Frühlingserwachen löst die Winterzeit ab
Draußen steht der Frühling vor der Tür. Erste Frühlingsboten grüßen von den Gärten und Wiesen, Vögel zwitschern emsig von den Bäumen – ein Frühlingserwachen ist überall bemerkbar. Das bedeutet auch, dass es wieder Zeit wird, an der Uhr zu drehen. Am Sonntag, 27. März 2016 werden die Uhren um zwei Uhr morgens eine Stunde vorgestellt. Das hat zur Folge, dass es an den Abenden zwar länger hell bleibt, gleichzeitig aber auch am Morgen ein wenig länger dunkel ist.
„Mini-Jetlag“ für den Körper
Seit 1980 wird jedes Jahr zwischen Sommer- und Winterzeit gewechselt. Ein wesentlicher Grund dafür war die Überlegung, mit der besseren Nutzung des Tageslichtes auch mehr Energie sparen zu können. So werden unsere Uhren mit Ende März und Ende Oktober jeweils um eine Stunde vor bzw. zurück gestellt. Genau diese Umstellung ruft bei einigen von uns einen kleinen „Mini-Jetlag“ im Körper hervor – und das ganz ohne lange Reise.
Die innere Uhr gerät aus dem Takt
Mit der Umstellung gerät unsere innere Uhr leicht durcheinander. Frühes Aufwachen am Morgen und frühes Ermüden an den Abenden sind mitunter Begleiter der Zeitumstellung. Das Sonnenlicht ist einer der wichtigsten Anhaltspunkte für unser inneres Taktgefühl. Fällt nun eine Stunde weg oder kommt eine dazu, so kann dies schnell einmal unseren gewöhnten Rhythmus durcheinander bringen. Müdigkeit, Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz können ebenso Begleiterscheinungen der Zeitumstellung sein, wie Konzentrationsschwäche, Appetitlosigkeit oder Gereiztheit. Erfahrungsgemäß fällt es eher älteren Menschen, Säuglingen und Kindern schwerer, sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Auch Menschen mit chronischen Beschwerden leiden vermehrt unter der Umstellung.
Nachtmenschen wird nach der Zeitumstellung das Aufstehen am Morgen erfahrungsgemäß schwerer fallen als Frühaufstehern. Grund dafür ist die Melatonin Ausschüttung. Das Schlafhormon Melatonin hat sich bei den nachtaktiven Menschen noch nicht umgestellt, hingegen setzt bei morgenaktiven Menschen das Melatonin Signal früher ein und erleichtert somit die Umstellung.
Tipps für einen leichteren Start
Damit wir uns leichter an die Umstellung und die fehlenden 60 Minuten gewöhnen, rät Schlafexperte Dr. h.c. Günther W. Amann-Jennson folgende Tipps zu beachten:
- Der Körper braucht Zeit. Anstatt zu Beruhigungs- oder Muntermachermittel zu greifen, sollte man dem Körper die nötige Zeit gönnen, sich selbst an die Umstellung zu gewöhnen.
- Am Vorabend der Umstellung eher leichte Speisen und wenig bis kaum Alkohol konsumieren. Es empfiehlt sich ebenfalls, ein wenig später als gewohnt zu Bett zu gehen.
- Lange Spaziergänge, genügend frische Luft und vitaminreiche Kost unterstützen uns ebenso bei der Umgewöhnung. Auf Kaffee, Tee oder andere aufputschende Getränke bis zu drei Stunden vor dem Schlafen gehen, verzichten.
- Dem Körper bewusst Pausen gönnen. Treten Müdigkeit, Kreislaufschwächen oder Unkonzentriertheit auf, empfiehlt es sich, eine kurze Pause einzulegen, sich an der frischen Luft zubewegen und genügend Wasser zu trinken.
- Bei Einschlafproblemen helfen Kräuter der Natur wie Baldrian, Hopfen oder Melisse. Ebenso wirksam neben einer Tasse Tee können Entspannungstechniken wie autogenes Training sein.
- Ebenfalls können eine gute Schlafunterlage, ein passendes Kissen und ein angenehmes Bettklima die Zeitumstellung erleichtern und den Schlaf optimieren.
- Vermindern sich nach rund 14 Tagen die Zeitumstellungsprobleme nicht, so empfiehlt es sich einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren.
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N. Bernt meint
…und zweimal im Jahr denken sich die Menschen, „so ein Unsinn diese Zeitumstellung“.