Spätestens wenn die eigenen Kinder da sind, bemerkt man, dass Babys meist nicht so schlafen, wie uns das Sprichwort nahelegen möchte. Am Beginn ihres Lebens können Neugeborene noch nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden, diese Fähigkeit wird erst im Laufe der ersten Lebensmonate entwickelt. Rhythmusgeber für die Allerkleinsten ist das Hungergefühl: wenn sie Hunger haben, sind sie wach, wenn ihre Bedürfnisse nach Nahrung, Nähe und Sicherheit gestillt sind, schlafen sie.
Gerade die erste Zeit stellt für die frischgebackenen Eltern eine große Umstellung dar. Beruhigend ist, dass mit dem eigenen Verhalten und der eigenen Einstellung zum Thema „Schlaf“ Einfluss auf das Schlafverhalten des Kindes genommen werden kann.
Oftmals wird das zu Bett gehen fälschlicherweise als Strafe für ein negatives Verhalten eingesetzt. Ein Fehler, der es dem Kind schwierig macht, schlafen und das Bett mit Entspannung, Ruhe und Erholung zu verbinden.
Abends, wenn man selbst durch das Tagwerk, den oft fehlenden und unterbrochenen nächtlichen Schlaf müde und ausgelaugt ist, fällt es oft schwer, ruhig und ausgeglichen zu sein. Doch es lohnt sich: durch kleine Rituale wird das zu Bett und schlafen gehen mit angenehmen Gefühlen verbunden. Eine sanfte Babymassage in entspannter Atmosphäre, ein Gute-Nacht-Lied – auch Sie werden dadurch ruhiger und vermitteln Ihrem Kind, dass Schlafen etwas Schönes ist. Jedoch Vorsicht: Die Entspannung sollte nicht durch das Einschlafen an Mamas Brust oder am Fläschchen geschaffen werden. Dadurch wird einschlafen immer mit Nuckeln in Verbindung gebracht und eine Lösung von dieser Angewohnheit fällt den meisten Kindern schwer.
Durch die Wiederholung des immer gleichen Ablaufes helfen Sie Ihrem Kind auch zu lernen, dass anschließend eine längere Zeit der Ruhe eintritt – eben die Nacht. Und gehen Sie es auch in der Nacht ruhig an: bei eventuellem Aufwachen zu viel Licht, zu viel Aktivität, zu viele Geräusche vermeiden. Stillen sie in Ruhe eventuellen Hunger, wechseln Sie Windeln nur dann, wenn es tatsächlich notwendig ist. Ganz anders bei Tag: die normale Geräuschkulisse, Tageslicht – all dies zeigt dem Kind schon bald den Unterschied zwischen Tag und Nacht.
Wie bei uns Erwachsenen, ist auch für Babys die richtige Schlafumgebung wichtig: ein gut gelüfteter, wohltemperierter (die ideale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad), ruhiger und dunkler Raum. Die richtige Schlafunterlage und Zudecke – am besten ein der Jahreszeit entsprechender Schlafsack – aus natürlichen Materialien. Wichtig ist, dass die Luftzufuhr weder durch Decken, Kissen oder Kuscheltiere beeinträchtigt wird.
Sorgen Sie dafür, dass das Mittagsschläfchen nicht zu spät stattfindet. Wenn das Baby vor dem abendlichen zu Bett gehen zu lange in den Nachmittag hinein geschlafen hat, ist es abends einfach noch nicht müde genug zum Schlafen.
Und seien sie realistisch: ein Neugeborenes schläft die erste Zeit nicht durch. Ihr Haushalt wird und muss nicht perfekt sein. Nutzen Sie jede Möglichkeit, sich selbst zu entspannen und auszuruhen und nehmen Sie Hilfe dankbar an. Dadurch wird Ihnen und somit Ihrem Kind die Umstellung wesentlich leichter fallen.
Bildquelle: ©istock