Aktivitäten im Freien verringern Stress, verbessern die allgemeine Gesundheit und halten den Körper im Gleichgewicht. Bei regelmäßigen Ausdauereinheiten im Freien sind positive Einflüsse auf das Immunsystem nachweisbar. Viele Menschen verlegen ihre Trainingseinheiten im Winter ausschließlich ins Fitness-Studio oder lassen Cardio-Einheiten einfach aus dem Trainingsplan verschwinden. Entscheidend ist ein guter Mix von „drinnen“ und „draußen“.
Nachfolgend einige wichtige Argumente, weswegen sich Winter-Fitness im Freien lohnt:
1. Frische Luft ist sehr vorteilhaft für Körper und Geist. Laut einer Studie im Environmental Science & Technology führt Bewegung im Freien zum Rückgang von Frustrationen und/oder Depressionen.
2. Bei kalten Temperaturen muss der Körper härter arbeiten, was die Produktion von Endorphinen ankurbelt. (Kurzform von „Endogene Morphine“, sind vom Körper selbst produzierte Morphine, die schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend wirken.) Das macht glücklich und entspannt.
3. Natürliches Licht steuert unsere „innere Uhr“ und hilft somit den eignen, optimierten Tagesrhythmus zu folgen. Forscher der Universität Edinburgh wiesen nach, dass Sonnenexposition den Blutdruck sowie das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken und sogar das Leben verlängern kann. Außerdem kommt es zur Serotonin-Produktion (Glückshormon). Dies fördert die Bildung von Melatonin am Abend und verbessert das Ein- und Durchschlafen.
4. Beim Training mit kalten Temperaturen werden mehr Kalorien verbrannt. Der Körper steuert der Kälte mit einem erhöhten Pulsschlag (Thermoregulation) entgegen, was den Energieverbrauch in die Höhe treibt und das Training so noch effizienter macht.
5. Es gibt im Winter zusätzliche Sportmöglichkeiten z.B. Skifahren (Abfahrt und Langlauf), Eislaufen oder auch Rodeln, die Spaß machen und die koordinativen Fähigkeiten fördern.
Und auch für alle „Nicht-Sport-Begeisterten“ lohnen sich Aktivitäten im Freien. Einfach mal das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen, Schnee schaufeln oder eine Schneeballschlacht. Das macht Spaß und ist gut für Körper und Geist, hebt die Stimmung und fördert den Schlaf.
Grundsätzlich müssen beim Wintersport aber auch ein paar Regeln beachten werden:
1. Mehr Zeit fürs Aufwärmen einplanen
Ähnlich wie ein Auto, braucht auch der Körper im Winter länger, um warm zu werden. Ein „Kaltstart“ kann zu ernsthaften Verletzungen der Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken führen.
2. In Bewegung bleiben
Ratsam ist es ein paar Minuten auszulaufen und sich dann schnell ins Warme zu begeben, um zu Dehnen, damit die Muskulatur nicht verhärtet. Im Winter kühlt die Muskulatur sehr schnell ab. In Folge dessen können Kontraktionsrückstände sich eventuell nicht rechtzeitig lösen. Schmerzhafte Muskelverspannungen und sogar Verletzungen können auftreten.
3. Angemessene Kleidung anziehen
Das altbekannte „Zwiebelprinzip“ ist immer noch bestens geeignet. Füße, Hände und den Kopf vor Kälte schützen, da über diese Körperteile relativ viel Wärme verloren geht.
4. Auf die richtige Atmung achten
Je kälter die Luft, umso größer der Reiz auf Bronchien, Lungen und Schleimhäute. Die Kälte sorgt einerseits für eine Verengung der Bronchien, andererseits kann kalte Atemluft weniger Feuchtigkeit speichern, was die Schleimhäute reizt. Das Beste ist, so viel wie möglich durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen. So hat die Luft einen längeren Weg, um bis in die Lunge zu gelangen, wird dabei erwärmt und von der Nasenschleimhaut angefeuchtet. Hilfreich kann auch eine Atemmaske oder ein Tuch vor Nase und Mund sein, um die kalte Luft zusätzlich zu erwärmen und anzufeuchten. Bei Temperaturen unter -15° C sollte komplett auf ein Training im Freien verzichtet werden.
5. Nicht zu hart trainieren
Unser Immunsystem lässt nach intensiven körperlichen Anstrengungen Infektionserreger wie durch ein „offenes Fenster“ (Open-Window-Effekt) eindringen. Bei schlechtem Wetter kühlt der Körper schneller aus und neigt so zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte.
6. Bei Tageslicht trainieren
Tageszeit hat jede Menge positive Effekte auf den Körper, vor allem die Sonnen- und Lichtwirkung sind für die Gesundheit und den Schlaf ganz wichtig. Wer dann noch zusätzlich auf ein ganzheitliches Schlaf-Gesund-Konzept setzt betreibt die beste Gesundheitsvorsorge.
7. Gesund ernähren und ausreichend trinken
Das Immunsystem sollte ganzjährig mit einer ausgewogenen, vitamin- und mineralstoffreichen Ernährung unterstützt werden. Einer Dehydrierung ist mit ausreichender Flüssigkeitszuvor vorzubeugen. Biologische Lebensmittel ohne Chemiezusätze fördern die Gesundheit und stärken das Immunsystem durch viele Antioxidantien.
Ebenso wichtig wie all diese Punkte ist das richtige Verhältnis zwischen Belastung und Entlastung. Der Körper benötigt ausreichend Zeit, um sich von Belastungen zu erholen. Der Regenerationsprozess (Wiederherstellung des Ausgangszustandes) ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dem Schlaf kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Ausreichend Schlaf ist für die Gesundheit ebenso wichtig, wie sportliche Betätigung und gesunde, vitale Ernährung.
Bildquelle: ©fotolia
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