Nicht nur vor Weihnachten kennen wir das Bild, bei vielen sieht längst der Alltag so aus: die zu erfüllenden Aufgaben privat und in der Arbeit werden immer mehr, Abgabetermine rücken gnadenlos näher, Zeit für Familie und Ausgleich werden immer weniger. Nicht nur tagsüber ist Entspannung ein weit entfernter Wunschtraum, sondern leider oft auch abends beim Einschlafen und nachts beim Durchschlafen. Eine Teufelsspirale, die nicht selten bis zum Burnout geht – besonders bei Menschen, die ihre Pflichten besonders ernst nehmen. Ein Erschöpfungszustand, der dazu führt, dass man psychisch und physisch so ausgebrannt ist, dass weder der berufliche noch der private Alltag zu bewältigen ist.
Stress ist die von der WHO prognostizierte größte Gefahr für unsere Gesundheit in der jetzigen Zeit. Schlafpsychologe Dr. med. h.c. Günther W. Amman-Jennson erklärt: „Stress setzt im Gehirn große Mengen Corticotropin-freisetzende Hormone (CRH) frei. Dadurch werden die REM-Phasen verlängert, was wiederum die Schlafqualität mindert. In den REM-Schlafphasen sind sowohl der Atem- als auch der Herzrhythmus höher als in den Tiefschlafphasen. Dadurch wird die Balance zwischen Aktivierung und Deaktivierung tagsüber gestört und der Erholungseffekt immer kleiner. Nach und nach erreicht man so das körperlich-geistig-seelische Leistungs- und Regenerationslimit.“
Neben Bewegung und Ernährung ist lt. der Weltgesundheitsorganisation der Schlaf der dritte wichtigste präventive Faktor für stressbedingte Krankheiten. Studien haben gezeigt, dass bei Stress die Optimierung der Schlafqualität sowie der Schlafdauer sowohl präventiv wichtig ist als auch in der Therapie ausgesprochen positive Effekte hat.
Schlafexperte Dr. med. h.c. Amann-Jennson: „Um dem dafür notwendigen gesunden Schlaf die richtigen Grundbedingungen zu schaffen, ist es wichtig, dass Sie auch tagsüber die Rhythmen zwischen Aktivität und Erholung beachten. Idealerweise folgt auf eine 70-90 minütige aktive Phase eine Erholungsphase von ca. 20 Minuten. Wenn Sie schon tagsüber auf immer wiederkehrende Erholung achten, verbessern Sie wesentlich Ihre Leistungs- und Erholungsfähigkeit, auch fällt Ihnen abends die Entspannung leichter. Achten Sie besonders auf Rhythmusräuber wie überlange Sitzungen, stundenlanges Fernsehen und/oder Arbeiten am Computer oder Tablet, unregelmäßige Essens- sowie Schlafzeiten, technisch ausgelöste Störzonen (z.B. durch Radiowecker oder Handys) im Schlafzimmer.
Legen Sie Wert auf kurze Erholungspausen tagsüber. Tagträumen, tief durchatmen an frischer Luft oder ähnliches reichen hier schon aus. Es muss nicht gleich eine ausgedehnte Yoga-Einheit sein – was sich am Abend jedoch als ausgesprochen hilfreich erwiesen hat. Wenn Sie Rhythmusgeber fördern, wird Sie dies wesentlich dabei unterstützen, ausreichend und regelmäßig schlafen zu können.
Idealerweise bieten Sie Ihrem Körper und Geist zur Entspannung und Erholung ein ganzheitlich orientiertes Schlafsystem. Damit schaffen Sie die perfekten Bedingungen für belebenden Schlaf.
Achten Sie auf diese Punkte und Sie werden spüren und sehen, wie Sie dem Stress entkommen werden.“