Es gibt verschiedene Formen von Schlafstörungen. Neben den weitbekannten Ein- und Durchschlafproblemen oder Albträume gibt es auch weniger weit verbreitete Schlafstörungen, wie beispielsweise der Nachtschreck, auch bekannt als Pavor nocturnus, die „nächtliche Angst“.
Wenn die Nacht zum Schrecken wird
Diese Art der Parasomnie kommt häufig bei Kindern vor, kann in seltenen Fällen aber auch noch im Erwachsenenalter auftreten. Dabei schrecken Betroffene meist während der ersten Non-REM Phase auf, schreiend und zitternd vor Angst. Während diesen Albtraumähnlichen Zuständen lassen sich die Kinder meist nur sehr schwer beruhigen. Kalter Schweiß sowie ein hoher Puls können, neben der Desorientierung, sowie einer beschleunigten Atmung mitunter Anzeichen für einen Nachtschreck sein. Am Ende dieser Phase erwachen die Betroffenen häufig, schlafen danach aber ruhig wieder weiter. Häufig können sie sich am nächsten Morgen gar nicht mehr oder nur noch vage daran erinnern. Mit zunehmendem Alter klingen die Nachtschreck-Vorfälle im Normalfall immer mehr ab.
Tritt ein nächtliches Aufschrecken auch noch im Erwachsenenalter auf, so wird empfohlen, dies medizinisch abklären zu lassen, um mögliche Herz-Kreislauf Defizite oder Epilepsie Erkrankungen ausschließen zu können.
Nicht selten geht der Pavor nocturnus auch mit dem Schlafwandeln einher. Hier ist es ratsam für eine möglichst gefahrenfreie Zone und sichere Umgebung zu sorgen. Denn Betroffene können sich beim Schlafwandeln selbst in Gefahr bringen.
Was kann man dagegen tun?
Als Elternteil fühlt man sich meist hilflos, wenn man sein Kind angstverzehrt und hilflos sieht. Auch wenn die Situation auf Sie bedrohlich wirkt, so ist sie jedoch meist harmlos. Oftmals tragen Eltern den größeren Schrecken davon, als die Kinder selbst.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind in dieser Phase jedoch nicht versuchen zu wecken. Sie würden nur noch mehr für Desorientierung und Verwirrung sorgen. Versuchen Sie stattdessen Ihr Kind zu beruhigen. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass Ihr Kind vermutlich nicht auf Sie reagieren wird.
Auch die Angst vor dem Einschlafen kann eine Form von Pavor nocturnus sein. Hier können Sie Ihrem Kind Sicherheit geben und schon während des Tages beruhigend einwirken. Zudem können Sie als Elternteil mit einer guten Schlafhygiene zumindest aktiv einem möglichen Schlafdefizit vorbeugen.
Halten die Symptome an und treten auch noch im erwachsenen Alter auf, so kann eine ärztliche Therapie ratsam sein. Vor allem dann, wenn der Pavor nocturnus mit starken psychischen Problemen oder Ängsten einher geht.