Im Laufe der Evolution haben sich die Rahmenbedingungen für das Schlafen wesentlich geändert. Sowohl aus Sicherheits- als auch aus „wärmetechnischen“ Gründen war bis zur Moderne der Gruppenschlaf üblich. Die ganze Sippe und später Familie hat sich gemeinsam in einem Raum zum Schlafen hingelegt. Erst im Zeitalter der Industrialisierung wurde dem – wohl auch schon früher vorhandenen – Bedürfnis nach Privatsphäre nachgegeben. So entstanden die heute üblichen getrennten Schlafräume.
Für „Frau“ definitiv ein Vorteil: Studien zeigen, dass Frauen generell über einen leichteren Schlaf verfügen als Männer und deshalb im Grunde ganz alleine besser schlafen würden. Warum Frauen einen leichteren Schlaf haben, ist leicht erklärt: von jeher fiel der Mutter auch nachts die Rolle zu, sich um die Kinder zu kümmern. Und damit jegliche Unruhe leichter bemerkt wird, schlafen Frauen weniger tief. Das hat sich auch in modernen Zeiten nicht geändert.
Hormonelle Veränderungen
Das Leben einer Frau ist geprägt von hormonellen Veränderungen. Nehmen wir z.B. die unterschiedlichen Phasen des monatlichen Zyklus: manche Frauen wachen in der prämenstruellen Phase öfter auf, träumen intensiver und häufiger. Wiederum andere haben ein gesteigertes Schlafbedürfnis; wird diesem nicht nachgegeben, leiden sie oft unter Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.
Auch die Veränderungen des Alterungsprozesses wirken sich auf die Qualität des Schlafes aus. Im Laufe der Zeit verkürzen sich generell die Tiefschlafphasen und nächtliches Erwachen tritt gehäufter auf.
Frauen müssen darüber hinaus mit den Umstellungen bei der Bildung der Geschlechtshormone zu Recht kommen. Diese wirken sich direkt auf den Schlaf aus und beeinflussen zusätzlich wichtige, mit dem Schlaf in Zusammenhang stehende Hormone. Die in den Wechseljahren auch nachts auftretenden Hitzewallungen, aus denen viele schweißgebadet aus dem Schlaf aufschrecken, physische und psychische Belastungen, die in dieser Zeit entstehen, der immer leichter werdende Schlaf – alles Faktoren, die den Schlaf negativ beeinflussen. Der dadurch oftmals unterbrochene und schlechte Schlaf führt zu Schlafmangel – und dieser wiederum schwächt das Immunsystem, macht leichter reizbar, kann zu Depressionen und vielem mehr führen.
Gerade auch in Bezug auf Hitzewallungen kann die Optimierung der direkten Schlafumgebung einfache und wirksame Hilfe sein. Achten Sie darauf, dass die Schlafzimmertemperatur nicht zu hoch ist. Ideal sind 16 bis 18 Grad. Da die direkt mit dem Körper in Kontakt kommenden Materialien natürlich einen wesentlichen Einfluss auf das Schwitzen bzw. den Schweiß haben, ist die Verwendung natürlicher Materialien besonders wichtig. Z. B. Nachtbekleidung und Bettwäsche aus Baumwolle, Kissen und Zudecken gefüllt mit Schafschurwolle. Gerade Schafschurwolle ist mit ihrer Eigenschaft, dass sie rasch ein Drittel ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und an die umgebende Umluft abgeben kann, hilfreich. Natürlich ist auch hier auf den Konsum koffeinhaltiger Getränke, Alkohol und Nikotin zu achten und zu spätes und zu reichliches Abendessen zu meiden. Bei stark störenden Hitzewallungen empfiehlt es sich, nach fachkundiger Unterstützung mit natürlichen Behandlungsmethoden Erleichterung zu schaffen.
Natürlich stellt auch die Zeit der Schwangerschaft eine große Umstellung im Schlafbedürfnis und Schlafmuster der Frauen dar. Ist anfänglich – wahrscheinlich auf Grund des Hormones Progesteron – der Schlafbedarf besonders hoch, wird gegen Ende der Schwangerschaft das Schlafen auf Grund des größeren Umfanges oftmals beschwerlich. Auch belegen Studien, dass die Tiefschlafphasen abnehmen und nächtliches Erwachen öfter auftritt. Um dies nicht weiter zu unterstützen, ist es wichtig, besser tagsüber jedoch nicht abends zu viel zu trinken, um durch dadurch evt. notwendige Gänge zur Toilette den Schlaf nicht noch weiter zu stören.
Abschließend kann gesagt werden, dass gerade für Frauen ausreichend und effektiver Schlaf ausgesprochen wichtig ist, vor allem auch auf Grund der oftmals vorhandenen Mehrfachbelastung von Familie, Haushalt und Beruf.
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