängig ist, zeigt die Schlafkultur in Asien. Auch wenn Menschen dort tagsüber schlafen, funktioniert die Wirtschaft. Gesundheit nimmt in diesen Ländern einen anderen Stellenwert ein. Wer müde ist, ruht sich aus. Hingegen ist dies in unserer Informations- und Industriegesellschaft nicht gerne gesehen bzw. erst allmählich im Durchbruch. Pausen werden in den westlichen Industrieländern noch zum Kaffeetrinken oder Rauchen verwendet. Sinnvoller wäre es hingegen die Pausen für einen Power-Nap oder Spaziergang an der frischen Luft zu nutzen. Auch wenn oftmals belächelt, ein gutes Beispiel ist die Siesta in den südlichen Ländern Europas. Diese Art von Mehrphasenschlaf kann wesentlich zu einem Leistungs- und Konzentrationshoch beitragen.
Siesta für Manager?
In einer Manager-Position ist eine mehrstündige Siesta undenkbar. Umso wichtiger ist es daher, dass ein Manager seine innere Uhr bzw. Rhythmus kennt. Jeder Mensch hat einen individuellen circadianen Rhythmus. Je nachdem ob man nun zu den Morgen- oder Abendmenschen zählt, sollte man auch seinen Arbeitsstil wählen. Lerchen sind morgens aktiv, Eulen hingegen laufen erst gegen Abend hin auf Höchstform auf.
Manager die ihren eigenen Chronotypus kennen, können dieses Wissen für ihre Leistungsfähigkeit und gesunden Schlaf verwenden. Zählt nun ein Manager zu dem Chronotyp Lerche, so empfiehlt es sich, wichtige Entscheidungen stets auf den Vormittag zu verlegen. In dieser Zeit ist er meist sehr leistungs- und konzentrationsfähig. Im Laufe des Nachmittags erreicht er jedoch ein Leistungstief. Manager die zu den typischen Eulen zählen, sollten jedoch den Tag stets ruhig beginnen und wichtige Entscheidungen auf den Nachmittag verschieben, denn dort erreichen sie ihre Höchstleistungen.
Wichtig ist es daher, dass unabhängig des Chronotypus, der richtige Schlaf-Wach-Rhythmus gefunden wird. Hier sollte man jedoch stets darauf achten, dass man genügend Tages- und Sonnenlicht tanken kann, sich ausgewogenen ernährt, genügend Bewegung einplant und so seine Gesundheit zusätzlich stärkt. Vor allem das Glückshormon Serotonin ist wesentlich. Serotonin wird vom Körper benötigt, damit dieser auch ausreichend Melatonin produzieren kann. Melatonin, das Schlafhormon, ist essentiell für einen erholsamen Schlaf. Äußere Umwelteinflüsse wie Licht, aber auch innere Einflüsse wie Stress können jedoch dazu beitragen, dass die Melatonin Produktion vermindert ausfällt.
Licht als Störquelle für den erholsamen Schlaf?
Bereits ein wenig Licht kann ausreichen, dass die Schlafqualität gemindert wird – egal ob dies nun schlechte Rollos, Ihren TV, Ihr Smartphone oder Ihr Tablett betrifft. Deshalb ist es ratsam sämtliche Elektrogeräte aus Ihrem Schlafzimmer zu verbannen. Einerseits kann der Elektrosmog zu Schlafstörungen führen, andrerseits kann das Standbye Licht der Geräte ebenfalls die Schlafqualität mindern. Zudem suggerieren Sie durch das abendliche Fernsehen oder Surfen Ihrem Gehirn Aktivität, anstatt es zur Ruhe kommen zu lassen. Generell gilt, Blaulicht mindert die Produktion von Melatonin. Über Rezeptoren im Auge wird die Zirbeldrüse veranlasst, das wichtige Schlafhormon nicht mehr zu produzieren.
Wie erkennt man eine Schlafstörung?
Wie gut Ihr Schlaf tatsächlich ist, lässt sich anhand bestimmter Parameter beurteilen. Beispielsweise ist es ein Irrglaube, wenn man davon ausgeht, dass ein direktes Einschlafen nach dem ins Bettlegen, gut wäre. Im Gegenteil, es sollte als Alarmzeichen wahrgenommen werden. Denn der gesunde Schlaf benötigt Zeit. Im Normalfall schläft ein gesunder Mensch ca. sieben bis 15 Minuten nach dem Hinlegen ein. Die meisten Schlafstörungen haben jedoch keine organische Ursache. Allerdings sollten Ein- und Durchschlafprobleme ernst genommen werden. Wer über mehrere Wochen schlecht ein- und durchschläft, sollte dies auf jeden Fall ärztlich abklären lassen. Es könnte der Beginn einer Schlafstörung sein.
Wann gilt der Schlaf als gesund?
Wer untertags nicht müde ist, ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg zu einem gesunden Schlafverhalten bzw. Schlafdauer. Allerdings sollte man hier stets den Koffein-, Nikotin- bzw. Alkoholkonsum mitbedenken. Energydrinks und Kaffee sorgen dafür, dass man die Müdigkeit überbrücken kann. Dies sollte man auf alle Fälle für eine objektive Bemessung mitkalkulieren.
Stress im Daily Business – was hilft?
Hektik und Stress dominieren leider immer mehr die Arbeitswelt. Vor allem auch in den Büros, also bei jenen Arbeiten, bei denen man irrtümlich davon ausgeht, dass diese stressbefreit sind. Damit sich erst gar nicht eine Stresskultur entwickeln kann, ist es daher ratsam, dass man eine gesunde Pausenkultur einführt. Am besten sollte dies auch von der Chefetage gelebt werden. Entspannungsübungen, Bewegung und frische Luft können bereits in 15 Minuten wahre Wunder wirken und für neue Energien sorgen. Allerdings ist es nicht ratsam diese 15 Minutenpausen mit Rauchen und Kaffeetrinken zu verbringen. Vor allem Entspannungsübungen können sehr effektiv sein, denn Stress macht sich meist als erstes im Nackenbereich bemerkbar und kann zu einer Anspannung der Muskulatur führen. Verspannungsschmerzen wiederum können die nächtliche Schlafqualität vermindern. In der Bewegung liegt die Lösung – kombiniert mit einer gesunden Ernährung eine Grundvoraussetzung für den gesunden Schlaf.
Der Schlafplatz als wichtigstes Ort im Haus
Damit man auch tatsächlich erholt schläft, braucht es auch einen gesunden Schlafplatz bzw. Bett. Vor allem die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit fällt immer schwerer. Umso wichtiger ist es daher, das klar definiert ist, dass das Schlafzimmer kein Büro ist. Aus schlafbiologischer Sicht gilt das Bett als wichtigster Ort im ganzen Haus/Wohnung. Der Körper und Geist können sich dort von den täglichen Strapazen erholen. Dazu sollte man jedoch auch die elementaren Voraussetzungen für einen gesunden Schlafplatz/Schlafraum beachten:
- die Verwendung eines gesunden Bettinhaltes, vorzugsweise aus Naturmaterialien
- die Verwendung einer orthopädischen Schlafunterlage, vorzugsweise aus Naturmaterialien
- die optimale Schlafzimmertemperatur, vorzugsweise zwischen 16-18°C
- die optimale Luftfeuchtigkeit, ideal zwischen 40-60 %
- die Verwendung sanfter Farben, vorzugsweise Pastellfarben
- keine Elektrogeräte im Schlafzimmer bzw. die Verwendung von Netzfreischalter
- Möglichkeit nach Frischluft, idealerweise durch ein Fenster das sich zum Lüften eignet
Wie ist ein gesunder Schlafplatz beschaffen?
Neben einer orthopädischen Schlafunterlage sollten Sie stets auf die Verwendung von natürlichen Materialien achten. Bedenken Sie, dass Sie rund ein Drittel Ihres Lebens im Schlaf verbringen. Umso wichtiger ist es daher, dass Sie auf einer gesunden Unterlage schlafen. Denn niemand möchte gerne Chemikalien und Schadstoffe einatmen. Eine orthopädische Schlafunterlage ist auch deshalb wichtig, da diese Ihren Körper nachts optimal stützen kann. Tagsüber übernehmen Muskeln und Sehnen diese Funktionen. Während des Schlafes erschlafft jedoch die Muskelspannung und der Körper verliert seine natürliche Stützfunktion. Deshalb kommt hier der Matratze und dem Lattenrost eine wichtige Funktion zu. Im Normalfall übernehmen diese die Halte- und Stützfunktion und sollte ein Durchhängen der Wirbelsäule vermeiden. In Kombination mit dem richtigen Kissen kann sich die Wirbelsäule so nachts optimal regenerieren. Die Verwendung natürlicher Materialien kann ebenfalls den Schlafkomfort steigern. Bettdecken und Auflagen aus 100 % Schafschurwolle gelten nicht nur als kuschelig, sondern fördern auch das trocken-warme Bettklima. So kann der Ansammlung von Hausstaubmilben – diese bevorzugen das feucht-warme Bettklima – vorgebeugt werden. Schafschurwolle gilt darüber hinaus auch als intelligente Klimafaser. Das heißt sie transportiert überschüssige Feuchtigkeit (bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts) rasch an die Raumluft weiter. Der Bettinhalt fühlt sich so stets trocken an. Zudem hält sie im Winter gemütlich warm und entwickelt im Sommer einen kühlenden Effekt.
Der gesunde Manager-Schlaf im Überblick
Zusammenfassend lässt sich sagen, wer langfristig erfolgreich und leistungsfähig sein möchte, sollte auch auf einen gesunden Schlaf und gute Schlafqualität achten. Im Schlaf liegt der Erfolg. Wer zwar acht Stunden im Bett liegt, effektiv jedoch nur sechs davon schläft, mindert trotzdem seine Schlafqualität und nützt die volle Effizienz des erholsamen Schlafes nicht aus. Schlaf gilt als natürliches Dopingmittel für die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Wer also gesund, erholsam und vor allem auch regenerativ schläft, fördert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine Karriere.
Bildquelle: @deathtostockphoto
Quelle: http://www.business-on.de/stuttgart/unternehmen-wie-fuehrungskraefte-von-der-hirnforschung-profitieren-_id8445.html
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