Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben und genauso viele verschiedene Gesichter. So unterscheidet man Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen, die sowohl von äußeren als auch von inneren Einflüssen geprägt sein können. Ist der Schlaf-Wach-Rhythmus erst einmal gestört, kommen Betroffene oft in einen Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet an Schlafstörungen und deren teilweise schwerwiegenden Folgen. Welche Ursachen dahinter stecken, und wie man Abhilfe schaffen kann, soll im Folgenden näher beleuchtet werden.
Schlaflos in der Nacht – was raubt uns den gesunden Schlaf?
Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig. Als häufigster Auslöser gelten Stress und psychische Erkrankungen. Unregelmäßige Arbeitszeiten, die bei Schichtarbeitern oder Krankenhauspersonal an der Tagesordnung sind, stören den Schlaf-Wach-Rhythmus. Darum sind diese Berufsgruppen häufig von Schlafstörungen betroffen. Ebenso störend auf das Schlafverhalten können sich elektronische Geräte im Schlafzimmer auswirken. Empfindliche Menschen können auf den Elektrosmog leicht mit Ein- oder Durchschlafstörungen reagieren. Darum sollten Fernseher, Computer oder Mobiltelefone aus den Schlafräumen verbannt werden.
Schlafstörungen – kein einheitliches Erscheinungsbild
Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung. Zum einen unterscheidet man akute, subakute und chronische Schlafstörungen, je nach Dauer der Beschwerden. Außerdem muss man körperliche Ursachen von äußeren Auslösern unterscheiden. Es gibt ein international anerkanntes Klassifikationssystem, das Schlafstörungen in sechs Kategorien unterteilt:
- Insomnie: meist akute Ein- und Durchschlafstörungen, ausgelöst durch Stress, belastende oder bevorstehende Ereignisse
- Hypersomnie: Tagesschläfrigkeit mit einem erhöhten Schlafbedürfnis von mehr als 10 Stunden
- Schlafapnoe: Atemaussetzer, die zu einer zeitweiligen Unterversorgung von Hirn und Organen führen können.
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen: zum Beispiel das Restless Leg Syndrom
- Parasomnien: unbewusste Aktionen wie Schlafwandeln, Sprechen oder Zähneknirschen; Albträume werden ebenfalls den Parasomnien zugerechnet.
- Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen: gestörter Schlafrhythmus durch unregelmäßige Schlafenszeiten, zum Beispiel durch Jetlag oder Schichtarbeit
Warum können Schlafstörungen gefährlich werden?
Neben dem Effekt, dass der gestörte Schlaf wenig erholsam ist, kann es zu Reizbarkeit, Nervosität, herabgesetzter Leistungsfähigkeit, Konzentrationsmangel, Antriebslosigkeit und Tagesschläfrigkeit kommen. Von Komplikationen spricht man, wenn es zu chronischen Stimmungsschwankungen und Leistungseinbußen kommt und das Sozialverhalten gestört ist. Durch das Schlafdefizit kann es durch die Tagesschläfrigkeit zu Unfällen kommen. Außerdem kann es zu Kopfschmerzen, Stoffwechselstörungen, erhöhte Blutzuckerwerte, Bluthochdruck, Infektanfälligkeit oder frühzeitiger Hautalterung kommen. Kurz gesagt, Schlafstörungen machen auf Dauer krank, wenn sie nicht schon durch eine Grunderkrankung ausgelöst sind.
Was kann ich tun? – Tipps zur Selbsthilfe
- Schlafzimmer: keine Elektrogeräte, gute Matratze, Abdunklungsmöglichkeit, Raumtemperatur maximal 18 °C
- Ess- und Trinkgewohnheiten: Kein üppiges Essen am Abend, keine koffeinhaltigen Getränke, Alkohol und Zigaretten reduzieren oder vermeiden
- Sport und Bewegung: Regelmäßige Bewegung am Tag, kein anstrengender Sport am Abend, ein Abendspaziergang kann entspannend wirken
- Rituale: Entwickeln Sie ein Ritual vor dem Zubettgehen (warme Milch oder Kräutertee); vermeiden Sie Aufregung oder Streitgespräche, nehmen Sie keine Arbeit mit ins Bett.
- Autogenes Training: Üben Sie Entspannungstechniken.
- Mittel für Beruhigung und Schlaf (https://www.europa-apotheek.com/medikamente/beruhigung-schlaf/)
Wenn Sie die Schlafstörungen nicht alleine in den Griff bekommen, sollten Sie sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Form eines Psychotherapeuten oder Coaches in Anspruch zu nehmen. Denn nichts ist so wertvoll wie ein gesunder Nachtschlaf.
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