Passend zum Valentinstag: Eine gut ausbalancierte Beziehung lässt nicht nur das Herz höher klopfen, sondern verbessert sowohl die Schlafqualität als auch die Stressresistenz – und somit sogar auf lange Sicht die Gesundheit.
In fester Beziehung bzw. in einer Ehe lebt es sich länger – sagt zumindest die Wissenschaft. Zum einen kann die ständige physische Nähe zu einem anderen Menschen das Immunsystem stärken, da es kontinuierlich mit körperfremden Bakterien konfrontiert wird. Vor allem wird die lebensverlängernde Wirkung einer Ehe aber psychologischen Gründen zugeschrieben – wer Teil einer solchen engen Lebensgemeinschaft ist, achtet tendenziell besser auf die eigene Gesundheit, oder wird vom Partner zum besseren Lebensstil und Arztbesuch ermuntert. Eine 2019 veröffentlichte Studie will nun außerdem Indizien dafür gefunden haben, dass eine stabile Partnerschaft die Schlafqualität und die allgemeine Gesundheit langfristig stark beeinflussen kann.
Gute Beziehungen fördern die Gesundheit
Laut einer Langzeitstudie der US-amerikanischen University of Minnesota schlafen Menschen, die mit Anfang bzw. Mitte 20 in einer positiven, intakten Beziehung leben, auch ein Jahrzehnt später im Vergleich besser, und sind allgemein gesünder. Zum Zweck dieser Untersuchung wurden 23-jährige Probanden zu ihren Beziehungen interviewt. Diese Antworten wurden anschließend hinsichtlich Kriterien wie Fürsorge, emotionaler Nähe, Ehrlichkeit und Vertrauen ausgewertet, um die Beziehungen in ihrer Effizienz zu bewerten. Neun Jahre später wurden die 267 Teilnehmer nochmals zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt. Das Ergebnis: Diejenigen, die ein knappes Jahrzehnt zuvor positive Beziehungsmuster aufgewiesen hatten, schliefen im Schnitt besser, und erfreuten sich stabilerer Gesundheit. Der Grund für diesen Zusammenhang lässt sich nicht definitiv festmachen, man geht allerdings davon aus, dass negativer Stress bzw. dessen Vermeidung eine große Rolle spielt.
Partnerschaft schützt vor Stress
Stress ist bekanntermaßen ein wichtiger Einflussfaktor für die psychische sowie physische Gesundheit, und somit auch für die Lebenserwartung. Das rührt nicht nur von den eingangs erwähnten Komponenten wie Immunstärke, Fürsorge und proaktivem Lebenswandel, sondern lässt sich laut Studienautorin Chloe Huelsnitz auch damit erklären, dass ein Single-Leben mehr negativen Stress aufkommen lassen kann – was wiederum den Schlaf stört. Erhöhtes Stresspotenzial kann der Single z.B. finanziell erleben, da er sich mit einem Gehalt anstatt von zweien durchschlagen muss, und in Krisensituationen kein weiteres Einkommen im Haushalt vorhanden ist. Sorgen dieser Art steigern den psychischen Stress und können sich so im schlechten Schlaf niederschlagen. Die Finanzfrage kann übrigens auch der Grund dafür sein, dass unverheiratete Menschen weniger schlafen – Überstunden oder Zweitjobs sind für Alleinstehende oft ein notwendiges Übel, und verringern so die Zeit, die für Erholung und Schlaf zur Verfügung stehen. So wird ein Schlafdefizit angehäuft, das sich wiederum in verminderter Stressresistenz äußert, und der gesamten Gesundheit abträglich wird.
Eine gute Nachricht sei an dieser Stelle aber den Singles ausdrücklich gegönnt: Auch hochqualitative, liebevolle Beziehungen in Freundschaft und Familie lassen sich häufiger im Zusammenhang mit guter Gesundheit beobachten. Dies haben diverse Studien über Jahrzehnte hinweg wiederholt gezeigt. Innige und vertraute Gemeinschaft mit liebgewonnen Menschen kann also auch die Schlafqualität, Gesundheit und Lebensdauer von Singles optimieren – und das ganz ohne schnarchenden Bettpartner.
Quelle: https://experts.umn.edu/en/publications/effects-of-relationship-functioning-on-stress-and-sleep-a-prospec
Bildquelle: pexels