Unter dem Aspekt des schöpferischen Wirkens und Gestaltens führte der berühmte Psychologe Prof. C. G. Jung die Bild-Meditation in die Psychotherapie ein. Er erkannte, dass die Beschäftigung mit Meditationsbildern uns hilft, auf die eigene Mitte zuzustreben. Und dass sich dieses Prinzip insgesamt gut auf die seelisch-geistige Entwicklung eines Menschen übertragen lässt. So stellen diese speziellen Meditationsbilder die Seelenkräfte dar, die in jedem von uns wohnen.
Das daraus entstehende Gefühl der eigenen Mitte ist gleichzusetzen mit unserem innersten Selbst, welches sowohl die bewussten als auch die unbewussten Anteile unserer Persönlichkeit repräsentiert. Exakt diesen Vorgang durchwandern wir auch während des Schlafs und der einzelnen Schlafphasen. Deshalb ist dies eine ideale Schlafvorbereitung.
Die abendliche Bild-Meditation kann uns zusätzlich helfen, wenn wir uns am Tage nur schlecht konzentrieren können, wenn wir häufiger unter schlechten Stimmungen oder Depressionen leiden und schon bei geringen Anlässen gereizt reagieren. Aber auch wenn bestimmte Probleme Ihren Schlafvorgang bisher gestört haben, kommt es zu einer angenehmen Kompensation, und die lösenden und unterstützenden Kräfte des Schlafes werden mobilisiert.
Da unsere Träume und unser Selbstbewusstsein sehr eng miteinander verknüpft sind, kommt es auch hier zu einer positiven Transformation. Das Selbstvertrauen wird gestärkt, so dass wir uns wieder fähig fühlen, Probleme anzugehen und uns von Spannungen und Ängsten zu befreien. Bei jedem Denkvorgang spielen unsere beiden Gehirnhälften gleichermaßen eine tragende Rolle. In der linken Gehirnhälfte des Menschen sitzen die Fähigkeiten zum Analysieren und zur Abstraktion. In der westlichen Zivilisation ist diese meist stärker entwickelt, da die genannten Fähigkeiten in Business und Gesellschaft höher gewertet werden als Intuition, Spiritualität, Gefühl und Mitgefühl, die ihren Sitz in der rechten Gehirnhälfte haben. So kommt es häufig vor, dass Erwachsene Probleme haben, ihre Gefühle zu äußern oder mit ihnen umzugehen. Viele reagieren darauf mit neurotischen Reaktionen oder Störungen.
Die regelmäßige und vor allem abendliche Bild-Meditation bietet die Möglichkeit, dieses Ungleichgewicht aufzuheben. Sie wirkt nämlich ausgleichend auf beide Gehirnhälften. Dies führt dazu, dass Sie sich zunehmend ausgeglichener und harmonischer fühlen. Nachdem sich dieser Seelenzustand manifestiert hat, findet der Vorgang auch Ausdruck in einer ausgeglichenen und in sich ruhenden Persönlichkeit. Dass diese Methode funktioniert, beweisen wissenschaftliche Untersuchungen. Bei der Aufzeichnung der Hirnströme mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) zeichnet das Gerät während der Bild-Meditation vor allem Alphawellen auf. Diese sind typisch für einen entspannten Zustand und treten automatisch vor dem Einschlafen und auch kurz nach dem Aufwachen auf. Der ganze Stoffwechsel verlangsamt sich ebenso: Der Herzschlag beruhigt sich, die Atmung wird tief und regelmäßig. Der elektrische Hautwiderstand, der sich bei Stress verringert, steigt wieder an. Bild-Meditieren hilft deshalb, besser einzuschlafen und vor allem auch durchzuschlafen. Nach einer gewissen Zeit wird der Schlaf auch messbar ruhiger und die Tiefschlaf- sowie die Traumphasen nehmen zu.